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Wirtshaustipp "Alpe Dornach" in Oberstdorf

Angefangen haben sie hier, 1.000 Meter hoch über Oberstdorf, mit einer kleinen Brotzeit, ein bisschen Käse, Wurst und Milch. Mittlerweile bietet die "Alpe Dornach" feine Hausmannskost und experimentelle Allgäuer Küche, ein echter "Hochgenuss" also, meint unser Wirthausexperte Wolfgang Schneider.

Stand: 25.02.2016 | Archiv

"Alpe Dornach" in Oberstdorf, Oberallgäu | Bild: BR/Wir in Bayern

Das Besondere der "Alpe Dornach"

"Mir gefällt besonders gut, dass die 'Alpe Dornach' immer noch eine Alpe ist und dass da im Stall immer noch Viecher stehen. Von Mai bis September sind die Ochsen und Kühe selbstverständlich draußen auf den umliegenden Wiesen. Außerdem ist die „Alpe Dornach“ ein Familienbetrieb, bei dem man das Gefühl hat, die Generationen können gut miteinander. Letztlich ist es natürlich die fantastische Lage, 1.000 Meter hoch, mit diesem sensationellen Blick in die Allgäuer Alpen. Übrigens ist die Alpe problemlos mit dem Auto erreichbar.

Seit etwa 200 Jahren ist die Alpe in Familienbesitz und los ging's mit der Gastronomie Mitte der 80er Jahre. Da wurden Wanderer mit einer einfachen Brotzeit wie Käse und Brot verköstigt. Etwa zehn Jahre später wurde dann die Gaststättenkonzession erteilt. Dabei wollte Seniorchef Heribert Dornach, ein Schreinermeister, eigentlich eine Schreinerei bauen, was ihm von den Behörden allerdings untersagt wurde. Schritt für Schritt wurde dann im Laufe der nächsten Jahre die Gastronomie und die Hotellerie ausgebaut. Professionell versteht sich, denn Sohn Matthias ist studierter Hotelbetriebswirt, Tochter Christine gelernte Köchin."

Wie sieht es innen aus?

"Hier hat sich Schreinermeister Dornach ausleben können. Holz überwiegt selbstverständlich im Gastraum, in dem auch 240 Jahre alte Lärchen verbaut wurden. Gut 100 Gäste haben hier Platz, etwa genauso viele auf der Terrasse. Durch die große Glasfront ist der Raum sehr hell."

Küchenart

"Küchenchef Jochen Scheller hat in der Schweizer Gastronomie Erfahrung sammeln können und steht für eine feine Allgäuer Landhausküche. Das Fleisch kommt von den eigenen Rindern. Selbstverständlich stehen auf der Karte Klassiker wie Kässpatzen, Maultaschen oder das Schnitzel. Aber auch Entenlebermousse an Birnen-Zwiebel-Chutney oder der pochierte Seesaibling mit Honig-Senf-Sabayon. Mir gefällt so eine Karte, man kann einerseits gute Hausmannskost und auf der anderen Seite durchaus etwas aufwändiger Gekochtes bestellen."

Schneiders Vorspeise

"Jedem Hobbykoch zur Nachahmung empfohlen, weil es einfach zu machen ist und gut und überraschend schmeckt. Ein hausgebeiztes Saiblingstatar im Rettichmantel. Die dünnen Rettichscheiben werden über Nacht in einer Apfelvinaigrette mariniert. Eine fein gewürzte Angelegenheit auf Petersilienöl, die richtig gut geschmeckt hat. So wie diese Vorspeise aussieht, könnte sie als Alp-Sushi durchgehen."

Schneiders Hauptspeise

"Die Rindsroulade à la Oma, denn sie war es, die die Idee hatte, die Roulade mit einer hausgemachen Kaminwurzn zu füllen. Küchenchef Scheller hat diese Idee aufgenommen und nimmt als Rouladenfülle außerdem Kalbsbrät und in ganz kleine Würfel geschnittenes Gemüse. Die Roulade wird zwölf Stunden niedrig-temperatur-gegart und heraus kommt ein wunderbar mürbes, zartes Fleisch. Dazu gab es Kräuterpüree und im Gemüsefond gegarte Perlzwiebeln. Delikat! Und, dass von der Rindssoße ein Extra-Kännchen serviert wird, verdient durchaus einen Pluspunkt."

Preise

"Das Saiblingstatar 9,50 Euro, die Rindsroulade 16 Euro. Weitere Hauptgerichte zwischen 10 und 20 Euro."

Anfahrt und Adresse

Adresse
Alpe Dornach
Familie Dornach
Sesselweg 16
87561 Oberstdorf

Telefon: 08322/6630
E-Mail: info@alpe-dornach.de
www.alpe-dornach.de

Öffnungszeiten
Sommer und Winter durchgehend warme Küche von 11 bis 21 Uhr. Kein Ruhetag.

Anreise
Von München aus sind es knapp 200 km, von Nürnberg aus gut 100 km mehr.

Freizeittipp

"Die Alpe ist für Familien mit Kindern perfekt geeignet, geradezu ideal ist der Besuch im Stall. Etwa 20 Stück Vieh werden hier vom Seniorchef naturnah gehalten. Ansonsten gilt es, diese wunderbare Natur zu genießen. Die 'Alpe Dornach' liegt direkt an einem Rundwanderweg zur Breitachklamm. Die ist etwa eine Viertelstunde entfernt."


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