Wirtshaustipp Gasthaus "Obere Mühle" in Bad Hindelang
Schon seit dem 15. Jahrhundert steht die Mühle in Bad Hindelang, aber erst über 500 Jahre später hat eine Wirtsfamilie sie zum Restaurant "umfunktioniert" und das mit sehr viel Kreativität und Liebe. Die Speisekarte ist gehoben, die Qualität mehr als das und das Ambiente passt bestens dazu, so urteilt Wolfgang Schneider über die "Obere Mühle".
Das Besondere an diesem Gasthaus
"Es ist ein Haus, an dem man eigentlich nicht vorbei fahren kann. Einfach, weil es so schön aussieht. Diese Fischschuppenschindeln aus Fichte machen enorm was her. 1433 wurde die Mühle erstmals urkundlich erwähnt. Die Mühle selbst war noch bis 1890 in Betrieb, danach wurde sie als Wohnhaus genutzt. Da nie massiv in die Bausubstanz eingegriffen wurde, hat sich das Haus in seiner Ursprünglichkeit über die Jahrhunderte hinweg erhalten. Dennoch war es natürlich mehr als renovierungsbedürftig, als es die Familie Egger-Rohrmoser 1987 gekauft und zum Restaurant umfunktioniert hat. 1991 wurde das Restaurant dann eröffnet. Das Haus selbst steht unter Denkmalschutz."
Das Gashaus innen
"In den beiden Stuben aus dem 18. Jahrhundert wurde ausschließlich Fichte verbaut. Vornehm und doch gemütlich zugleich. Insgesamt 60 Gäste haben hier Platz, die aus ganz Deutschland nach Bad Hindelang kommen. Schöner Blickfang sind die Fleischtheke und der offene Grill im Eingangsbereich."
Die Küchenart
"Ich denke, dass man hier von einer Allgäuer Landhausküche mit Niveau und Südtiroler Einschlag sprechen kann. Es wird regional und saisonal gekocht und gut gefällt mir, das alles vom Tier verarbeitet wird. Zum Beispiel vom Hindelanger Kalb auch die Innereien wie Herz, Leber, Nieren oder Kutteln. Vieles, zum Beispiel auch das Eis, wird selbst gemacht. Die Speisekarte ändert sich jeden Tag!"
Schneiders Vorspeise
"Wir sind in einem Restaurant mit einer eigenen Käserei, also gab es zunächst einmal eine Allgäuer Käsesuppe. In der weißen Grundsoße werden verschiedene Käsesorten (sechs- und zwölfmonatiger Bergkäse, Alpkäse und Emmentaler) zum Schmelzen gebracht. Ein sehr beeindruckendes Allgäuer Käseerlebnis samt Weißbrotcroutons und Schnittlauch."
Schneiders Hauptspeise
"Das beliebteste Gericht in der 'Oberen Mühle' ist der Zwiebelrostbraten vom offenen Holzfeuer. Aber ich bin dem Käse treu geblieben. Allerdings die Suppe am Nachmittag und die 'Allgäuer Trilogie' am Abend. Weil so ein Käsegericht ist doch eine eher üppige Sache. Die 'Allgäuer Trilogie' besteht aus einem Käsknödel mit Camembert-Kern, der auf Spinat serviert wird. Dann - natürlich - die Allgäuer Kässpatzen mit reschen, braun gerösteten Zwiebeln und als Drittes eine große schwäbische Maultasche, gefüllt mit einer Masse aus Hackfleisch, Rauchfleisch, Zwiebeln, Eiern, Kalbsbrät, Spinat und Petersilie. Frischen Schnittlauch darüber und der Käseliebhaber, aber nicht nur der, kommt voll auf seine Kosten."
Preise
"Die Hauptspeisen beginnen bei knapp 16 Euro für die Kässpatzen und enden bei 32 Euro für das Rinderfilet. Meine Käsesuppe hat 5,80 Euro gekostet und die Allgäuer-Trilogie 18,80 Euro. Das fünfgängige Menü kostet 48 Euro."
Anfahrt und Adresse
Adresse
Hotel und Gasthaus Obere Mühle
Ostrachstr. 36/40
87541 Bad Hindelang
Telefon: +49 8324/2857
www.obere-muehle.de
Öffnungszeiten
Montag von 18 bis 23 Uhr mit feiner, kleiner Karte geöffnet, warme Küche von 18 bis 21 Uhr
Dienstag Ruhetag
von 1. Mai bis 31. Oktober, Mittwoch bis Sonntag von 16 bis 24 Uhr
von 1. November bis 30. April, Mittwoch bis Sonntag von 17 bis 24 Uhr
Warme Küche jeweils von 18 bis 22 Uhr
Anreise
In den äußersten Südwesten Bayerns dauert es natürlich ein wenig. Von München aus sind es gut 150 km, von Nürnberg gut 300 km.
Freizeittipp
"Wir sind mitten im schönsten Feriengebiet - und das Allgäu, finde ich, eignet sich ja ganz vorzüglich zum Wandern. Ich empfehle in den Wanderrucksack einen schönen Allgäuer Käse zu packen. Den gibt's auch in der 'Oberen Mühle'. Die Biokäserei dort gibt es seit über 20 Jahren. Hergestellt werden 14 verschiedene Sorten Käse. Geöffnet hat die Käserei täglich von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr und das auch an Sonn- und Feiertagen."