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Allgemeinmedizin Tipps zur richtigen Wundheilung

Gerade im Sommer kann es schnell passieren: bei der Gartenarbeit geschnitten, bei der Fahrradtour mit kurzer Hose gestürzt oder beim Grillen verbrannt? Allgemeinarzt Dr. Klaus Tiedemann gibt Tipps, wie Sie kleinere Wunden richtig versorgen, damit die Heilung schnell voranschreitet. Außerdem verrät er, was Sie dafür unbedingt in Ihrer Hausapotheke haben sollten.

Stand: 31.05.2023 15:34 Uhr

Eine Frau hat bei einem Erste Hilfe Kurs eine verletzte Hand. | Bild: BR/Julia Müller

Mit dem richtigen Wissen und der richtigen Ausstattung lassen sich kleinere Wunden auch selbst versorgen.

Brandwunden richtig versorgen

  • Kühlen Sie die Wunde etwa 15 Minuten mit kaltem Wasser.
  • Verbinden Sie die Wunde anschließend mit einem Gazeverband. Gazeverbände sind keimtötend mit Silber beschichtet und verhindern das Verkleben des Verbandes mit der Wunde.

Finger weg von

Desinfektionsmittel, Gel und Puder, da Sie damit der Wunde schaden können und die Heilung behindern.

Schnittwunden richtig versorgen

Meist verursacht eine Schnittwunde keine großen Schmerzen, blutet aber stark.

  • Versuchen Sie als erstes, die Blutung mit einem Druckverband zu stillen. Wickeln Sie zur Not mehrere Taschentücher mit einer Mullbinde unter Druck um die Wunde.
  • Vermeiden Sie Berührungen mit der Wunde.
  • Wischen Sie Schmutz nicht aus der Wunde, sondern halten Sie die betroffene Stelle unter fließendes kaltes Wasser.
  • Kleine Steinchen oder Schmutzteile können Sie mithilfe einer Pinzette entfernen. Diese muss aber vorher mit einem Desinfektionsmittel behandelt oder zur Not mit einem Feuerzeug steril gemacht werden.
  • Verwenden Sie keine Salben, Puder, Öle oder Desinfektionssprays.
  • Jod: Bei großen Wundflächen ist Vorsicht geboten, da Jod in die Blutbahn eindringen und eine Schilddrüsenüberfunktion verursachen kann. Bei kleineren oder infizierten (wenn die Wunde stinkt) Wunden kann zur Desinfektion das Auftragen von Jod durchaus sinnvoll sein.
  • Blutet die Schnittwunde weiter, machen Sie über den ersten Druckverband einen zusätzlichen Verband.

Achtung

Rufen Sie den Rettungsdienst (112), falls die Wunde nicht zu bluten aufhört oder fragen Sie Ihren Hausarzt.

Schürfwunden richtig versorgen

  • Spülen Sie die Schürfwunde mit Wasser aus und verbinden Sie sie mit einem Gazeverband.
  • Halten Sie die Wunde feucht: Wundgel auftragen oder bereits fertiges hydroaktives Verbandmaterial verwenden. Wechseln Sie nicht täglich den Verband - das reißt nur die nachwachsenden Hautzellen wieder weg.

Regel

Trockene Wunden trocken behandeln, feuchte Wunden feucht. Ist nämlich eine Wundauflage auf einer feuchten Wunde trocken, kann es passieren, dass die Auflage mit der Wunde verklebt und beim Auflagen-Wechsel die Haut mit abreißt.

In diesen Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen

  • Große oder stark blutende Wunden sollten schnellstmöglich von einem Arzt behandelt werden. Denn dieser kann prüfen, ob bei der Verletzung Blutgefäße, Sehnen oder Nerven in Mitleidenschaft gezogen wurden.
  • Ist eine Wunde noch "frisch", dann ist sie noch keimfrei und kann sofort verarztet, das heißt genäht, geklammert oder im günstigen Fall sogar schmerzfrei geklebt werden. Es kann sein, dass der Arzt die betroffene Stelle "ausschneidet", da glatte Wundränder die Heilung beschleunigen.
  • Liegt die Verletzung über sechs Stunden zurück und ist die Wunde sehr tief, kann sie nicht mehr genäht werden, da die mögliche Keimbesiedelung schon zu weit fortgeschritten ist.

Das sollten Sie in Ihrem Erste-Hilfe-Kasten haben

Gazeverband
Mullbinden
Kompressen
Pflaster
Feuchtpflaster
Wundgel
Schere
Pinzette
Einweghandschuhe
Jod

Tipps für schnelle Hilfe bei leichten Wanderverletzungen lesen Sie hier.

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Bleiben Sie gesund! Wünschen Dr. Klaus Tiedemann und "Wir in Bayern"


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