Zahnmedizin Welcher Zahnersatz ist der beste?
Die meisten Menschen verlieren im Laufe des Lebens einen oder mehrere bleibende Zähne. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, fehlende Zähne zu ersetzen, wie Brücken, Implantate, Voll- oder Teilprothesen. Doch welcher Zahnersatz ist am sinnvollsten? Zahnarzt Dr. Dietmar Hellebrand erklärt die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Arten von dritten Zähnen und erläutert, für wen welcher Zahnersatz am besten geeignet ist.
Bei Zahnverlust, beispielsweise aufgrund eines Zahnunfalls, stehen verschiedene Arten von Zahnersatz zur Verfügung. Grundsätzlich wird zwischen festsitzendem Zahnersatz, wie Implantaten oder Brücken, und herausnehmbaren dritten Zähnen, wie Voll- oder Teilprothesen, unterschieden. Hier erfahren Sie die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Arten von Zahnersatz.
Festsitzender Zahnersatz: Implantate und Brücken
Implantate können einzelne Zähne ersetzen.
Implantat- und Zahnbrücken eignen sich für den Ersatz weniger, nebeneinanderliegender Zähne. Sind noch echte Zähne vorhanden, wird eine sogenannte Zahnbrücke an den eigenen Zähnen befestigt, die dafür abgeschliffen und überkront werden. Sind keine eigenen Zähne vorhanden, wird eine sogenannte Implantatbrücke auf Implantaten verankert.
Bei einer Brücke, die sowohl an den eigenen Zähnen, als auch an Implantaten verankert wird, spricht man von einer Verbundbrücke.
Vorteile von festsitzendem Zahnersatzes
- Der Zahnersatz ist fest im Kiefer verankert und stört so weder beim Essen, noch beim Sprechen.
- Optisch fällt festsitzender Zahnersatz kaum auf.
Nachteile von festsitzendem Zahnersatz
- Bei Zahn- und Verbundbrücken werden "gute Zähne" als Pfeiler abgeschliffen.
- Die hohen Kosten für Implantate werden in der Regel nicht von den Krankenkassen bezuschusst. Die Kassen übernehmen lediglich die Kosten für Brücken im Frontzahnbereich (Metall mit Kunststoffblenden), die auf echten Zähnen verankert werden.
Implantate
Damit ein Implantat sicher verankert werden kann, muss ausreichend Kieferknochen vorhanden sein. Ist das nicht der Fall, muss der Kieferknochen zunächst aufgebaut werden. Die Kosten für den Knochenaufbau werden nicht von den Krankenkassen übernommen.
Herausnehmbarer Zahnersatz: Teilprothese
Teilprothesen kommen zum Einsatz, wenn noch eigene Zähne vorhanden sind. Sie bestehen aus Kunststoff (zahnfleischfarbener Untergrund und Kunststoffzähne) und werden mit Hilfe von Metallklammern, Doppelkronen oder sogenannten Geschriegen an den echten Zähnen oder Kronen befestigt. Anders als bei Brücken, müssen diese aber nicht oder nur minimal abgeschliffen werden.
Vorteile einer Teilprothese:
- Krankenkassen übernehmen die Kosten im Rahmen der Regelversorgung.
- Die Behandlung ist schnell, unkompliziert und nicht schmerzhaft.
- Teilprothesen sind sehr langlebig.
Nachteile einer Teilprothese
- Die Metallklammern sind häufig sichtbar.
- Bei bestimmten Bewegungen (beim Kauen oder Sprechen) können sich die Prothesen bewegen oder aushebeln.
Herausnehmbarer Zahnersatz: Vollprothese
Beim Verlust aller Zähne im Ober- und/oder Unterkiefer kommt in der Regel eine herausnehmbare Vollprothese zum Einsatz.
Vollprothesen bestehen aus Kunststoff (zahnfleischfarbener Untergrund und Kunststoffzähne). Sie werden nicht im Kiefer verankert, sondern mehr oder weniger gut durch ihre Saugkraft und den Speichel an Ort und Stelle gehalten. Zur Verbesserung des Halts kann Haftcreme verwendet werden.
Vorteile herausnehmbarer Vollprothesen:
- Schnelle, unkomplizierte, schmerzfreie Behandlung.
- Die Kosten werden im Rahmen der Regelversorgung von den Krankenkassen bezuschusst.
Nachteile herausnehmbarer Vollprothesen:
- Sie sitzen oft nicht gut und können bei Essen oder Sprechen Probleme bereiten.
- Der Kieferknochen atrophiert, d. h. er schrumpft mit der Zeit und der Halt wird immer schlechter.
- Der Zahnersatz muss regelmäßig unterfüttert, also überarbeitet werden.
- Es treten Druckstellen auf.
- Vermindertes Geschmacksempfinden.
- Manche Patienten haben einen Würgereiz aufgrund der großen Ausdehnung.
Herausnehmbarer Zahnersatz: Teleskopprothese
Teleskopprothese sind herausnehmbar, werden aber im Unterschied zu nicht befestigten Vollprothesen und Teilprothesen mit Klammern an verbleibenden Zähnen oder Implantaten befestigt.
Vorteile einer Teleskopprothese:
- Guter Sitz und Halt.
- Keine sichtbaren Klammern.
- Bei weitergehendem Zahnverlust sind sie erweiterbar und somit weiterhin einsatzfähig.
Nachteil einer Teleskopprothese
- Ein Großteil der Kosten wird nicht von den Krankenkassen übernommen.
"Bleiben Sie gesund!" wünschen Dr. Dietmar Hellebrand und "Wir in Bayern"!