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Zahnmedizin Was hilft gegen Zahnschmelzabbau?

Der Zahnschmelz schützt unsere Zähne. Doch im Laufe des Lebens kommt es durch äußere Einflüsse häufig zu Zahnschmelzabbau. Dagegen soll künstliches Hydroxylapatit helfen. Sind mit Hydroxylapatit angereicherte Zahnpasten also sinnvoll? Zahnarzt Dr. Dietmar Hellebrand klärt auf und gibt Tipps, wie Sie Zahnschmelzabbau vorbeugen können.

Stand: 06.02.2022

Dr. Dietmar Hellebrand behandelt eine Patientin | Bild: BR/Dietmar Hellebrand

Der Zahnschmelz, die äußere Schicht der Zähne, schützt diese unter anderem vor Karies, Abnutzung und Entkalkung durch in Lebensmitteln enthaltenen Säuren. Zudem gleicht er Temperaturempfinden aus.
Zahnschmelz besteht zu 95 Prozent aus Hydroxylapatit, einer Verbindung aus Kalzium und Phosphat. Hydroxylapatit ist die härteste Substanz in unserem Körper und beispielsweise auch in Knochen enthalten.
Im Laufe des Lebens kommt es durch äußere Einflüsse jedoch häufig zu Zahnschmelzabbau

Daran erkennen Sie Zahnschmelzabbau

  • die Zähne wirken matter, transparenter und gelblicher, milchig oder kalkig weiß
  • erhöhte Schmerzempfindlichkeit der Zähne
  • erhöhte Empfindlichkeit auf Kälte und Wärme sowie süß und sauer

Mögliche Ursachen für Zahnschmelzabbau

  • häufiger Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln
  • Abnutzung durch Zähneknirschen
  • häufiges Übergeben (beispielsweise bei Bulimie), da das Erbrochene Magensäure enthält
  • mangelnde Mundhygiene: die Karies verursachenden Bakterien erzeugen unter anderem Milchsäure, die den Zahnschmelz entmineralisiert.
  • falsches Zähneputzen: zu harte Zahnbürste, zu starkes Aufdrücken, schmirgelnde Zahnpasta (beispielsweise Whitening-Zahnpasta)

Säurehaltige Lebensmittel schädigen den Zahnschmelz

Je säurehaltiger ein Lebensmittel ist (niedriger pH-Wert), desto mehr greift es den Zahnschmelz an. Doch wer denkt, dass ein sauer schmeckendes Lebensmittel gleichzeitig auch besonders säurehaltig ist, liegt falsch. Man kann am Geschmack den Säuregehalt nicht erkennen und auch keine Rückschlüsse ziehen. Wir haben hier eine Liste an Lebensmitteln mit unterschiedlichem Säuregehalt zusammengestellt:

Besonders säurehaltige Lebensmittel sind beispielsweise:

  • Honig
  • Konfitüre
  • helle Weintrauben
  • Erdbeeren
  • Äpfel
  • Limonaden
  • Wein
  • fast alle Fruchtsäfte
  • Essiggurken

Weniger säurehaltige Lebensmittel sind beispielsweise:

  • Orangen
  • Tomaten
  • Kirschen

Fast pH-neutrale Lebensmittel sind beispielsweise:

  • Ahornsirup

Hydroxylapatit für geschädigten Zahnschmelz

Geschädigter Zahnschmelz kann sich nicht selbst regenerieren oder vom Körper nachgebildet werden. Da der Zahnschmelz zum Großteil aus Hydroxylapatit besteht, sollen mit künstlichem Hydroxylapatit angereichte Zahnpflegeprodukte helfen, den Zahnschmelz zu reparieren.
Regelmäßig angewendet, können diese Produkte den Zahnschmelz bis zu einem bestimmten Grad reparieren. Es baut sich eine sehr kleine, dünne Schicht auf, die aber nur die angerauten Flächen und ungelöste Prismen wieder schließen kann.
Nebenwirkungen hat die Verwendung von hydroxylapatithaltigen Zahnpflegeprodukten nicht.

Zahnschmelzabbau vorbeugen:

  • regelmäßige Zahnpflege mit einer weichen Zahnbürste ohne viel Druck
  • säurehaltige Lebensmittel (mit niedrigem pH-Wert) meiden
  • Verwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten und/oder Mundspülungen. Fluoride werden in den Schmelz eingebaut - es entsteht Fluorapatit, welches sehr viel säureresistenter ist als Calziumapatit. Dadurch wird der Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Säuren.
  • regelmäßige professionelle Zahnreinigung, bei der die Zähne fluoridiert werden

"Bleiben Sie gesund!" wünschen Dr. Dietmar Hellebrand und "Wir in Bayern"!


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