HNO-Medizin Nasenscheidewandverkrümmung erkennen und behandeln
Viele wissen nicht, dass ihre Atemprobleme, ihr Schnarchen oder ihr wiederkehrendes Nasenbluten von einer schiefen Nasenscheidewand kommen können. Diese Nasenscheidewandverkrümmung, auch Septumdeviation genannt, kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. HNO-Arzt Dr. Thomas Meier-Lenschow klärt auf, welche Behandlungsmöglichkeiten möglich sind und wie Sie Ihre Nasenatmung verbessern können.

Bei einer Nasenscheidewandverkrümmung ist die knorpelige Trennwand der Nase (im Fachbegriff Septum) nicht mittig positioniert, so dass beide Nasenhöhlen etwa gleich groß sind, sondern verbogen oder verschoben. Bei ungefähr 80 Prozent der Menschen ist dies der Fall, allerdings nur so leicht, dass es gar nicht bemerkt wird, da keine Beschwerden bestehen.
Ist die Nasenscheidewand stärker verkrümmt, kann das allerdings zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, die die Lebensqualität stark einschränken.
Nasenatmung
Eine gesunde Nase atmet jeden Tag ungefähr 10.000 Liter Luft ein. Diese strömt durch Nasenvorhof und -haupthöhle, wo sie erwärmt, befeuchtet und gereinigt wird. Anschließend gelangt sie in den Rachenraum und in die unteren Atemwege.
Wem das Atmen durch die Nase jedoch schwerfällt, atmet häufig durch den Mund. Dadurch kommt viel ungefilterte Luft in die Atemwege, was verschiedenste Infekte zur Folge haben kann.
Mögliche Symptome bei einer Nasenscheidewandverkrümmung
- Atemprobleme
- erhöhte Infektanfälligkeit (beispielsweise Nasenschleimhaut- oder Rachenentzündungen)
- Riechstörungen
- Schnarchen
- wiederkehrendes Nasenbluten
- Mundtrockenheit
- Kopfschmerzen
Diagnose einer Nasenscheidewandverkrümmung
Ob die Nasenscheidewand tatsächlich gekrümmt ist, sieht der HNO-Arzt unter anderem durch eine Rhinoskopie (Nasenspiegelung), bei der er die Nasenhöhle mithilfe eines Nasenspekulums oder -endoskops untersucht und prüft, wie sehr das Septum gebogen ist. Durch die Messung des Nasendurchflusses wird deutlich, wie stark die Nasenatmung eingeschränkt ist.
Behandlungsmöglichkeiten bei einer Nasenscheidewandverkrümmung
- Um die Schleimhäute zu beruhigen und dadurch die Nasenatmung zu verbessern, kann eine regelmäßige Nasenpflege helfen, zum Beispiel mit Kochsalzspülungen und Nasensalbe.
- Auch ein Nasenspray mit Kortison hat sich als Hilfe für die Schleimhäute bewährt. Wichtig ist allerdings, dass Sie dieses Medikament nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
- Spezielle Atemübungen können helfen, die Atmung durch die Nase zu verbessern.
Operation
Sind die Beschwerden sehr stark, kann eine operative Korrektur der Nasenscheidewand notwendig sein. Die sogenannte Septumplastik ist ein häufig durchgeführter Eingriff, bei dem die schiefen Anteile der Nasenscheidewand unter Vollnarkose begradigt oder entfernt werden, um die Nasenatmung zu verbessern. Im Anschluss an diese Operation muss die Nase für etwa sechs Wochen heilen und die Schleimhäute abschwellen. Danach zeigt sich, ob sich die Nasenatmung verbessert hat.
Fazit:
Die Symptome einer verkrümmten Nasenscheidewand können die Lebensqualität stark einschränken und sollten daher ernst genommen werden. Wenn Sie den Verdacht auf eine Nasenscheidewandverkrümmung haben, kann ein HNO-Arzt bei einer Untersuchung herausfinden, ob dies tatsächlich die Ursache für Ihre Beschwerden ist, und die optimale Behandlung empfehlen.
Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Dr. Thomas Meier-Lenschow und "Wir in Bayern"!