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Gesundheit Erkältet und verschleimt? Das hilft!

Typische Erkältungssymptome sind eine laufende Nase, Kopfschmerzen und ein kratzender Hals. Besonders störend: der Schleim, der alles verstopft. Oft nimmt der Schleim überhand, so dass wir vom ständigen Schnäuzen eine wunde Nase bekommen. HNO-Arzt Dr. Thomas Meier-Lenschow erklärt, wozu der Schleim da ist und was man dagegen tun kann.

Stand: 28.11.2017

Eine Frau inhaliert, indem Sie ihren Kopf über eine Schüssel neigt und Dampf einatmet. Über ihrem Kopf hat sie ein Handtuch. | Bild: picture-alliance/dpa

Prinzipiell ist Schleim in Rachen und Nase kein Grund zur Beunruhigung. Unser Körper produziert täglich in speziellen Sekretdrüsen große Mengen davon. Ohne ihn wäre der menschliche Körper viel anfälliger für Krankheiten, würden Schlucken und Atmen nicht funktionieren, schließlich hält das Schleimsekret die Schleimhäute feucht. Außerdem schützt uns Schleim vor Keimen und fängt Schadstoffe aus der Luft ab, er ist sozusagen eine eingebaute Müllabfuhr. Deshalb ist die Schleimproduktion auch stärker, wenn wir uns eine Erkältung eingefangen haben. Das kann sehr unangenehm für die Betroffenen werden.

Die Nasen- und Bronchienschleimhaut produziert den Schleim. Über Flimmerhärchen in Nase und Bronchien gelangt er in Richtung Rachen. Dort wird er - im Normalfall unbemerkt - verschluckt.

Bei einer Erkältung verändert sich meist der Schleim: Zu Beginn ist er häufig dünnflüssig und farblos. Außerdem schwillt die Nasenschleimhaut an. Beides sind Versuche der Nase (und später der Bronchien), sich von den Krankheitserregern zu befreien. Im Laufe der Erkältung verfärbt sich das Sekret dann häufig gelblich oder grünlich. Gleichzeitig wird der Schleim zäh. Die Folgen können unangenehm sein: Husten, verstopfte Nase und wunde Haut vom ständigen Schnäuzen.

  • Bei klarem und dünnflüssigem Schleim spricht man auch von normalem und gesundem Sekret. Die Nebenhöhlen haben dann in der Regel keine Probleme.
  • Ist der Schleim weiß und dickflüssig, könnte eine Verstopfung oder Schleimblockade der Grund sein. Klarer Schleim wird nämlich dickflüssig und trocken, wenn er in einer Nebenhöhle eingeschlossen ist. Auch eine Bronchitis, eine Infektion oder eine allergische Reaktion kann mit weißem Schleim einhergehen.
  • Oft wird bei gelblichem oder grünlichem Schleim von einer bakteriellen Infektion ausgegangen. Es ist allerdings zweifelhaft, ob die Schleimfarbe wirklich ein verlässliches Kriterium für diese Diagnose ist. Wenn der Schleim im Laufe einer gewöhnlichen Erkältung eine gelbliche oder grünliche Farbe annimmt, kann das neben Bakterien auch an den weißen Blutkörperchen, die die Erreger abwehren wollen, liegen.
  • Besonders wichtig ist es, sich keinen Schadstoffen (wie Rauchen, Dämpfe von Reinigungsmittel etc.) auszusetzen. Tanken Sie stattdessen immer ausreichend frische Luft. Die Luftfeuchte in der Wohnung oder im Büro sollte bei 45 % liegen.
  • Trinken Sie viel, um die Schleimhäute feucht zu halten, denn im Sekret der Schleimhaut sind viele Abwehrstoffe des Immunsystems aktiv. Warme Getränke wirken besser als kalte. Eine heiße Zitrone hat zusätzlich einen stärkenden Effekt auf die Abwehrkraft des Immunsystems.
  • Apfelessig gilt als Schleimlöser, da er den zähen Schleim verflüssigen und das Immunsystem stärken kann. Vermischen Sie maximal zwei Teelöffel Apfelessig und zwei Teelöffel Honig in einem Glas warmen Wasser.
  • Inhalieren: Inhalieren Sie mehrmals täglich heißen Dampf, z. B. mit pflanzlichen Zusätzen (ätherischen Ölen); das lässt die Nasenschleimhaut abschwellen und der Schleim kann leichter abfließen.
  • Nasendusche: Mithilfe eines Spülsatzes und lauwarmem Wasser wird die Nase gereinigt. Der Oberkörper wird über das Waschbecken gebeugt und der Mund leicht geöffnet. Die Lösung sollte in das eine Nasenloch hineinfließen und aus dem anderen wieder herauskommen.
  • schleimlösende Mittel: In der Apotheke gibt es diverse Mittel zur Schleimlösung, die teilweise auch entzündungshemmend wirken. Deren Wirkung braucht etwas Zeit, kürzt den Krankheitsverlauf (wahrscheinlich) ab und kann eine Nebenhöhlenentzündung verhindern. Pflanzliche Mittel sind dabei mindestens so effektiv wie chemische Substanzen.
  • Nasensprays: Um bei einer verschleimten Nase besser durchatmen zu können, greifen viele zu abschwellenden Nasensprays. Bei ordnungsgemäßer Anwendung und einer Anwendungsdauer von höchstens 1-2 Wochen sind diese aus medizinischer Sicht durchaus sinnvoll und häufig sogar notwendig. Dadurch können nämlich Komplikationen, wie z. B. Entzündungen der Nasennebenhöhlen, verhindert werden.
  • Hustensaft: Hustensäfte enthalten als Wirkstoffe z. B. Thymian oder Efeu, die eine gute schleimverflüssigende Wirkung haben.

Schadet Milch?

Viele glauben, dass Milch die Schleimbildung fördert und sie deshalb während einer Erkältung nicht getrunken werden sollte. Diesen Mythos haben jedoch mittlerweile mehrere wissenschaftliche Studien widerlegt: Wenn sich Milch mit Speichel vermischt, bekommt sie zwar eine schleimige Konsistenz, das hat jedoch nichts mit Erkältungsschleim zu tun.

Mit einer Erkältung muss man nicht zwingend zum Arzt. In manchen Fällen sollte allerdings ein Arzt aufgesucht werden, z. B. bei

  • Beschwerden, die länger als sieben Tage anhalten
  • Fieber ab 39 Grad Celsius
  • geschwollenen Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich
  • anhaltend starken Schmerzen in Kopf, Hals oder Brust

Bestimmte Patientengruppen sollten bei einer Erkältung grundsätzlich zum Arzt, beispielsweise chronisch Kranke, Menschen mit Immunschwäche oder Herz-Kreislauf-Patienten sowie Schwangere.


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