Franken - Kultur


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Geschichten rund um den Stift ohne Blei

Von: Christian Schiele

Stand: 20.09.2011 | Archiv

Hand streicht über tausende von Bleistiftspitzen | Bild: picture-alliance/dpa

Familiendramen, Rußkäfer, falsche Namen - um den Bleistift ranken sich viele Geschichten. Kräftig daran mitgesponnen hat die Firma Faber-Castell, die im Jahr 2011 ihr 250-Jähriges feierte - und auf deren Produkte noch heute viele schwören.

Superlative und Kurioses

Der teuerste Bleistift der Welt

Teuerster Bleistift der Welt

Zum 250-jährigen Jubiläum im Jahr 2011 hat Faber-Castell den teuersten Bleistift der Welt präsentiert. Kostenpunkt: 10.000 Euro. Seine weißgoldene Kappe ist mit drei Brillianten besetzt. Es gibt nur 99 Stück davon.

Der älteste noch erhaltene Bleistift der Welt

Ältester noch erhaltener Bleistift der Welt

Das ist der älteste noch erhaltene Bleistift der Welt. Ein zwölf Zentimeter langer, etwa drei Zentimeter dicker klobiger Holzstift mit grobkörniger, rechteckiger Graphitmine. Er wurde im 17. Jahrhundert hergestellt und in den 1960er-Jahren bei Renovierungsarbeiten in einem schwäbischen Bauernhaus gefunden.

Der Rußkäfer

Rußkäfer

Der Rußkäfer ist eine besondere Gattung Tier, die man in Naturkunde-Lexika vergeblich sucht. Der Name leitet sich von dem Graphit-Staub ab, der überall in den Bleistift-Produktionshallen in der Luft lag und an den Arbeitern haften blieb. Zu deren Glück gab es auf dem Betriebsgelände aber Duschen.

Der kleinste Bleistift der Welt

Kleinster Bleistift der Welt

Dies ist nach Angaben von Faber-Castell der kleinste Bleistift der Welt - mit einer Länge von 3,5 Zentimeter. Zu sehen ist er im Firmenmuseum von Faber-Castell in Stein bei Nürnberg.

Der Bismarck-Stift

Bismarck-Stift

Diesen Stift hat Otto von Bismarck einst benutzt. Es ist ein sogenannter Staffeleistift, mit dem man damals auf Staffeleien geschrieben hat. Bismarck war aber kein Künstler und benutzte den Stift, um seine Papiere mit Notizen zu versehen. Am hinteren Ende ist er schwarz gefärbt - weil Bismarck damit seine Pfeife gestopft hat. Wer noch genauer hinschaut, kann sogar noch die Abdrücke seiner Zähne auf dem Stift erkennen.

Der längste Bleistift Europas

Längster Bleistift Europas

2009 stellte der Vorstandsvorsitzende des Schreibwarenherstellers Faber-Castell, Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell, im Europapark in Rust den längsten Bleistift Europas vor. Dieser ist etwa 12,5 Meter lang und wiegt rund eine Tonne. Der Bleistift wurde in mehreren deutschen und skandinavischen Städten gezeigt.

Der Faber-Castell-Stift des Jahres 2011

Faber-Castell-Stift 2011

Der Füllfederhalter des Jahres 2011 der Firma Faber-Castell ist mit acht Elementen aus Jade besetzt. Verkauft werden nur 1.761 Füller - angelehnt an das Gründungsjahr der Firma. 3.200 Euro kostet einer der Füllfederhalter.

Der Ball-Stift

Ball-Stift

Diesen sogenannten Ball-Bleistift hat Staedtler im Jahr 1907 produziert. Damals fanden am Wochenende Tanzveranstaltungen statt, bei denen die Damen auf der einen und die Herren auf der anderen Seite des Saals saßen. Wollten die Herren tanzen, mussten sie Namen, Adresse, Alter und Beruf in ein Büchlein eintragen - aus dem die Damen dann auswählten. In dem relativ kleinen Büchlein lagen dann die extra dafür entwickelten Ball-Bleistifte.

Tram- und Eisenbahn-Stifte

Einsen- und Trambahnstift

Der Bleistift wurde früher gerne im Alltag verwendet. So zum Beispiel der Trambahn-Stift in gelb - da die Trambahnen zur damaligen Zeit wohl auch gelb waren. Dort wurden sie wohl verwendet, um den Fahrpreis auf eine Karte zu schreiben. Ähnlich ist es mit dem Eisenbahnstift, der in schwarz und dunkelrot gehalten ist. Die Stifte wurden in der Vergangenheit also farblich den Zielgruppen entsprechend angepasst.

Die ersten Markenbleistifte der Welt

Markenbleistifte

Der Fabrikant Lothar von Faber kam 1839 als erster auf die Idee, seinen Bleistiften Namen zu geben. Er schuf damit die ersten Markenbleistifte der Welt - zu sehen auf dieser Reproduktion einer Werbezeichnung. Dass der Stift sechs Ecken hat, ist ebenfalls dem praktisch denkenden Grafen zu verdanken. Er produzierte eckige Stifte, damit sie nicht von den schrägen Stehpulten rollen konnten.

Faber-Castell

Bleistift | Bild: colourbox.com zum Artikel Geschichte Der Bleistift im Wandel der Zeit

Wo und wann der Bleistift zur Welt kam, ist wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen. Um seine Erfindung ranken sich aber viele Geschichten. Fest steht: Die Karriere des Bleistifts fängt mit einem falschen Namen an. [mehr]

Prominente Fans | Bild: Faber-Castell zur Bildergalerie mit Informationen Der Bleistift Werkzeug der kreativen Köpfe

Modezar Karl Lagerfeld macht es. Der britische Stararchitekt Norman Foster und Nobelpreisträger Günter Grass machten es auch. Sie alle entwerfen und entwarfen ihre ästhetischen Höhenflüge mit einem altmodischen Werkzeug - dem Bleistift. [mehr]

Exotische Etiketten | Bild: Faber-Castell zur Bildergalerie Bunt und exotisch Werbung mit Kamelen, Kängurus und Kimonos

Wer weltweit um Kunden buhlen möchte, braucht für sein Produkt eine schöne Verpackung. Lothar von Faber hat das schon 1851 erkannt - und viele extravagant lithografierte Etiketten für seine Stifte anfertigen lassen. [mehr]

Arbeiter hält Graphit-Ton-Masse in den Händen | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Großraum Nürnberg Hochburg der weltweiten Bleistiftindustrie

Viel Graphit gibt es nicht in Nürnberg, erfunden wurde der Bleistift auch woanders. Trotzdem ist die Region zum Zentrum der internationalen Bleistiftindustrie geworden - dank Firmen wie Staedtler und Faber-Castell. [mehr]


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