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40 Jahre Gebietsreform Die Geburt großer Gemeinden - Rauhenebrach

Durch die Gebietsreform wurde es für viele kleine Orte nötig, sich besser zu vernetzen. So fusionierten selbstständige Dörfer zu großen Gemeindeverbünden. Die Gemeinde Rauhenebrach (Lkr. Haßberge) gehörte zu den ersten.

Stand: 04.07.2012

Das Rathaus der Gemeinde Rauhenebrach | Bild: BR-Mainfranken/Norbert Steiche

Rauhenebrach im Steigerwald entstand aus neun Dörfern. Falsbrunn, Fürnbach, Geusfeld, Karbach, Koppenwind, Obersteinbach, Theinheim, Untersteinbach und Wustviel sind zur Großgemeinde zusammengewürfelt worden. Prölsdorf kam später noch dazu. Und weil die Menschen in den Dörfern ringsum nicht wollten, dass Untersteinbach als Gemeindesitz auch den Gemeindenamen bestimmt, wurde das Tal des Flüsschens "Rauhe Ebrach" als Gemeindename gewählt. Dieser Ortsname ist in keiner Karte verzeichnet.

Karte: Rauhenebrach

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Karte: Rauhenebrach

Der Deal für Geusheim

Normalerweise sollte eigentlich das größte Dorf Gemeindesitz der neuen Gemeinde Rauhenebrach werden, sagt Alois Bäuerlein aus Geusfeld. "Damals bei Beginn war Geusfeld größer als Untersteinbach. Dann ist es so geregelt worden, dass Untersteinbach zugunsten von Geusfeld auf diese Sonderschlüsselzuweisungen verzichtet hat." Geusfeld wurde also bei Investionen mehr gefördert.

Zwangseingemeindung von Koppenwind

Die Pfarrkirche St. Vitus in Untersteinbach

Als damals die Großgemeinde Rauhenebrach entstand, wollten die Bürger von Koppenwind partout nicht eingemeindet werden, erinnert sich Fritz Herbst. Er war damals Gemeinderat. "90 bis 95 Prozent der Bevölkerung wollte bei Bamberg bleiben, war schon nach Ebrach orientiert." Doch aufgrund eines Zerwürfnisses zwischen dem Koppenwinder Bürgermeister und dem Bamberger Landrat wurden die 340 Koppenwinder nach Rauhenebrach in Unterfranken zwangseingemeindet.

Aus Protest aus Gemeinderat ausgetreten

Laut Fritz Herbst hatte sich der Koppenwinder Bürgermeister wegen Straßenbaumaßnahmen mit dem Bamberger Landrat überworfen. Das Landratsamt sei damals hintergangen worden und eine gütliche Einigung unmöglich gewesen. "Unser Bürgermeister ist dann total umgeschwenkt und ist nach Haßfurt. Ich war damals junger Gemeinderat. Ich hab' geglaubt, Politik ist immer ehrlich. Aber da hab' ich das erste Mal festgestellt, dass es gar nicht so ist, dass man auch gegen 90 Prozent der Bevölkerung geht. Dann bin ich aus dem Gemeinderat ausgetreten, weil ich mir gesagt habe: ich mach' das nicht mit!"

Bilanz nach 40 Jahren

Der Rauhenebracher Ortsteil Wusviel

"Ich finde, wir haben von Anfang an einen guten Weg gemacht. Und jetzt gibt es überhaupt keine Diskussionen mehr über diese Gemeinde. Es ist auch dieses Ganze Gebilde richtig", stellt Bürgermeister Oskar Ebert fest. Heute leben in Rauhenebrach knapp 3.000 Menschen. Die Gemeinde hat 16 Ortsteile.


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