Ernährungsexperiment Nur Fertiggerichte – eine Woche lang!
"Gesundheit!" will ganz genau wissen, was passiert, wenn man sich eine Woche lang ausschließlich von Fertiggerichten ernährt. Eine sechsköpfige Familie wagt das Experiment und verzichtet komplett auf Frisches.
Der Experiment:
"Gesundheit!" will herausfinden: Nimmt man in einer Woche zu? Welche Inhaltsstoffe stecken in den Fertiggerichten? Wie schmeckt es? Und spart man wirklich Zeit?
Die Teilnehmer:
Familie Dorfner aus München wagt das Experiment. Die Eltern, Valentin und Sandra, achten im Alltag darauf, dass sie und ihre vier Kinder frische und regionale Produkte essen – wenn möglich unverarbeitet. Deshalb bedeutet die Testwoche für die Familie eine große Umstellung. Vor dem Test müssen alle Familienmitglieder auf die Waage.
Begleitet wird das Experiment von Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Die Ernährungsexpertin wagt eine Prognose:
"Nach einer Woche nur Fertigprodukte, da bin ich mir ziemlich sicher, dass der ein oder andere auch was spürt. Also, egal ob das jetzt die Gewichtszunahme ist, weil die Produkte einfach sehr energiereich sind, sehr viel Fette und Zucker enthalten. Oder dass man mit Verdauungsproblemen reagiert."
Daniela Krehl, Verbraucherzentrale Bayern
Dann geht es los mit dem Test ... Alle frischen Lebensmittel werden weggeräumt und Fertiggerichte für eine Woche werden eingekauft.
Große Auswahl
Croissants, Currywurst mit Pommes oder Gemüsefpanne. Die Auswahl an Fertiggerichten ist riesig. Das Angebot ist deshalb so groß, weil immer mehr Leute arbeiten und wenig Zeit haben. Auch gibt es immer mehr Singlehaushalte, in denen kaum gekocht wird. Die Gerichte gibt es für den Ofen oder für die Mikrowelle.
Der Geschmack
Bei Kindern können Fertiggerichte oft punkten – wegen des Zuckers und der Aromen. Gesund ist das aber nicht.
Mal schmeckt es der Familie, mal nicht. Das Schokomüsli kommt bei den Kindern gut an, die Fertig-Currywurst finden fast alle essbar, aber die Pommes aus der Mikrowelle sind Familie Dorfner zu matschig.
Der Zeitfaktor
Viele Gerichte lassen sich tatsächlich schnell zubereiten. Doch bei Familie Dorfner müssen sechs Personen versorgt werden. Mehrere Portionen können nicht gleichzeitig in die Mikrowelle gestellt werden, sondern nur nacheinander. Ziemlich unpraktisch.
Das Bauchgefühl
Alle fühlen sich etwas anders als sonst, erklärt Sandra Dorfner:
Ernährungsexpertin Daniela Krehl wundert das nicht, denn Fertiggerichte enthalten kaum Ballaststoffe.
Die Inhaltsstoffe
Viel Zucker, viel Fett und eine lange Liste an Zusatz- und Aromastoffen, dafür kaum Ballaststoffe. Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale studiert die Zutatenlisten genau und ist wenig begeistert. Ein Beispiel ist die Currywurst aus der Mikrowelle. Eine Portion hat stolze 728 Kilokalorien – und 30 Gramm Zucker. Das ist beachtlich, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um ein herzhaftes Gericht handelt.
Das Gewicht
Bei den weiblichen Familienmitgliedern zeigt die Waage keine Veränderung. Doch die Jungs haben alle ein wenig zugenommen, Valentin, der Familienvater, sogar zwei Kilo – und das in nur einer Woche.