BR Fernsehen - Wir in Bayern


11

Wirtshaustipp "Gasthaus zur Traube" in Weiler/Allgäu

Ein Gasthaus mit Geschichte, ein beeindruckendes Anwesen, ein engagiertes Wirtsehepaar und eine Küche, die ihre gastronomischen Wurzeln nicht vernachlässigt, das alles bietet das "Gasthaus zur Traube" in Weiler im Allgäu.

Stand: 19.11.2015 | Archiv

"Gasthaus zur Traube" in Weiler/ Allgäu | Bild: BR

Das Besondere am diesem Wirtshaus

"Als jemand, der historische Bauwerke liebt, bin ich hier natürlich genau an der richtigen Adresse. Es ist zweifelsohne ein mehr als imposantes Anwesen. Seit gut 200 Jahren wird hier gegessen und getrunken, denn die "Traube" wurde zwischen 1804 und 1806 gebaut. Und aus dem Jahr 1806 stammt auch noch der gewaltige und einladende Ausleger am Wirtshaus. An der Gliederung der Fassade sieht man wieder einmal, welch gutes Gespür die damaligen Baumeister für Proportionen hatten. Einfach wunderschön, die Sprossenfenster mit den grünen Fensterläden. Kompliment an die Besitzerfamilie Vogel, die das Anwesen 2002 für viel Geld in fast 4000 Arbeitsstunden sanieren ließ. Dieses Haus ist bestimmt ein Grund, sich Weiler näher anzuschauen. Seit über 25 Jahren wird die Traube nunmehr vom Ehepaar Dorothea und Ernst Rohner geführt. Die beiden haben aus der ehemaligen Bierwirtschaft ein etabliertes Speiserestaurant gemacht."

Wie sieht es in der "Traube" innen aus?

"In der Stube aus den 70er Jahren dominiert Holz. Der längliche Raum ist klar gegliedert, mit der Schank und der Küche an einem Ende. Auf der umlaufenden Eckbank finden sich liebevoll mit der Hand gemalte Blumen. Es ist eine durchaus gemütliche Angelegenheit, wo etwa 50 Gäste Platz haben. Wie es sich für ein Restaurant gehört, ist weiß eingedeckt, Stoffservietten sind selbstverständlich."

Küchenart

"Ich finde, es ist eine bürgerliche Küche mit einem gewaltigen Schweizer Einschlag, denn der Küchenchef will seine Herkunft durchaus gastronomisch unterstreichen. Seit gut 40 Jahren ist Ernst Rohner Koch und hat - natürlich - seinen eigenen Stil entwickelt. Seine Devise: Qualität, absolute Frische und das Beste aus der Region. Die Speisekarte ist wohltuend übersichtlich, was mir immer gelegen kommt und natürlich auf Frische hindeutet."

Schneiders Hauptspeise

"Spezialität des Hauses ist das Forellenfilet in der Kartoffelkruste, aber wenn ich schon mal bei einem Schweizer zu Gast bin, der verschiedene Rösti-Spezialitäten nach von seiner Großmutter überlieferten Rezepten anbietet, dann bin ich da natürlich dabei. Es gab ein Schwyzer Älpler Rösti. Also Speckrösti mit Käse überbacken und ganz wichtig: einem Spiegelei. Der Käse ist eine Mischung aus Bergkäse und Emmentaler, als Kartoffeln verwendet der Koch bereits gekochte, festkochende Erdäpfel. Angebraten werden sie mit den Speckwürfeln in einer Margarine-Butter-Mischung. Ich kann nach diesem Älpler Rösti nur sagen: das Geheimnis der guten Küche ist Einfachheit. Gut hat´s g´schmeckt und schön satt wird man auch davon."

Schneiders Nachspeise

"Bei der Nachspeise hat der Koch seinen ganz eigenen Stil gezeigt. Spätzle kennt im Allgäu jedes Kind und sie genießen auch einen ganz hohen Stellenwert. Als Apfelspätzle mit Vanillesauce habe ich sie vorher noch nie gegessen. Die Spätzle werden zusammen mit den Äpfeln in konzentriertem Apfelsaft durchgeschwenkt. Dann kommt Butter dazu und Rohners Spezialgewürz aus Vanillezucker, Zimt und Ingwer. Dazu Vanillesauce und hier wurde es wirklich pfiffig - das sei für eine schnelle und gute Küche jedem empfohlen: Gutes Vanilleeis einfach schmelzen und erwärmen."  

Preise

"Das Rösti mit Salatteller 12,30 Euro, die Apfelspätzle 5,30 Euro. Hauptgerichte zwischen 13 und 20 Euro. Die Halbe 3 Euro."

Anfahrt

Adresse
"Gasthaus zur Traube" in Weiler/ Allgäu
Hauptstr. 1
88171 Weiler im Allgäu

Telefon: 08387/ 99120
E-Mail: info@traube-weiler.de
www.traube-weiler.com

"Montag ist den ganzen Tag und Sonntag am Abend geschlossen. Ansonsten täglich von 11:30 - 13:45 und abends ab 17:00 Uhr."

"Es geht Richtung Bodensee (nach Lindau sind es nur mehr 25 km) und da zieht es sich: von Nürnberg aus sind es etwa 300 km, von München knapp 100 km weniger."

Freizeittipp

"Wir waren Ende Oktober da, und wir hatten einen so traumhaften Tag erwischt, dass es traumhafter nicht mehr ging. Sonne pur, mit Temperaturen bis fast 20 Grad. Und es hat sich gezeigt: In dieser Ecke ist das Allgäu wirklich besonders  schön - und das bestimmt zu jeder Jahreszeit. Also, einfach die Natur genießen."


11