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Gesundheit Keuchhusten - in Bayern auf dem Vormarsch

Keuchhusten breitet sich weiter aus. Im vergangenen Jahr wurden in Bayern über 3.400 Fälle festgestellt. Von manchen als Kinderkrankheit belächelt, kann Keuchhusten jedoch jeden treffen und im schlimmsten Fall für Säuglinge sogar tödlich enden. Tipps von HNO-Arzt Dr. Thomas Meier-Lenschow.

Stand: 19.02.2018 |Bildnachweis

Eine Frau hustet | Bild: Image Source

Keuchhusten (Pertussis) wird von einigen als Kinderkrankheit gesehen, er kann jedoch jeden treffen. Hierzulande trifft es immer mehr Jugendliche und Erwachsene, die sich nicht ausreichend gegen Keuchhusten schützen. Diese wiederum können Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Menschen mit einer Grunderkrankungen anstecken, was eine zunehmende Gefahr darstellt. Und: Der durch Bakterien ausgelöste Keuchhusten ist eine hoch ansteckende Krankheit und zählt zu den häufigsten Infektionserkrankungen der Atemwege. Der Erreger bildet Giftstoffe, durch die die Schleimhäute der Atemwege geschädigt werden.

Der Erreger wird von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion, beispielsweise beim Husten, Niesen oder Sprechen, übertragen. Die Reichweite beträgt übrigens bis zu einen Meter. Fast jeder Kontakt zwischen einem Keuchhusten-Patienten und einem nicht geschützen Menschen führt zur Ansteckung. Selbst ein gesunder Mensch, der sich gegen Keuchhusten hat impfen lassen, kann von den Erregern besiedelt werden. Zwar erkrankt der Geimpfte selbst nicht, er kann aber die Keuchhusten-Bakterien an andere Personen weitergeben.

Ein Keuchhusten verläuft üblicherweise in drei Stadien

  1. In den ersten 1-2 Wochen treten leichte Erkältungsbeschwerden wie Husten, Schnupfen und Schwäche auf, selten kann es auch zu Fieber kommen.
  2. Anschließend beginnt die Phase des Hustens, der meist langwierig und trocken ist. In Anfällen kommt es - meist nachts - zu krampfartigen Hustenstößen, die oftmals mit einem keuchenden Lufteinziehen enden. Daher auch der Name Keuchhusten. Oft wird zäher Schleim herausgewürgt und sich anschließend übergeben. Neben Appetit- und Schlaflosigkeit tritt in seltenen Fällen auch Fieber auf. In der Regel dauert diese Phase 4-6 Wochen.
  3. Darauf folgt eine ca. 6-10 wöchige Erholungsphase, in der die Hustenanfälle allmählich weniger werden. Kalte Luft, körperliche Anstrengung und Rauchen kann allerdings noch Monate später einen Reizhusten auslösen.






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