Das Besondere an diesem Landgasthof

"Mein Eindruck war, da ist eine sehr fleißige, innovative Familie am Werkeln. Mehrere Geschäftszweige sind da unter einem Dach versammelt: Hotel, Landgasthof, dann natürlich der neue Weinkeller für verschiedene Veranstaltungen und - für einen Landgasthof außergewöhnlich - eine Brennerei. Wir sind im sogenannten Kahlgrund, hier gibt es viele Streuobstwiesen und seit Jahrhunderten wird hier Schnaps gebrannt. Insgesamt liegt auf 80 Häusern das Brennrecht. Das Hotel Brennhaus ist ein Familienbetrieb mit dem Seniorchef Gerhard Behl (gelernter Koch und Metzger), der Seniorchefin Beate Behl (Hotel- und Restaurantfachfrau) sowie dem Juniorchef Florian Behl (Koch und studierter Betriebswirt)."

Wie sieht der Landgasthof von außen aus?

"Wo jetzt das Hotel steht, war früher eine Zigarrenfabrik, die 2012 abgerissen wurde. Der alte, aus Sandstein erbaute Teil des Anwesens mit der Gaststube ist etwa um 1900 entstanden. Die Familie Behl hat das Anwesen 1982 zunächst gepachtet und dann gekauft."

Wie sieht es im Gasthof aus?

"Es darf gefeiert werden, auch in großem Rahmen - zum Beispiel in der Destille, wo 90 Personen Platz finden. Die ist für große Feierlichkeiten sehr begehrt. Bei Brennabenden wird hier außerdem gezeigt, wie Zwetschgen- oder Kirschbrand entstehen. 1994 wurde die Destillerie in die Gastronomie integriert und das hat sich für die Behls ausgezahlt.  

Der alte Gastraum im Hochpaterre ist quasi die Urzelle des Betriebes. Der wurde auch nach und nach erweitert und auf insgesamt drei Räume ausgebaut für insgesamt 70 Gäste. Sehr gut gefällt mir, dass Stühle und Tische aus hochwertiger Spessarteiche geschreinert wurden. Im Untergeschoss des Hauses gibt es einen Weinkeller mit sehr moderner Anmutung. Hier lässt sich vorzüglich Wein verkosten. 350 Positionen stehen zur Auswahl.

Dem Weinliebhaber werden zudem Weinschließfächer angeboten, in denen er den eigenen Wein professionell bei richtiger Temperatur einlagern kann. Das Schließfach kostet 250 Euro im Jahr."

Küchenart

"Es ist eine Kombination aus regionaler und internationaler Küche. Den Wolfsbarsch und den Seeteufel gibt's genauso wie die Rindsroulade und das Wiener Schnitzel. Wobei: 80 Prozent der Produkte kommen aus der Region. Und auch hier gilt: Nur das Gute kommt vom Guten - das heißt, es werden qualitativ hochwertige Produkte verarbeitet."

Schneiders Vorspeise

"Dazu sind wir in den Weinkeller gegangen. Und im Keller gab's einen Teller mit Variationen vom Reh. Klasse Sache, auch weil hier mit warm/kalt gespielt wird. Rehpralinen warm, rosa gebratener Rehrücken kalt mariniert. Außerdem: Wildterrine, Rote-Beete-Mousse, Feldsalat und Sellerie-Orangen-Chutney. Ein besonderer Kick war der 40-prozentige Tonkabohnen-Geist, mit dem das Gericht besprengt wurde."

Schneiders Hauptspeise

"Ein wirklich vorzüglicher Saibling aus heimischer Blankenbacher Zucht. Dazu ein Wildkräuterpüree und eine sehr gelungene Meerrettich-Wirsing-Kombination. Der Geschmack des Fisches wird durch eine sanfte Rieslingsauce unterstrichen. Und es schadet bestimmt nicht, wenn Sie ein schönes Glas fränkischen Riesling dazu trinken."

Preise

"Die Vorspeise kostet knapp 15 Euro, der Saibling 19 Euro. Insgesamt liegen die Hauptgerichte zwischen 15 und 25 Euro. Das regionale Drei-Gang-Menü 'Kahlgrund' kostet 28 Euro."

Freizeittipp

"Wir sind am Rande des Spessarts, an der Grenze zu Hessen. Und natürlich kann man hier im Wald oder auch auf den Höhenzügen famos wandern. Zum Beispiel durch den sogenannten 'Kahlgrund' zum geografischen Mittelpunkt der Europäischen Union. Der liegt seit dem Beitritt Kroatiens 2013 im Ortsteil Oberwestern der Gemeinde Westerngrund, etwa 10 Kilometer vom 'Brennhaus Behl' entfernt. Dieser sogenannte geodätische Referenzpunkt liegt auf exakt 288 Metern Höhe und von dort hat man einen wunderbaren Ausblick."