Wirtshaustipp Gasthof "Zur Post" in Mitterfels
Die "Post" in Mitterfels ist eine klassische Dorfwirtschaft, mit allem, was das Herz begehrt: eine regional, rationale Küche zu vernünftigen Preisen, die aber auch einen gewissen Pfiff nicht vermissen lässt. Was für die Kulinarik gilt, setzt sich genauso im Gasthof fort. Besonders das neue "Poststüberl" beeindruckt mit moderner Behaglichkeit, findet Wolfgang Schneider.
Das Besondere am Gasthof "Zur Post"
"Das ist ein bayerisches Dorfwirtshaus, so wie ich es mir vorstelle: nette Wirtsleute und eine ehrliche, bodenständige Küche, in der die Köchin gern mal etwas Neues ausprobiert. Wie es sich für ein Dorfwirtshaus gehört, sitzt man regelmäßig am Stammtisch zusammen. Die Fußballer genauso wie die Leute vom Bayerwald- oder vom Veteranenverein. Als besonderer Service können in der 'Post' Wurst- und Fleischwaren gekauft werden. Denn gemetzgert wird nach wie vor, auch wenn es keinen eigenen Verkaufsraum mehr gibt."
Der Gasthof von außen
"Das Haus hat eine schöne, lange Geschichte. Erbaut wurde das Anwesen 1740 als landwirtschaftliches Gebäude. 1908 hat es die Familie Kernbichl gekauft. Zur Landwirtschaft kamen die Gastwirtschaft und die Metzgerei dazu, die erst vor zwei Jahren aufgegeben wurde. Bis Ende der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts war im Haus auch eine Poststelle - daher der Name. Geführt wird die 'Post' jetzt in der dritten Generation von Peter Kernbichl und seiner Frau Christa. Bei der letzten Sanierung des Hauses vor fünf Jahren wurde die Außenfassade in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt."
Der Gasthof von innen
"Da ist zunächst einmal die große Gaststube mit dem Nebenzimmer, das vor fünf Jahren renoviert wurde. Am beliebtesten bei den Gästen ist allerdings das sogenannte 'Poststüberl', das es erst seit zwei Jahren gibt. Aus dem ehemaligen Verkaufsraum der Metzgerei ist eine kleine, schmucke Wirtsstube für 25 Gäste geworden. Es ist urgemütlich, von einem heimischen Schreiner mit altem Holz eingerichtet."
Küchenart
"Der Wirt ist Metzgermeister und das spielt in der 'Post' natürlich eine große Rolle. Was auf den Tisch kommt ist selbst gemetzgert und stammt zu 80 Prozent aus der Region. Das Gemüse kommt von benachbarten Bauern. Köchin Christa Kernbichl ist gelernte Hauswirtschafterin und steht seit über 25 Jahren in der Küche. In der 'Post' ist auch noch ein alter Holzherd aus den 60er Jahren im Einsatz. Viel Wert legt die Köchin auf abwechslungseiche und unterschiedliche Salatteller."
Schneiders Vorspeise
"Ein hausgemachter Rinderschinken. Dazu wird die Keule in Wacholder, Knoblauch, Zwiebel und Salz eingelegt und zieht so im eigenen Saft. Geräuchert wird das gute Stück etwa eine Woche. Hauchdünn wird es für den Gast geschnitten. Dazu hat es einen Wintersalat mit Granatapfeldressing (Salz, Zucker, Granatapfelsirup, Granatapfelessig) gegeben. Hatte ich noch nie, diese wirklich gelungene Kombination: der milde, saftige Schinken und das süß-saure Dressing - Kompliment dazu!"
Schneiders Hauptspeise
"Auch als Hauptgericht gab es eine Kreation, die es so wohl nur in der 'Post' in Mitterfels gibt. Wild aus dem Bayerischen Wald spielt hier natürlich eine große Rolle und daraus hat sich die 'Wilde Pasta' entwickelt. Streifen von Windschweinlende und Rehrücken werden dazu angebraten. Die Wildsoße ist selbstverständlich selbstgemacht. Zu den Nudeln kommen noch Maronen und Rosenkohlblätter - eine prima Sache."
Preise
"Die Vorspeise, also der Rinderschinken mit dem Salat, kostet 5,50 Euro, die 'Wilde Pasta' 12,50 Euro. Hauptgerichte kosten generell zwischen 8,50 und 16 Euro. Die Halbe 2,50 Euro."
Anfahrt und Adresse
Adresse
Gasthof "Zur Post"
Familie Peter Kernbichl
Burgstraße 22
94360 Mitterfels
Telefon: 09961/332
E-Mail: kernbichl-mitterfels@t-online.de
www.gasthof-kernbichl.de
Öffnungszeiten
Montag ist Ruhetag, sonst gibt es warme Küche von 12 bis 14 Uhr und von 17:30 bis 21 Uhr. Brotzeiten gibt es von 14 bis 21 Uhr.
Anreise
Die Franken und die Altbayern haben's fast gleich weit. Von München und Nürnberg sind es etwa 150 Kilometer.
Freizeittipp
"Man sollte sich unbedingt das Heimatmuseum Mitterfels anschauen. Es befindet sich an der Burgbrücke im Gefängnisteil der Burg Mitterfels aus dem 12. Jahrhundert. Man bekommt dort Einblick ins bäuerliches Leben oder sieht eine historische Apotheke. Fast gruselig wird es, wenn man sich die Gefangenenzelle ansieht, die übrigens bis 1948 Amtsgerichtsgefängnis gewesen ist. Wenn das Museum geschlossen ist: im Gasthof 'Zur Post' hilft man Ihnen gerne weiter."