Das Besondere an diesem Wirtshaus

"Mir gefällt zum einen besonders, dass hier unternehmerisches Risiko belohnt wurde, denn als Max Endraß vor bald 25 Jahren die Mühle gekauft hat, war die Skepsis bei vielen sehr groß. Ihm ist es aber gelungen, die Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Wirtschaft mit einer einmaligen Lage mitten im Wald. Im 15. Jahrhundert wurde das Anwesen erstmals urkundlich erwähnt. Im 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) ist es dann teilweise abgebrannt und anschließend wieder neu aufgebaut worden. Das Mühlenensemble wird ergänzt durch ein Kellerhaus, in früheren Zeiten quasi der Kühlschrank, und die ehemalige Tenne, die zu einem Saal für große Gesellschaften umfunktioniert wurde. Die 'Katzbrui-Mühle' gilt als das einzige erhaltene Gebäude dieser Art im bayerischen Alpenvorland."

Wie sieht es innen aus?

"Die Mühle ist mit zwei Worten perfekt umschrieben: sehenswert und urgemütlich. Die ehemalige Stube des Müllers ist jetzt Wirtsstube. Also nach wie vor der Kommunikationsmittelpunkt. Wo früher die Getreidebauern saßen, treffen sich jetzt Gäste aus der nahen Umgebung, aber auch aus Augsburg und Ulm. Aus der Küche, der Speisekammer sowie der Holzleg der Müllersfamilie wurden Gasträume. Holz dominiert und - Achtung! - die Räume sind niedrig, nicht höher als 1,90 Meter."

Küchenart

"Es wird eine schwäbische, bodenständige Hausmannskost serviert. Zum großen Teil werden regionale Produkte verarbeitet. Ein Klassiker sind schon seit den 50er- und 60er-Jahren die gegrillten Hendl. Eine große Rolle spielen Mehlspeisen und Knödel in allen Variationen. Das Bier kommt - und dafür gibt's einen Extra-Pluspunkt - von der Ein-Mann-Brauerei Staudenbräu im etwa 25 Kilometer entfernten Walkertshofen."

Schneiders Hauptspeise

"Es gab ein heimisches Reh. Und zwar einen Rehrücken mit Blaukrautkrapfen und einer karamellisierten Birne. Das Ganze begossen mit einer Preiselbeer-Rotweinsoße. Kompliment an Küchenchef Christian Mayer, ein Koch aus Leidenschaft, der - so mein Eindruck - sich immer weiterentwickeln möchte. Das war richtig gut abgeschmeckt und gewürzt, vor allem die Blaukrautkrapfen sind eine feine schwäbische Sensation.“  

Schneiders Nachspeise

"Auch zum Nachtisch gab es etwas richtig schön Schwäbisches: nämlich 'Mostküchle'. Dazu werden Semmeln vom Vortag ein bis zwei Stunden in Most eingelegt, dann in Bierteig gewendet und in Fett ausgebacken. Serviert wird das Ganze mit einer Weinschaumsoße."

Preise

Der Rehrücken 17,90 Euro, die Mostküchle 4,80 Euro. Hauptgerichte insgesamt zwischen 9 und 18 Euro. Die Halbe Bier 2,90 Euro.

Freizeittipp

"Zunächst sollte man sich einmal unbedingt die Mühle anschauen, eine bäuerliche Getreidemühle, die immer noch voll funktionsfähig ist. Außerdem kann man von Katzbrui aus wunderbar spazieren gehen. Und dann unbedingt noch in die Kapelle reinschauen, die auf dem Anwesen steht. Vor fünf Jahren hat sie der Besitzer erbauen lassen, an einem, wie er sagt, "kraftvollen, energetischen Ort". Sie dient als Meditationsraum, wird für Hochzeiten genutzt und verfügt über eine tolle Akustik. Der Männerchor aus Baisweil kommt hier regelmäßig zusammen."