Wirtshaustipp Museumsgaststätte "D'Ehrn" in Finsterau
Die historische Wirtschaft ist Teil eines Museumdorfes - und das passt perfekt. Das Haus, die Küche und die Menschen, die das Restaurant betreiben, sind sich der Tradition bewusst und wollen genau mit dieser Tradition das Ganze für die Zukunft bewahren, weiß Wolfgang Schneider.
Das Besondere der Museumsgaststätte "D'Ehrn"
"Das Wirtshaus liegt inmitten eines einmaligen bäuerlichen Ensembles und hat wirklich Geschichte. Es handelt sich um eine sogenannte 'radizierte Tafernwirtschaft'. Das heißt, dass das Recht, Gäste zu bewirten und zu beherbergen, auf diesem Grundstück liegt. Das Haus wurde um 1840 erbaut, erstmals urkundlich erwähnt aber bereits 1577. Die Straßenwirtschaft war an einer Wegkreuzung bei Kirchaitnach im Landkreis Regen gestanden und zwar auf einem Flurstück namens 'Ehrn'. Dieses Flurstück wurde dann Teil des Museumsdorfes und damit auch die Wirtschaft. Mit der Eröffnung des Freilichtmuseums 1980 wurde auch "D'Ehrn" eröffnet und seit 1987 wird sie vom Ehepaar Thomas und Ulrike Kröber geführt."
"D'Ehrn" von innen
"Allein der Flez, also der Hausgang, in diesem Bauernwirtshaus ist schon mal sehenswert mit seinem ausgetretenen Steinboden. Und dann schnuppert man Wirtshaus pur. Wer hier reinkommt, fühlt sich gleich geborgen. So eine Heimeligkeit kann, so glaub' ich, wohl nur ein altes Gebäude vermitteln. Genau wie im kleineren Stüberl dominieren auch in der Gaststube Nadelhölzer wie Fichte oder Lärche. Geschmackvoll eingedeckt, hat dieser Raum einen ganz eigenen Charme. Selbstverständlich gibt es hier noch einen Herrgottswinkel und einen Stammtisch. Tische, Bänke und Stühle wurden aus verschiedenen Wirtshäusern aus dem benachbarten österreichischen Mühlviertel ins 'D'Ehrn' gebracht. Insgesamt haben hier 60 Gäste Platz. In das Wirtshaus kommen Museumsbesucher genauso wie Einheimische und Stammkunden aus Finsterau, Freyung, Grafenau oder Passau."
Küchenart
"Von seiner anfänglichen Grillküche hat sich der gelernte Koch und Bäcker Thomas Kröber schnell verabschiedet. Mittlerweile hat er ein Küchenkonzept, das er wie folgt auf den Punkt bringt: 'Wir kochen, was es gerade gibt', also mit einem ganz starken saisonalen Einschlag. Und der Bayerische Wald bietet ja auch viele hervorragende Lebensmittel. Insgesamt kann man die Küche als bayerisch-bodenständig-anständig und - vor allem - als handgemacht beschreiben. Die Karte ist abwechslungsreich und liebevoll mit schöner Handschrift geschrieben."
Schneiders Hauptspeise
"Es gab einen niederbayerischen Saibling, und zwar aus der renommierten Fischzucht 'Haidmühle'. Der Fisch wurde begleitet von einer hervorragenden Riesling-Lauchsauce, die unter anderem mit Curry und Kurkuma gewürzt wurde. Dazu heimische Erdäpfel und Salat. Eine Gradraus-Küche, wie sie mir gefällt."
Schneiders Nachspeise
"Ich hab mir eine 'Zimtbrezn' ausgesucht, die durch einen Schuss Bier im klassischen Hefeteig eine besondere Note bekommt. Die Brezn werden in Schmalz herausgebacken und in einer Zimt-Schokobrösel-Mischung gewendet. Eine Nachspeise, die perfekt zu dieser rustikalen Wirtschaft passt."
Preise
Der Saibling mit Salat kostet 14 Euro, die Zimtbrezn 1,70 Euro. Weitere Hauptgerichte zwischen 9 und 17 Euro. Die Halbe Bier 2,70 Euro.
Öffnungszeiten
25. Dezember bis April: Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen geöffnet.
Von Mai bis Oktober: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen geöffnet.
Wer nur zum Essen kommen möchte und nicht ins Museum will, muss vorher reservieren, dann wird an der Kasse Bescheid gesagt.
Adresse und Anfahrt
Adresse
Museumsgaststätte "D'Ehrn"
Museumsstr. 51
94151 Finsterau
Telefon: 08557/377
www.freilichtmuseum.de
Anfahrt
"Von den bayerischen Großstädten aus ist es in den Bayerischen Wald kein Katzensprung. Von München ca. 220 Kilometer, von Nürnberg 260 km."
Freizeittipp
"Das Freilichtmuseum ist ideal für einen Familienausflug mit Kindern. Platz ist mit 10 Hektar genug da, Spielplätze gibt's auch, einen Schlechtwetterspielplatz sogar direkt im Stadel der 'D'Ehrn', samt einer Rutschbahn. Über zweieinhalb Geschosse können da die Kinder in Richtung eines Adlerhorstes klettern - alles ganz sicher, versteht sich. Insgesamt stehen im Freilichtmuseum 25 Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie dokumentieren das bäuerliche Leben im Bayerischen Wald. Jährlich kommen etwa 50.000 Besucher. Eine Familientageskarte kostet 11 Euro."