Wirtshaustipp Gasthaus Restaurant "Hummel" in Wischenhofen
Mitten in der Oberpfalz, nicht weit weg von Regensburg oder Kallmünz, haben sich ein gewisser Herr Hummel und seine Frau gedacht, dass die Leute hier, neben der bodenständigen, guten Küche, eine aufregende, eine erlebnisreiche verdienen. Die Hummels haben viel gewagt und viel gewonnen, findet Wirtshausexperte Wolfgang Schneider.
Das Besondere am Gasthaus Restaurant "Hummel"
"Es ist ein schönes Bespiel dafür, wie ein alteingesessenes Wirtshaus von der jungen Generation nicht nur weiter geführt, sondern auch weiterentwickelt wird. Chef Stefan Hummel ist 35 Jahre alt, im elterlichen Betrieb aufgewachsen und hat seine ersten Kochkenntnisse dem Vater zu verdanken. Er ist Küchenmeister und hat in Sternelokalen gearbeitet. Zusammen mit seiner Frau Stefanie, einer Restaurantfachfrau, führt er seit zwei Jahren den Betrieb. Mit dabei immer noch als guter Geist seine Mutter Emma, die für Leberknödel und den Kartoffelsalat zuständig ist. Die jetzt 72-jährige Senior-Wirtin werkelt noch im Hintergrund mit. Sie ist damit auch eine Stütze, dass Sohn und Schwiegertochter etwas wagen konnten und können."
Das Gasthaus von außen
"Das Haus stammt aus dem 17. Jahrhundert und war einst ein Gutshof. Seit über 300 Jahren wird hier also gegessen und getrunken und seit 100 Jahren befindet sich das Anwesen im Familienbesitz. Das Anwesen wurde im Laufe der Jahre natürlich immer wieder ausgebaut. Bis etwa 1975 gehörte zum Haus auch eine Metzgerei. Das Gasthaus liegt direkt an der Hauptstraße des kleinen Wischenhofen und ist nicht zu verfehlen. Und immer noch heißt es imDorf: 'Wir gehen zum Hummel.'"
Das Gasthaus von innen
"Jetzt kommt's, denn wir haben hier eine klare Zweiteilung von Wirtshaus und Restaurant. Vor 30 Jahren wurde der Stadel zu einem großen Gastraum für etwa 180 Gäste ausgebaut.
Aus der alten Wirtsstube ist vor einem Jahr ein kleines, schickes, modernes Restaurant für weitere 30 Gäste mit ambitionierter Küche geworden. Ein Wagnis, aber es gelingt. Gut gefällt mir, dass hier Oberpfälzer Holz verbaut wurde, der gebürstete Eichenboden ist vornehm und gemütlich zugleich. Die umlaufende Eckbank erinnert noch an die alte Wirtsstube, die Sessel sind äußerst bequem."
Küchenart
"Im alten Stadel gibt es die gut bürgerliche Oberpfälzer Küche mit den verschiedenen Braten. Vor allem am Sonntag sind die sehr begehrt. Im Restaurant beim Eingang wird die gehobene Küche geboten. 'Ohne Schnickschnack', sagt Küchenchef Hummel, denn 'wir wollen uns nicht verkünsteln.' Jakobsmuscheln, Seeteufel und Wachteln sind hier zwar Standard, aber auch das heimische Wild aus dem Duggendorfer Forst."
Schneiders Hauptspeise
"Es gab einen Rehrücken, wie ich ihn noch nie gegessen habe. 'A vareckte Sach!' Stefan Hummel hat einen Riesenchampignon mit Rehrücken und einer Wildfarce aus Reh, Sahne und Madeira gefüllt. Das Ganze kommt eine Viertelstunde in den Ofen, bei 200 Grad. Dazu ein mit Muskat abgeschmecktes Maronenpüree und in Butter geschwenkter Rosenkohl mit Cranberries. Eine Soße aus rotem Portwein, Madeira und Wacholder komplettiert ein wirklich hervorragendes, innovatives Gericht. Beweis erbracht: das ist gehobene Küche!"
Schneiders Nachspeise
"Erneut ein Hingucker: geschmälzte Topfenknödel in Butterbrösel geschwenkt mit ganz besonderen Zutaten, nämlich weiße Schokolade, Orangenfilets, Tonkabohnen-Eis und einer Mango-Orangensoße. Ein Gitter aus Karamell gibt dem Teller zusätzlichen Pfiff. Sehr gut."
Preise
"Der Rehrücken im Riesenchampignon kostet 27,50 Euro, der Topfenknödel 7,90 Euro. Hauptspeisen im Restaurant zwischen 23 und 30 Euro. Das Vier-Gang-Menü liegt bei 55 Euro. Die Hauptspeisen im Gasthaus kosten zwischen 8 und 17 Euro, darunter - natürlich - das Schnitzel, der Schweinsbraten und die anderen Klassiker."
Anfahrt
Adresse
Gasthaus Hummel
Heitzenhofener Straße 16
93182 Wischenhofen
Telefon: 09473/324
E-Mail: post@gasthaushummel.de
www.gasthaushummel.de
Anreise
"Von München sind es etwa 150 km, von Nürnberg um die 100 km."
Öffnungszeiten
Gasthaus: Mittwoch bis Samstag ab 18 Uhr, Sonntag 11 bis 14 Uhr und ab 17 Uhr
Restaurant: Mittwoch bis Sonntag ab 18 Uhr
Freitzeittipp
"Fahren Sie einfach ein paar Kilometer weiter und schon sind Sie in Kallmünz. Der kleine Ort gehört zu meinen Favoriten in Bayern. Hier fließen Naab und Vils zusammen. Die ältesten Häuser stammen aus dem 13. Jahrhundert. Es gibt winkelige Gassen und Straßen. Über Kallmünz erhebt sich der Schlossberg mit seinen über 100 Meter hohen Felswänden aus Kalk. Von dort oben hat man einen gigantischen Blick in das Vils- und Naabtal hinein."