Wirtshaustipp "Wild-Berghof Buchet" in Bernried, Niederbayern
Man sollte erst einmal tief durchatmen, wenn man den "Wild-Berghof" erreicht hat, denn es ist wirklich ein sehr beeindruckendes Stückchen Erde. Und nicht weniger beeindruckend ist, was die Familie Gstettenbauer aus dem ehemaligen Bauernhof gemacht hat: ein feines Gasthaus, eine Oase der Ruhe und Erholung und sogar die Kultur kommt nicht zu kurz, findet Wolfgang Schneider.
Das Besondere an diesem Wirtshaus
"Es ist diese einmalige Alleinlage, etwa 10 Kilometer von Deggendorf entfernt, am Tor zum Bayerischen Wald. Von diesem mächtigen Anwesen hat man einen fantastischen Blick in die Donauebene. Über 200 Jahre steht der Hof schon hier und seit etwa 70 Jahren befindet er sich im Besitz der Familie Gstettenbauer. Jetzt bereits in der dritten Generation. Nach und nach hat die Familie von Rinderzucht, Milch- und Forstwirtschaft auf landwirtschaftliche Wildtierhaltung beziehungsweise auf Jagd umgestellt. Circa 150 Stück Rot- und Damwild sowie Mufflons äsen eingezäunt rund um den Hof auf der gigantischen Fläche von 33 Hektar. Erlaubt wären hier sogar bis zu 1.000 Tiere. Von Mai bis September wird nichts zugefüttert und Medikamente gibt es grundsätzlich keine. Im Dorfladen wird Hausgemachtes von Hirsch und Reh angeboten, im großen Stadel finden Kulturveranstaltungen und Hochzeiten statt. Auf dem Areal steht auch ein mobiles hölzernes Scheunenhäuschen samt vier Betten, Toilette und Mini-Küche. Sicherlich eine außergewöhnliche Art, mitten in der Natur zu übernachten."
Wie sieht es innen aus?
"Am besten gefällt mir das kleine 'Hofstüberl', die ehemalige Bauernstube. Man sitzt hier sehr gemütlich im Herrgottswinkel auf Holzbänken. Gleiches gilt auch für die benachbarte 'Wildererstube', in der wohl schon so mancher Woidler und Urlaubsgast gemeinsam versumpft sind. Die große Gaststube war ehemals Kuhstall, das kleinere Nebenzimmer Pferdestall. Entstanden sind sie in den 80er-Jahren, es dominiert die heimische Fichte."
Küchenart
"Es gibt eine bayerische, bodenständige, qualitätsbewusste Küche, in der fast ausschließlich regionale Produkte verarbeitet werden. Die Hauptrolle spielt natürlich das hauseigene Wild. Die fast frei lebenden Tiere liefern exzellente Fleischqualität. Schon bald will man sich als Biobetrieb zertifizieren lassen. In der Küche arbeiten Mutter Sigrid Gstettenbauer und Sohn Thomas seit Jahrzehnten Hand in Hand als eingespieltes Team zusammen. Der Wirt ist ausgebildeter Hotel- und Küchenmeister und selbstverständlich Jäger, genau wie der Senior, der sich um's Wild kümmert."
Schneiders Vorspeise
"80 Prozent der Gäste im Wildberghof entscheiden sich für Wild und das hab ich natürlich auch getan. Als Vorspeise hab ich mir den Hirschschinken gegönnt. Der wird selbstredend hauchdünn aufgeschnitten und dann braucht's nicht mehr viel. Ein paar Schnitze Melonen dazu und eine Scheibe des wirklich hervorragenden Graflinger Bauernbrotes, das Roggensauerteigbrot eines heimischen Bäckers. Dieser Hirschschinken ist wirklich ein nicht alltäglicher Genuss."
Schneiders Hauptspeise
"Dasselbe gilt auch für den Junghirschbraten nach Art des Hauses. Dazu Kräuterkäsespätzle (Bergkäse, Schnittlauch, Petersilie) sowie ein lauwarmer Spargelsalat mit Tomatenvinaigrette. In die Rotweinsoße kommt Quittengelee vom eigenen Obstbaum."
Preise
"Der Junghirschbraten 24,90 Euro, der Vorspeisenteller 12,90 Euro. Weitere Hauptgerichte zwischen 11 und 30 Euro für das Filet vom Junghirsch. Die Halbe Bier 3,60 Euro."
Adresse und Anfahrt
Adresse
Wild-Berghof Gstettenbauer
Buchet 2
94505 Bernried
Telefon: 09905/248
E-Mail: wildberghof-buchet@t-online.de
www.wildberghof-buchet.de
Anreise
"Von München aus sind es etwa 150 km, von Nürnberg etwa 180 km."
Öffnungszeiten
"Täglich 10 bis 24 Uhr. Im Winter wird unter der Woche um Anmeldung gebeten."
Freizeittipp
"Hier gibt's nur eins: Die Natur genießen. Der Frühling kommt und da sind Sie in der Gegend um den Wild-Berghof genau richtig. Egal, ob Sie auf dem Rundwanderweg, der direkt am Haus vorbei führt, unterwegs sind, Radl fahren, oder einfach nur den lieben Gott einen guten Mann sein lassen."