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Studium in Thailand Ein Semester an der Chulalongkorn Universität in Bangkok

One night in Bangkok. Wer muss da nicht an Hangover und verrückte Party-Nächte denken? Jakob Huber weiß, was es im Herzen Thailands noch zu erleben gibt. Er studiert an der Chulalongkorn Universität in Bangkok.

Von: Jakob Huber

Stand: 24.11.2015

Jakob in Thailand | Bild: Jakob Huber

Begegnung mit völlig fremden Kulturen und Lebensweisen, ausschließlich positive Berichte von Freunden über Land, Leute und Studium und, um ehrlich zu sein, auch der Blick auf mein Bankkonto, haben es mir nicht schwer gemacht, mich zu entscheiden: Bangkok soll es sein! Um das weitere Warum zusammenzufassen: Ein halbes Jahr zwischen Ladyboys und Hängematten zu leben und zu studieren, fand ich super spannend.

Jakob fühlt sich sichtlich wohl in Bangkog

Das Studieren in Bangkok ist - welch Überraschung - komplett anders als in München. In meinem Studiengang Communication Arts gibt es nur drei- bis vierstündige Seminare. Die Noten ergeben sich aus Präsentationen, Aufsätzen und Klausuren. Die technische Ausstattung ist hervorragend. Die Kurse haben einen starken Praxisbezug und sind wenig wissenschaftlich. So muss zum Beispiel nichts konkret zitiert werden. Letztendlich gleicht das Studieren hier mehr meiner Schulzeit als meiner Studienzeit.

Da ich nur von Dienstag bis Donnerstag in die Uni muss und das Reisen hier recht billig ist, steht durchschnittlich jedes zweite Wochenende ein „kleiner Trip“ an.

"Drei Tage in Nationalparks, vier Tage auf traumhaften, thailändischen Inseln, fünf Tage durch Kambodscha, eine Woche Vietnam – alles ohne Probleme neben dem Studium zu machen."

Jakob Huber

Thailand ist „das Land des Lächelns“ – Jakob macht´s vor und präsentiert stolz seine Campusuniform

Bangkok selbst hat auch eine Menge zu bieten. Kulturelle Aktivitäten wie Museen, Kinos, Musicals oder Kochkurse kosten alle verhältnismäßig relativ wenig. Die Uni hat außerdem ein Sportzentrum mit Fitnessraum, Schwimmbecken und vielem mehr. Auch Wakeboarden und Fußballspielen mit anderen Austauschstudenten ist sowohl zeitlich als auch finanziell locker drin.

Eine Herausforderung im Alltag ist die fremde Sprache. Bei meinem ersten Supermarktbesuch war ich mir nicht einmal sicher, ob ich Olivenöl oder Apfelsaft in der Hand halte. Auch an ein anderes Verständnis von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit muss man sich hier erst gewöhnen.  

Jahrtausende alte Tempel neben pulsierenden Metropolen. Jakob war auf Entdeckungsreise.

Dafür wird man immer wieder aufs Neue von sehr skurrilen Ereignissen überrascht. Jeden Tag um 8 und 18 Uhr dröhnt zum Beispiel aus allen Lautsprechern der Stadt die Nationalhymne. Sofort stehen alle Menschen wie eingefroren still und lauschen der Hymne. Vor jedem Kinofilm wird die Hymne des Königs gespielt und alle stehen auf. In manchen Clubs wird man während dem Pinkeln oder Händewaschen von den Klomännern überrascht, die einem ohne Vorwarnung den Nacken massieren. Insgesamt ist es mir in meinem Auslandssemester am wichtigsten, möglichst viel aus dem Studium mitzunehmen, interessante Menschen kennenzulernen und einen gewissen Abstand zu meiner Heimat zu gewinnen, um einen neuen, reflektierten Blick auf sie zu gewinnen. Ich möchte natürlich vom Studium möglichst viel mitnehmen und dabei vor allem auch mein Englisch verbessern. Aber um ehrlich zu sein, will ich auch möglichst viel von Südostasien sehen und auf den Reisen auch möglichst viele interessante Menschen von überall kennen lernen.

"Außerdem ist es mir auch wichtig gewesen, Abstand von meiner vertrauten Umgebung zu bekommen. Damit ich sie anschließend reflektierter wahrnehmen und hoffentlich noch mehr wertschätzen kann. Man lernt die Welt einfach aus einem anderen Blickwinkel kennen."

Jakob Huber

Reisen ist anstrengend: Da gönnt sich Jakob schon mal eine Mütze.. äh einen Bast-Hut Schlaf

Oftmals gibt es hier auf den Toiletten kein Toilettenpapier, sondern nur einen Wasserschlauch. Wenn ich also in Bangkok ohne meine Unitasche, die immer mit einer Rolle Klopapier ausgestattet ist, unterwegs bin, habe ich immer einen Turnbeutel mit einer „Not-Rolle“ dabei.  Nimmt man nach Mitternacht ein Taxi zu einem Club, ist es die Regel, dass man den Taxifahrer nicht bezahlen muss, sondern von ihm sogar noch Geld bekommt. Das ist möglich, weil die Taxifahrer von den Clubbetreibern sehr gut bezahlt werden, wenn sie ausländische Gäste zu ihren Locations bringen.

Länderinfo: Thailand

  • Thailand, das „Land des Lächelns“, grenzt an Myanmar, Laos, Kambodscha und Malaysia
  • Die Gründung der beiden ersten Universitäten des Königreichs Ende des 19. Jahrhundert diente der Ausbildung buddhistischer Mönche
  • Es gibt circa 80 staatliche Universitäten in Thailand, die komplett von der Regierung finanziert werden. Zu den staatlichen Universitäten kommen noch um die 70 private Hochschulen und verschiedene Colleges (Technical, Community, Professional, Teacher).
  • Das thailändische akademische Jahr ist in zwei Semester von Juni bis Oktober beziehungsweise November bis März gegliedert; manche Hochschulen zählen aber auch in Trimestern.
  • In der Regel ist Thai, die an den Universitäten gesprochene Sprache.
  • Zunehmend wächst das Angebot an englischsprachigen Studiengängen. Dennoch bleibt es grundsätzlich empfehlenswert, Thai-Sprachkurse zu besuchen, die jede Universität anbietet.

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