Wie vor 25 Jahren Tausende "Wessis" empfangen Trabi-Karawane
Es war ein Revival der Grenzöffnung: Wie vor 25 Jahren passierten Hunderte von Trabis und Wartburgs die Grenze nach Bayern. Mehr als 5.000 "Wessis" feierten die Trabi-Karawane begeistert.
Veranstaltet wurde die Aktion von den beiden Partnerstädten Hof und Plauen. Es war ein voller Erfolg.
Mit fast der gleichen Begeisterung wie beim Mauerfall wurde am Sonntag (09.11.14) am früheren Grenzübergang in der Nähe der oberfränkischen Ortschaft Ullitz eine Trabi-Karawane empfangen. Insgesamt hätten sich 250 Trabis, Wartburgs und Auto älterer russischer Bauart an dem Konvoi beteiligt, berichtete Organisator Jürgen Stader von der Stadt Hof.
"Man hat hier die Einheit pur gefeiert - das war bestimmt die zweitgrößte Mauerfall-Feier nach der in Berlin. Man hat an der Begeisterung gespürt, dass die Freude über die Einheit in den Köpfen und Herzen der Menschen noch immer vorhanden ist."
Organisator Jürgen Stader
Gemeinsamer Gottesdienst
Entlang der rund 30 Kilometer langen Strecke von Plauen nach Hof hätten Westdeutsche die Neuankömmlinge wie im November 1989 mit Süßigkeiten, Südfrüchten und Sekt empfangen. Die Karawane endete am frühen Nachmittag vor der Freiheitshalle in Hof. Außerdem feierten Christen aus Franken und Sachsen in der Hofer Michaeliskirche gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst.
Konvoi musste warten
Die Organisatoren wollten mit der Aktion daran erinnern, dass drei Tage nach dem Mauerfall am 9. November 1989 vielerorts auch die Grenze zur BRD fiel. Auch in dem damaligen kleinen innerdeutschen Grenzort Ullitz waren endlich die Maschendrahtzaun-Absperrungen und der Sichtschutz abgebaut worden. Tausende DDR-Bürger waren anschließend nach Oberfranken gefahren.
Auch Grenzbeamte in historischen Uniformen
Zunächst wurde gegen Mittag die Bundesstraße 173 bei Ullitz gesperrt und die ehemalige Grenze wieder symbolisch errichtet - davor musste der in Plauen gestartete Konvoi aus historischen Fahrzeugen zunächst warten, bevor er durchgelassen wurde. Die Oberbürgermeister aus Plauen und Hof, Ralf Oberdorfer (FDP) und Harald Fichtner (CSU), öffneten nach etwa einer Viertelstunde den Schlagbaum. Wie vor 25 Jahren passierte dann Albrecht Gemeinhardt als Erster mit seinem Trabi die Grenze. Sogar Grenzbeamte in historischen Uniformen waren zu dem Spektakel erschienen.
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Jürgen Stader, Montag, 10.November 2014, 21:17 Uhr
2. Grenzöffnungsfeier
Allen Teilnehmern, die gestern die Veranstaltung in Ullitz und an der Hofer Freiheitshalle besucht haben, ein herzliches Dankeschön!
Sie haben den Organisatoren damit eine große Freude bereitet! Die Einheit lebt in unserer Region!
Sven, Sonntag, 09.November 2014, 11:50 Uhr
1. Verdrehte Trabitour
Wie 1989 rollen die Trabis von Plauen nach Hof und nicht umgekehrt. Etwas mehr Ortskunde könnte man von BR-Reportern schon erwarten...
Antwort von BR, Sonntag, 09.November, 15:06 Uhr
Lieber Seven,
danke für den Hinweis. Wir haben den Fehler korrigiert.
Grüße
Ihre BR-Redaktion
Antwort von Peter Arndt, Sonntag, 09.November, 20:51 Uhr
Die Grenze in ullitz wurde am 11. Zum 12. November 1989 geöffnet. Die Stadt Hof war durch die vielen Besucher überfüllt dicht, nichts ging mehr. Die DDR Bürger konnten anfangs nur über die offiziellen Grenzübergänge wie zb BABHirschberg einreisen. Der Stau ging damals bis zum hermsdorfer Kreuz. Um den DDR Besuchern die Rückkehr in die DDR zu ermöglichen wurde in der Nacht die Grenze bei Ullitz geöffnet. Also von West nach Ost. Wir waren in dieser Nacht und heute nach 25 Jahren dabei! Wir sind damals wie durch ein Loch im Zaun gefahren.
Danach wurde Ullitz ein neuer Grenzübergang für den "innerdeutschen Grenzverkehr".