Von Monarchen und großen Momenten
Ausgerechnet in Wien wurden vor 200 Jahren die Weichen für Unterfranken gestellt: Der Wiener Kongress legte 1814 fest, dass große Teile des Territoriums, das heute als Unterfranken bezeichnet wird, dem Königreich Bayern zugeschlagen werden. So entstand der Untermainkreis mit Würzburg als Hauptstadt und es kehrte Ruhe ein in ein Gebiet, das in den letzten zehn Jahren drei verschiedene Herrscher hatte: Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach, das Kurfürstentum Bayern und Großherzog Ferdinand von Toskana.
Würzburg wird toskanisch
An die Zeit unter italienischer Herrschaft erinnert heute noch der Toscana-Saal in der Würzburger Residenz. Der Musik-Liebhaber Ferdinand hatte den opulent ausgestalteten Raum zu einem repräsentativen Musik- und Speisezimmer umgestalten lassen. 1814 endete die toskanische Periode nach acht Jahren durch einen Vertrag Bayerns mit Österreich. Im selben Jahr wurde auch das Fürstentum Aschaffenburg, das bis dato eine eigene historische Entwicklung hatte, bayerisch.
Radiosendung zum Jubiläum
200 Jahre Unterfranken in Bayern – diesem Jubiläum widmet das BR-Regionalstudio Mainfranken eine einstündige Radiosendung, in der unter anderem Geschichtskenner, Prominente und Forscher zu Wort kommen. Wie bayerisch ist Unterfranken, wo gibt es eventuell Bruchstellen und: bei welchen Entwicklungen haben Unterfranken ganz vorne mitgespielt?, auch diesen Fragen geht die Sendung nach.
Historischer Atlas und Wanderausstellung
Anlässlich des Jubiläums erscheint außerdem ein historischer Atlas, den der Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Universität Würzburg im Auftrag des Bezirks Unterfranken erarbeitet hat. Vorgestellt wurde das Werk beim Staatsempfang in der Würzburger Neubaukirche. Begleitend zum Atlas hat der Bezirk gemeinsam mit dem Amt für Ländliche Entwicklung eine Wanderausstellung konzipiert, die wichtige Stationen der gemeinsamen unterfränkisch-bayerischen Geschichte dokumentiert.