Alpine Orte der Kraft Der Klangweg im Toggenburg in der Ostschweiz
Schellenbaum, Heulvelo oder Klangmühle! So heißen drei von über zwanzig Instrumenten auf dem Klangweg. Der Höhenweg von Alt. St. Johann bis ins Oberdorf in Wildhaus ist eine Art "Trimm-Dich-Pfad" für die Seele.
Beim Spielen mit Geräuschen und Klängen oder einfach beim Zuhören lässt sich der Alltag für einige Stunden vergessen. Ein ideales Ziel für einen Ausflug mit der ganzen Familie.
Drei Bergbahnen führen hinauf zum Klangweg. Einen Bergführer braucht man für den einfachen, flachen Weg sicher nicht, dafür gibt es hier so genannte Klangbegleiter. Sie erklären allerlei Musikalisches, zum Beispiel was Obertöne sind, sie führen die Instrumente vor und entlocken ihnen zauberhafte Melodien und Klänge.
Mit einem Experten an der Seite klingt es sicherlich besser, vor jeder Station informieren aber auch Text-Tafeln über das Prinzip der Klangerzeugung und die Bauweise des Instrumentes. Und verlaufen hat sich hier noch niemand: Der Weg ist von Anfang bis Ende bestens ausgeschildert und nicht zu verfehlen.
Manch einer will nur zuhören und die unterschiedlichen Klänge - mal metallisches Scheppern, mal hölzernes Klopfen, mal sonores Brummen - auf sich wirken lassen. In der so genannten Klangmühle, die früher mal ein Kuhstall war, sieht man immer wieder Besucher, die still sitzen und den Klang auf sich wirken lassen.
In einer Ecke des Raumes dreht sich ein hohler Holzzylinder, der außen mit Saiten bespannt ist. Da alle 160 Saiten gleich gestimmt sind, entsteht ein Ton, der einen wirklich berührt und den Körper durchdringt. Ein bisschen darauf einlassen muss man sich natürlich schon!
Kinder freuen sich von einer Station auf die nächste und so wird das Wandern zur Nebensache. Eine Mutter, die mit ihren drei Buben unterwegs ist, freut sich, dass sie die Kinder hier nicht mit Süßigkeiten motivieren muss. Die haben schnell die nächste Klanginstallation mit dem Namen "Klangträmel" in Beschlag genommen.
Sie thronen auf zwei umgelegten Baumstämmen, klopfen an einem Ende und lauschen am anderen. Die Überraschung ist groß, wie laut das Klopfen ist! Wieder was gelernt: Feinste Schwingungen setzten sich in Längsrichtung auch durch einen dicken Stamm fort.
Die reine Wanderzeit für alle Etappen beträgt etwa zweieinhalb Stunden, mit Klangerlebnis und Pausen sollte man fünf Stunden einplanen. Die Etappe "Sellamatt" ist auch mit Kinderwagen und Rollstühlen befahrbar. Feuerstellen am Wegesrand und der malerische Schwendisee laden nach dem sinnlichen Erlebnis zum Picknick ein. Einsame Bergerlebnisse kann man hier vor allem an Sonnentagen am Wochenende nicht erwarten.
Ein Tipp: Wer sich von Wolken und leichten Regenschauern nicht abschrecken lässt, der wird mit ungestörten Klangerlebnissen belohnt! Mehr Informationen zum Klangweg auch unter www.toggenburg.ch.