Vor rund acht Monaten hat die Forst-Gesellschaft den fränkischen Gebirgsweg, einen beliebten und zertifizierten Wanderweg im Landkreis Tirschenreuth, der über die Flächen der Forst Ebnath AG führt, mit Erdwällen von einem halben Meter Höhe und Gräben förmlich abgeriegelt. In der Bevölkerung rund um Schwarzenreuth bei Neusorg sorgt das Vorgehen des Unternehmens für Empörung. Die Gesellschaft kauft dem Vernehmen nach in der Region im großen Stil Flächen. Anrainer wie Daniel Zuber vermuten, dass das Unternehmen aus seinen Wäldern Besucher förmlich aussperren will.
Das Unternehmen antwortet nur schriftlich
Auf Anfrage des BR antwortete die Forst Ebnath AG schriftlich: Die Erdwälle seien "Sicherungsmaßnahmen der Waldsäume". Es sei wiederholt zu illegalen Müllablagerungen gekommen, dies wolle man verhindern.
In Bayern gibt es das freie Betretungsrecht der Natur, das in der bayerischen Verfassung, im Naturschutzgesetz und auch im bayerischen Waldgesetz verankert ist. Die Forst Ebnath AG sieht sich dennoch im Recht.
"Wir tragen so damit bei, dass die Attraktivität für die Waldbesucher und Wanderer auf dem Fränkischen Gebirgsweg bestehen bleibt." Norbert Wagner, Forst Ebnath AG.
Der Bio-Landwirt Hubert Seitz ist Anrainer und spricht dagegen von Schikane. Er benötige einen Zugang zu dem Waldweg, um die Bewässerung seiner Felder sicherzustellen.
Größerer öffentlicher Protest hat sich noch nicht formiert. Daniel Zuber glaubt, dass viele Schwarzenreuther schlicht Angst haben. Sie seien wirtschaftlich abhängig von der mächtigen Aktiengesellschaft und bangten um den Fortbestand ihrer Pachtverträge für Wiesen und Felder.