Die moderne Landwirtschaft setzt seit Jahrzehnten auf Pflanzenschutzmittel. Tonnenweise Pestizide werden jedes Jahr auf Getreide-, Kartoffel- und Zuckerrübenfelder versprüht, aber auch im Obstbau angewendet. Gespritzt wird gegen Pilzkrankheiten, tierische Schädlinge und unliebsame Gewächse. Der Vorteil: Lebensmittel lassen sich so kostengünstig produzieren.
Gefahren durch Pestizide
Die Schattenseite: Viele Wirkstoffe gelten als problematisch für Mensch und Umwelt. Auch wenn die in der EU zugelassenen Mittel ein Zulassungsverfahren durchlaufen haben, sind sie nicht völlig harmlos und unbedenklich.
Im Südtiroler Vinschgau hat der Apfelanbau die traditionelle Viehwirtschaft weitgehend ersetzt: Monokulturen - so weit das Auge reicht. Doch keine Kultur wird so häufig gespritzt wie Apfel-Plantagen.
In Mals - wo der Apfelanbau im industriellen Maßstab noch nicht betrieben wird - haben sich die Bürger in einer Volksabstimmung mit großer Mehrheit gegen Pestizide ausgesprochen. Mals will eine pestizidfreie Gemeinde werden. Doch sehen sich die Malser einer mächtigen Lobby aus Obstbauern, Bauernbund, Landesregierung und Chemieindustrie gegenüber, die genau dies verhindern will.
Viel Beachtung gefunden
Durch diesen Widerstand hat das Vinschgauer Dorf große Beachtung erfahren. Der Dokumentarfilmer Alexander Schiebel beobachtet seit Jahren diesen Protest. Das "Wunder von Mals“ heißt sein Dokumentarfilm, der bald in die Kinos kommt.