Zur Finanzierung dieser Fusion, die zugleich die größte in der deutschen Industriegeschichte ist, wurden heute knapp sechs Millionen neuer Aktien ausgegeben. Außerdem muss Bayer am Markt noch weitere Milliarden-Kredite aufnehmen. Da Bayer und Monsanto fast rund um den Globus Geschäfte machen, mussten für den Deal Genehmigungen in rund 30 Ländern eingeholt werden.
Kompletter Neuanfang ohne "Monsanto"
Im Zuge der Übernahme will Bayer-Chef Werner Baumann einen kompletten Neuanfang. Der Name „Monsanto“ soll verschwinden, auch aus den Köpfen der Kritiker. Mit Gegnern des berüchtigten US-Saatgut-Konzerns will Baumann in einen Dialog treten, um offen über Umweltfragen zu sprechen. Mit einer Kapitalerhöhung, bei der knapp ein Zehntel neue Aktien ausgegeben wurden, und mit weiteren Krediten in Höhe von 20 Milliarden Euro, schließt Bayer auch finanziell den Mega-Deal ab. Alle Kartellbehörden weltweit haben ihre Genehmigungen bereits erteilt.
Übernahme kostet 63 Milliarden US-Dollar
Insgesamt 63 Milliarden Dollar waren notwendig, damit Bayer gemeinsam mit Monsanto zum Weltmarktführer bei Pflanzenschutzmitteln und Saatgut aufsteigen kann. Bittere Pillen waren zu schlucken. Wegen der drohenden Machtkonzentration in dem neuen Konzern musste Bayer zahlreiche Geschäftsfelder an den deutschen Konkurrenten BASF abgeben, der nun als lachender Dritter gilt. Außerdem verlangten US-Behörden, dass Bayer und Monsanto sich aus dem Smart Farming zurückziehen und die digitale Vernetzung der Landwirtschaft anderen überlassen.