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HNO-Medizin Halswirbelsäule: Grund für viele HNO-Beschwerden

Wer an Schluckbeschwerden, Schwindel oder einem Kloßgefühl im Hals leidet, denkt nicht unbedingt an die Halswirbelsäule. Dabei ist sie oftmals der Grund für zahlreiche HNO-Beschwerden, weiß HNO-Arzt Dr. Thomas Meier-Lenschow.

Stand: 14.04.2022

Halswirbelsäule | Bild: Colourbox

Die Halswirbelsäule (HWS) trägt unseren Kopf und macht ihn beweglich. Sie besteht aus 7 Wirbelkörpern, davon bilden die oberen zwei die sogenannten Kopfgelenke – eine Art Kugelgelenk für Neigung und Drehen des Kopfes. Äußere und tiefe Muskeln stabilisieren den Kopf und sorgen für die entsprechenden Kopfbewegungen. Über diese Muskeln und diverse Bandverbindungen sind Unterkiefer und Kehlkopf in ihrer Funktion verbunden.
Aus der Halswirbelsäule treten motorische und sensible Nerven aus, die viele Verbindungen auch zum Kopf und damit HNO-Bereich haben.

Beschwerden und deren Ursachen

Probleme der Halswirbelsäule können Schmerzen, Druckgefühl, Kloßgefühl im Kopf und Hals sowie Schwindel verursachen.

Die Arbeitswelt des heutigen Menschen führt durch langes Sitzen, einseitige Haltung, monotone Dreh- und Nickbewegungen oder Stauchung zu anatomischen und funktionellen Problemen der Halswirbel, der Muskulatur und der Nervenbahnen.

Beispiele:

  • Schmerzen tief im Ohr oder Schmerzen am Knochen hinter dem Ohr können ihren Ursprung in einer Irritation der Nerven oder der Muskulatur aus dem zweiten oder dritten Halswirbelkörper haben.
  • Stirn- und Gesichtsschmerzen sind nicht nur Folge einer Nebenhöhlenentzündung, sondern lassen sich auch auf eine Fehlfunktion der oberen Halswirbelsäule zurückführen.
  • Auch bei Kindern mit ständigen Kopfschmerzen muss unter anderem eine Störung der Bandstrukturen des ersten oder zweiten Halswirbels in Betracht gezogen werden. Ursache hierfür ist eine ständige Fehlbelastung der HWS.
  • Das Kloßgefühl im Hals kann seinen Grund in Pathologien der oberen HWS haben – ebenso Stimmstörungen mit Heiserkeit sowie Druck im Kehlkopf nach längerem Sprechen.
  • Schluckprobleme (Dysphagien) sind möglicherweise auf Sehnenpathologien über den Weg HWS-Kiefer-Kehlkopf zurückzuführen.

Diagnose

Die Diagnostik der HWS-Pathologien hat ihren Schwerpunkt (neben dem Gespräch und der Beobachtung der Patienten) auf der Palpation, also der Untersuchung durch die Hand des Arztes. Das Fühlen ist der Schlüssel zum Erkennen von HWS-Problemen, erst weit danach folgen technische Untersuchungen wie Röntgen oder Magnetresonanztherapie (MRT).  

Therapiemöglichkeiten

Die Behandlung von oben genannten HWS-Erkrankungen ist eine Domäne der Physiotherapie und Osteopathie. Geschickte Lockerungen von Dysfunktionen der Wirbelgelenke, muskelentspannende Maßnahmen, Anleitung zur Eigenbehandlung und Änderungen im Arbeitsumfeld helfen, die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Vorrübergehend müssen gegebenenfalls Schmerzmittel oder Muskelrelaxantien ärztlich verordnet werden.

Wichtig

Die eigene Gymnastik zur Vorbeugung HWS-bedingter Erkrankungen kann nicht hoch genug bewertet werden!

Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Dr. Thomas Meier-Lenschow und "Wir in Bayern"!


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