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Gedänkstätte für die Opfer der Bombardierung Würzburgs

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Bombardierung Würzburgs – umgestaltete Gedenkstätte eingeweiht

Bombardierung Würzburgs – umgestaltete Gedenkstätte eingeweiht

32 Stelen aus Glas mit 1.563 Namen erinnern an der umgestalteten "Gedenkstätte 16. März 1945" am Massengrab vor dem Hauptfriedhof an die schlimme Bombennacht Würzburgs. Mit einer eindrucksvollen Gedenkfeier wurde die Gedenkstätte eingeweiht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Insgesamt liegen im Massengrab 4.000 Menschen begraben, von vielen sind die Namen nicht bekannt. Würzburger Schülerinnen und Schüler verlasen bei der Gedenkfeier zahlreiche Namen von den Glaswänden, die auf einer Muschelkalkeinfassung stehen und das Mahnmal von Fried Heuler umrahmen, das eine tote Familie zeigt.

Zwischen den Glasstelen mit den Namen gibt es Sitzplätze. Den Anstoß zur Umgestaltung der Gedenkstätte hatte der Würzburger Kulturreferent Muchtar Al Ghusain. Die neu gestaltete Gedenkstätte wurde von Dekanin Edda Weise und Dompfarrer Jürgen Vorndran gesegnet.

Gegen menschenfeindliche Hetze

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt verwies in seiner Rede auf die Bedeutung dieser Gedenkstätte. Immer weniger Menschen, die hier geboren sind, hätten noch persönliche Erinnerung an Krieg und Diktatur und könnte diese an die nachkommenden Generationen weitergeben.

"Wir dürfen es nicht zulassen, dass das Unheil in Vergessenheit gerät, das zwischen 1933 und 1945 geschehen ist. Wir brauchen die Erinnerung daran, um aus ihr zu lernen und als Mahnung, alles zu tun, damit sich die Schrecken der Vergangenheit nicht wiederholen. Menschenfeindliche Hetze, die namentlich in den sozialen Medien eine bisher nicht gekannte Breitenwirkung erzielt, eine anhaltend hohe Zahl von Übergriffen auf Flüchtlingsunterkünfte, ein wachsendes Gefühl der Bedrohung unter jüdischen Bürgern und zuletzt der Einzug einer populistischen Partei in den Bundestag als drittstärkste Kraft – das alles sind Warnzeichen, die signalisieren, dass es mit Blick auf unsere Geschichte höchste Zeit ist, den viel beschworenen Anfängen zu wehren." Christian Schuchardt (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Würzburg

Das Gedenken dürfe nicht folgenlos bleiben, so der Würzburger Oberbürgermeister. "Erinnerungen sind Schlüssel nicht zur Vergangenheit, sondern zur Zukunft." Schuchardt verwies darauf, dass die im Massengrab Beigesetzten wie Juden, Sinti und Roma, Behinderte, Kranke und Andersdenkende allesamt Opfer des Nationalsozialismus gewesen seien.

Gedenken am israelitischen Friedhof

Im Israelitischen Friedhof gedachten am Vormittag der Präsident des Zentralrats der Juden und Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Würzburgs, Dr. Josef Schuster, wie auch Vertreter der jüdischen Gemeinden Unterfrankens der Toten. Oberbürgermeister Christian Schuchardt erinnerte an dieser Stelle daran, dass von den 2.069 unterfränkischen Juden wohl nur 60 den Holocaust überlebten.