Die Zahl der Übergriffe auf Polizeibeamte ist im Jahr 2016 deutlich gestiegen. Wie der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Nürnberg berichtete, gab es im vergangenen Jahr exakt 2.386 verletzte Polizeibeamte. Das entspricht einer Zunahme von über 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Innenminister ist alarmiert
"Ich sehe diese Entwicklung mit sehr sehr großer Sorge", sagte Minister Herrmann bei der Vorstellung der Zahlen. 16.450 Polizeibeamte wurde im vergangenen Jahr Opfer von verbaler und physischer Gewalt (2015: 14.928). Nach Herrmanns Worten werden Polizeibeamte immer häufiger beleidigt, bespuckt und bedroht.
Lebensgefährliche Situationen
13 versuchte Tötungsdelikte und 25 Bedrohungen mit einer Schusswaffe habe es im vergangenen Jahr gegeben, so Herrmann. Im Oktober hatte ein sogenannter Reichsbürger einen SEK-Beamten bei einer Durchsuchung in Georgensgmünd erschossen "das macht mich fassungslos", so Herrmann.
"Wir müssen diejenigen schützen, die uns schützen." Joachim Herrmann (CSU), Bayerns Innenminister
Body-Cams sollen für mehr Sicherheit sorgen
Derzeit laufen Tests mit Body-Cams in Augsburg, München und Rosenheim: "Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich Straftäter zurückhalten, wenn sie die Kameras sehen,“ erläuterte Herrmann. Der Pilotversuch laufe noch bis Ende November, dann werde über einen flächendeckenden Einsatz der Cams nachgedacht und dem Landtag berichtet.
Bessere Schutzausrüstung und neue Dienstwaffen
Die Polizisten sollen mit modernster Technik und Schutzausrüstung ausgestattet werden. Mit diesem sogenannten Konzept "Sicherheit durch Stärke" wolle man für noch mehr Sicherheit in Bayern sorgen. Auch kündigte Herrmann an, neue gepanzerte Fahrzeuge anzuschaffen. Ebenso werde die Auslieferung neuer Dienstpistolen für das Jahr 2019 angestrebt.