Nach der CSU-Pleite bei der Bundestagswahl nimmt der parteiinterne Druck auf Parteichef Horst Seehofer weiter zu - auch wenn eine Einigung mit der CDU beim Thema Obergrenze greifbar scheint : Keinen Sturz und keine Demontage Seehofers wolle man, heißt es von Seiten der Oberfranken-CSU, sondern einen "geordneten personellen Übergang" in absehbarer Zeit. Seehofer solle bis zum CSU-Parteitag Mitte November einen Weg aufzeigen, wie er sich den Übergang zu potenziellen Nachfolgern vorstelle. Das sei in einer Sitzung des Bezirksvorstands am Wochenende quasi einhellige Meinung gewesen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen.
"Überzeugende Lösung" angestrebt
Man wolle eine "überzeugende Lösung", berichtete ein Teilnehmer der Vorstandssitzung. Da komme es nicht auf ein paar Tage oder Wochen an. CSU-Bezirkschef Hans-Peter Friedrich sei aber beauftragt worden, gemeinsam mit den anderen Bezirksvorsitzenden ein klärendes Gespräch mit Seehofer anzustreben. Einhelliger Wunsch der Vorstandsmitglieder sei eine Nachfolgelösung im Einvernehmen zwischen Seehofer und seinen potenziellen Nachfolgern, etwa Bayerns Finanzminister Markus Söder.
Würdigung, aber keine Fortsetzung
Dem Vernehmen nach wurden Seehofers Leistungen in der Sitzung ausdrücklich gewürdigt. Einige Vorstandsmitglieder hätten aber auch sehr deutlich gemacht, dass es ausgeschlossen sei, mit Seehofer als Spitzenkandidat in die Landtagswahl im Herbst 2018 zu gehen.