Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzt sich Maske auf
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Bayern kritisiert Einmischung Lauterbachs in Corona-Maßnahmen der Länder

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Corona: Die Ereignisse vom 17. bis 23. Oktober im Rückblick

Corona: Die Ereignisse vom 17. bis 23. Oktober im Rückblick

Nachrichten und Entwicklungen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 17. bis 23. Oktober im Rückblick.

Donnerstag, 20. Oktober 2022

Montag, 17. Oktober 2022

Samstag, 22. Oktober 2022

Dienstag, 18. Oktober 2022

Mittwoch, 19. Oktober 2022

Sonntag, 23. Oktober 2022

18.26 Uhr: Erste Biontech-Container sollen im März in Ruanda sein

Die ersten Container für die von Biontech geplante Produktionsstätte für mRNA-Impfstoff kommen voraussichtlich im kommenden März in Ruanda an. Im Verlauf des Jahres 2024 solle dort die Produktion des Covid-19-Impfstoffs von Biontech und Pfizer in der Hauptstadt Kigali starten, kündigte das Unternehmen bei einem Besuch der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Kigali an. Dreyer informierte sich in einer Hochschule unweit des Biontech-Geländes in einer Sonderwirtschaftszone über das Projekt.

In Ruanda plant Biontech seine erste Produktionsstätte in Afrika, weitere sind im Senegal und gegebenenfalls in Südafrika geplant. In Kürze soll auf dem Grundstück in Kigali das Fundament für eine Halle entstehen. In diese kommen dann die Container, das Herzstück der Anlage. In Kigali sollen pro Jahr 50 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs hergestellt werden können, später sogar 100 Millionen Dosen.

15.57 Uhr: Patientenschützer fordern Änderungen bei Infektionsschutzgesetz

Vor dem Treffen der Gesundheitsminister der Länder am Montag in Magdeburg fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz Nachbesserungen im Kampf gegen Corona. Bundesregierung und Ampel-Fraktionen müssten das Infektionsschutzgesetz dringend überarbeiten, forderte Vorstand Eugen Brysch.

Praktisch werde die darin festgeschriebene Maskenpflicht nicht konsequent durchgesetzt, so Brysch. Der Patientenschützer schlägt tägliche Schnelltests für Beschäftigte vor, mit zusätzlichen PCR-Tests zweimal die Woche. Wörtlich sagte Brysch: "So kann das Virus effizient gestoppt werden, bevor es die hochbetagten Menschen erreicht."

10.32 Uhr: Diakonie-Chef pocht auf Corona-Lockerungen für Pflegeheimbewohner

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat sich kurz vor der nächsten Gesundheitsministerkonferenz dafür ausgesprochen, die Maskenpflicht für Pflegeheimbewohner abzuschaffen. "Ich halte die im Infektionsschutzgesetz verankerte Regel, wonach Menschen, die in Pflegeheimen oder in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung leben, in Gemeinschaftsräumen eine Maske tragen müssen, für überzogen", sagte Lilie laut einer Mitteilung. "Nicht nur die persönlichen Räume, auch die Gemeinschaftsräume sind Teil ihres Zuhauses, in denen ein ungezwungenes Miteinander möglich sein muss."

10.22 Uhr: Medien: Stiko berät über Impfempfehlung für Kinder unter fünf Jahren

Für Corona-Impfungen von Kleinkindern unter fünf Jahren plant die Ständige Impfkommission (Stiko) zügig eine Empfehlung für Eltern und Ärzte. Mit einem Ergebnis der Beratungen sei "zeitnah in den nächsten Wochen zu rechnen", sagte das Stiko-Mitglied Fred Zepp, Kindermediziner an der Universität Mainz, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte am Mittwoch den Weg frei gemacht für zwei Corona-Impfstoffe für Babys ab sechs Monaten. Mit den Impfstoffen der Hersteller Pfizer/Biontech beziehungsweise Moderna könnten auch solche Kinder vor einer Corona-Infektion geschützt werden, teilte die EMA in Amsterdam mit. Beide Impfstoffe waren bereits für Erwachsene und Kinder ab fünf beziehungsweise sechs Jahren zugelassen.

03.00 Uhr: Familienministerin Paus gegen Kita- und Schulschließungen

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Die Grünen) spricht sich gegen die Schließung von Schulen sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen in den kommenden Monaten aus. "Auf keinen Fall dürfen in diesem Herbst und Winter Kitas und Schulen, Turnhallen und Jugendclubs dichtgemacht werden. Nicht wegen Corona und auch nicht wegen Energieeinsparungen", sagt Paus der "Bild am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. Die Schließung dieser Einrichtungen hätten verheerende Folgen gehabt: "Nicht mehr jeder zehnte, sondern jeder vierte junge Mensch leidet heute unter Depressionen", so die Ministerin. Eine ganze Generation habe die Erfahrung gemacht, dass ihre Interessen zu wenig geachtet worden seien und sie die größten Opfer hätten bringen müssen. "Das trägt nicht dazu bei, sie für unsere Demokratie zu begeistern. Der Verdruss ist spürbar. Da müssen wir gegensteuern", so Paus.

18.12 Uhr: Corona-Experte Wendtner für Masken in Innenräumen und Schulen

Der Münchner Corona-Experte Clemens Wendtner hat sich für eine Maskenpflicht in Innenräumen und Schulen ausgesprochen. Die Omikron-Varianten des Virus seien "nicht so harmlos, wie es immer wieder dargestellt wird", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagsausgabe). Etwa die Hälfte der Covid-19-Patienten in seiner Klinik, der München Klinik Schwabing, sei "ausschließlich wegen Corona zu uns gekommen und diese Patientinnen und Patienten haben ganz massive Probleme, etwa mit ihrer Lunge oder sie leiden an Herzmuskelentzündungen".

Wendtner sprach sich zudem für eine Maskenpflicht in Innenräumen aus. "Hier auf Freiwilligkeit zu setzen, bringt wenig. Das sehen wir doch beispielsweise auf vielen Veranstaltungen: Wer eine Maske trägt, wird derzeit fast schon wie ein Aussätziger behandelt. Dabei ist eigentlich derjenige unsolidarisch, der keine Maske trägt." Es müsse nicht immer eine FFP2-Maske sein: "Ich wäre schon froh, wenn wieder alle Menschen in Innenräumen eine OP-Maske richtig tragen würden."

14.01 Uhr: Bayern prüft Notwendigkeit seiner Impfzentren

Die Impfzentren in Bayern kommen offenbar auf den Prüfstand. Es werde zeitnah geprüft, inwieweit ein staatliches Impfangebot weiterhin nötig sei, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag in München. Dieses Thema werde im Ministerrat besprochen und entschieden. Als Grund für diesen Schritt nannte der Minister das absehbare Auslaufen der Coronavirus-Impfverordnung zum 31. Dezember. Diese sei die Rechtsgrundlage für den Betrieb der Impfzentren und mobilen Impfteams und regele auch die Finanzierung dieser Angebote.

10.01 Uhr: Inzidenz in Bayern sinkt unter Bundesschnitt

Erstmals seit Mitte September liegt die Corona-Inzidenz in Bayern wieder unter dem Bundesdurchschnitt. Am Freitagmorgen meldete das Robert Koch-Institut eine Inzidenz von 635,6 für den Freistaat. Das ist ein Rückgang von 49,4 im Vergleich zum Donnerstag. Der bundesweite Wert lag bei 644,5. Die Belastung in den Krankenhäusern bleibt allerdings hoch.

Der Abwärtstrend in Bayern hält damit an: Am 11. Oktober hatte die aktuelle Welle mit 1096,8 ihren Höhepunkt erreicht. Damals hatten 52 der Landkreise und kreisfreien Städte im Freistaat Inzidenzen von mehr als 1000 aufgewiesen, aktuell sind es nur noch zwei: Tirschenreuth mit 1094,2 und Rhön-Grabfeld mit 1093,5. Besonders deutlich ist die Trendwende unter anderem in München. Die Stadt hatte während und nach dem Oktoberfest einen sehr schnellen Anstieg verzeichnet. Seit dem Höhepunkt am 11. Oktober ist die Inzidenz dort um mehr als zwei Drittel gefallen. Aktuell liegt sie bei 424,3.

08.43 Uhr: Zahl der Kleinkinder in Kitas steigt nach Corona-Pause

Die Zahl der in Kindertagesstätten betreuten unter Dreijährigen steigt. Anfang März sei sie um rund 28.800 im Vergleich zum Vorjahresmonat auf insgesamt 838.700 Kinder geklettert, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das entspricht einem Plus von 3,6 Prozent. Die Betreuungsquote erhöhte sich bundesweit auf 35,5 Prozent (2021: 34,4 Prozent). "Damit setzte sich der im Jahr 2021 unterbrochene Trend steigender Betreuungsquoten wieder fort", hieß es. Dieser bislang einmalige Rückgang hing vermutlich mit der Corona-Pandemie zusammen, die zu einer geringeren Nachfrage nach Plätzen und zur Kündigung von Verträgen aufgrund einer Betreuung zu Hause geführt haben könnte.

04.50 Uhr: RKI verzeichnet 92.293 Neuinfektionen - Inzidenz liegt bei 644,5

In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen um 92.293 auf über 35 Millionen. Das sind 21.905 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche, als 114.198 verzeichnet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 644,5. Das RKI verzeichnet 178 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl steigt demnach auf 152.278.

00.45 Uhr: Pfizer rechnet mit Preiserhöhung für Corona-Impfstoff

Das Pharmaunternehmen Pfizer will den Preis für seinen Corona-Impfstoff erhöhen. Wie die Geschäftsführerin Angela Lukin mitteilt, erwägt das Unternehmen die Kosten auf bis zu 130 Dollar pro Dosis anzuheben. Der aktuelle Kaufvertrag mit der Regierung laufe demnächst aus, so Lukin. Die US-Regierung zahlt derzeit etwa 30 Dollar pro Dosis an Pfizer und seinen deutschen Partner BioNTech. Es wird erwartet, dass der Markt im Jahr 2023 nach dem Auslaufen des staatlichen Gesundheitsnotstands in den USA auf private Versicherungen übergehen wird. Bisher ist nicht klar, in welcher Form Menschen ohne Krankenversicherung dann Zugang zu dem Vakzin haben werden.

23.30 Uhr: EU-Kommission lässt Corona-Impfstoff für Babys und gegen Varianten zu

Die EU-Kommission hat die ersten Corona-Impfstoffe für Babys sowie ein an Omikron-Varianten angepasstes Präparat zugelassen. Die Präparate der Hersteller Pfizer/Biontech beziehungsweise Moderna dürfen künftig an Babys ab sechs Monaten verabreicht werden, wie die Kommission am Donnerstag entschied. Damit folgte sie einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Beide Impfstoffe sind bereits für Erwachsene und Kinder ab fünf beziehungsweise sechs Jahren zugelassen. Die Dosen für Babys und Kleinkinder sind deutlich niedriger.

Ob Babys und Kleinkindern künftig tatsächlich eine Corona-Impfung angeboten wird, ist nun eine Entscheidung der jeweiligen EU-Staaten. Nach Angaben der EMA-Experten hatten Studien gezeigt, dass auch Babys und Kleinkinder bei einer sehr geringen Dosis vor einer Infektion geschützt würden.

18.22 Uhr: Inzidenz in München sinkt - Krankenhäuser weiter im Stress

Etwas mehr als zwei Wochen nach dem Oktoberfest entspannt sich die Corona-Lage in München weiter: Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Woche bis auf knapp 1.500 gestiegen war, liegt sie mittlerweile bei 479. In den Münchner Krankenhäusern sind nach Angaben der Stadt derzeit 567 Betten - darunter 48 Intensivbetten und zwölf Betten in der Intensivüberwachungspflege - mit Corona-Fällen belegt. Das sind 53 weniger als vor einer Woche. Die Reproduktionszahl ist auf 0,62 gesunken. Das bedeutet, dass statistisch gesehen 100 Infizierte 62 Menschen neu anstecken.

Die Situation in den Krankenhäusern ist aber weiter "herausfordernd", wie es bei der München Klinik mit ihren fünf Standorten heißt. Aktuell würden mehr als 210 Corona-Patienten versorgt. So viele waren es zuletzt in der ersten Corona-Welle 2020. Zwar komme jetzt ein großer Teil nicht wegen, sondern mit Corona, doch der Aufwand in der Isolation und Versorgung bleibe bei weiterhin dünner Personaldecke derselbe.

Die gute Nachricht: die Krankheitsverläufe beschreibt Professor Clemens Wendtner, der Chefarzt der Infektiologie in der Klinik Schwabing, als "meist milder".

15.00 Uhr: Corona-Impfstoffe für kleine Kinder: Mediziner begrüßen Empfehlung

Kindermediziner begrüßen die Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA für die Zulassung von zwei Corona-Impfstoffen für kleine Kinder ab sechs Monaten. "Wir freuen uns grundsätzlich über die Zulassung. Auch Kleinkinder mit entsprechenden Risikofaktoren können nun mit einem zugelassenen Impfstoff geimpft werden", sagte Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der dpa. Eine allgemeine Empfehlung für die Impfung von gesunden Kindern unter fünf Jahren will der Verband aber zunächst nicht aussprechen.

Die EMA hatte am Mittwoch empfohlen, zwei Corona-Impfstoffe der Hersteller Pfizer/Biontech und Moderna für Babys ab sechs Monaten zuzulassen. Beide Impfstoffe sind bereits für Erwachsene und Kinder ab fünf beziehungsweise sechs Jahren zugelassen. Die Dosen für Babys und Kleinkinder sind deutlich niedriger. Ob aber überhaupt Babys und Kleinkindern eine Corona-Impfung angeboten wird, ist eine Entscheidung der jeweiligen EU-Mitgliedsstaaten.

Zur Übersicht: "Aktuelle Hintergründe und News zur Corona-Impfung"

13.24 Uhr: WHO - Bemühungen um 70-prozentige Impfquote in Afrika ins Stocken geraten

In Afrika sind die Bemühungen ins Stocken geraten, mindestens 70 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen. Nur 24 Prozent der Menschen in Afrika seien vollständig gegen das Virus geimpft, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville mit. Weltweit betrage die Impfquote hingegen 64 Prozent.

Die WHO hatte für dieses Jahr das globale Ziel ausgegeben, 70 Prozent der Bevölkerung gegen Corona zu impfen. In Afrika sind bislang nur in Liberia und in den Inselstaaten Mauritius und Seychellen mehr als 70 Prozent der Einwohner vollständig geimpft. Ruanda steht den Angaben zufolge kurz davor. Die Zahl der Corona-Impfungen in Afrika ging laut WHO zuletzt zurück. Nach 47 Millionen Dosen im August wurden im September nur 23 Millionen Dosen verabreicht.

09.40 Uhr: Mehrere Bundesländer fordern Ende der einrichtungsbezogenen Impfpflicht

Sachsen, Bayern und Thüringen fordern Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dazu auf, die einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht nicht zu verlängern. In einem gemeinsamen Brief dringen die Gesundheitsminister der drei Länder darauf, die Regelung zum 1. Januar 2023 auslaufen zu lassen. "Wir können es uns nicht erlauben, mit einer mittlerweile völlig überholten Maßnahme diesen Bereich weiter zu strapazieren, indem wir dringend benötigtes Fachpersonal aber auch Auszubildende in andere Berufe oder ins benachbarte Ausland verdrängen", argumentiert der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

  • Zum Artikel: "Mehr Schaden als Nutzen" - Länder für Ende der Teil-Impfpflicht

05.01 Uhr: RKI - Inzidenz bei 661,3

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 661,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 670,5 gelegen (Vorwoche: 793,8; Vormonat: 258,8). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 116.806 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 145 213) und 223 Todesfälle (Vorwoche: 176) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

05:00: Rettungsverband fordert Reform für Notarzteinsätze

Durch die steigenden Covid-Infektionszahlen drohen die Rettungsdienste in Deutschland nach Angaben ihres Interessenverbandes erneut ans Limit zu geraten. "Derzeit sind weniger Rettungswagen auf der Straße, weil es durch die steigenden Covid-Zahlen zu immer mehr Personalausfällen kommt. Und wir sind erst am Beginn der Welle", sagte Marco König, Erster Vorsitzender des Deutschen Berufsverbands Rettungsdienst, der Tageszeitung "Welt". Damit die Rettungsdienste durch künftige Corona-Wellen nicht wieder an ihre Kapazitätsgrenzen oder darüber hinaus gelangten, fordert König einschneidende Reformen bei Rettungsdiensten und Leitstellen ein. "Es werden zu viele Krankenwagen und Notarztwagen ausgeschickt, auch wenn dies überhaupt nicht notwendig ist. Lediglich zehn bis fünfzehn Prozent der Notarzt-Einsätze sind wirklich gerechtfertigt", sagte König der Zeitung.

04.30 Uhr: DAK-Auswertung: Mehr Fehlzeiten im Job wegen Erkältungswelle

Bei den Krankschreibungen im Job hat sich in diesem Sommer nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit eine starke Erkältungswelle gezeigt. Auf 100 Beschäftigte kamen von Juli bis Ende September 66 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder Bronchitis, wie eine Analyse der Kasse nach eigenen Versichertendaten ergab. Dies sei ein ungewöhnlich hohes Niveau für ein drittes Quartal. Im zweiten Quartal von April bis Ende Juni waren es deswegen noch 49 Fehltage gewesen. Arbeitsunfähigkeitsmeldungen wegen Corona gingen demnach von Juli bis September zurück - auf 13 Fehltage je 100 Beschäftigte nach fast 20 Tagen im zweiten Quartal.

03.39 Uhr: Krankenhäuser warnen vor Versorgungsengpässen

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat vor drohenden Versorgungsengpässen gewarnt und einen "umfassenden Inflationsausgleich" gefordert. Die stellvertretende DKG-Vorsitzende Henriette Neumeyer sagte der "Rheinischen Post", die Krankenhäuser stünden vor einem schwierigen Herbst und Winter. "Personalausfälle werden uns die nächsten Wochen und Monate begleiten und auch erheblichen Einfluss auf die Versorgung haben", sagte Neumeyer. Corona-Infektionen und andere Atemwegserkrankungen sorgten für einen hohen Krankenstand. "Die Personalausfälle liegen weit über dem üblichen jahreszeitlichen Maß", sagte Neumeyer. "Gleichzeitig haben wir erhebliche Zuwächse bei Covid-positiven Patienten." Außerdem müssten die Kliniken in die Lage versetzt werden, steigenden Preisen und hohen Energiekosten zu trotzen. "Unsere klare Botschaft an Bund und Länder: Wir brauchen einen umfassenden Inflationsausgleich, anderenfalls laufen wir Gefahr, die Versorgung durch Insolvenzen von Krankenhäusern zu gefährden", sagte Neumeyer.

21.30 Uhr: EMA genehmigt Corona-Impfungen für Babys ab sechs Monaten

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat Corona-Impfungen für Kinder im Säuglings- und Kleinkindalter genehmigt. Die Behörde mit Sitz in Amsterdam erteilte am Mittwoch grünes Licht für die Impfstoffe von Biontech und Moderna. Sie empfehle den Comirnaty-Impfstoff von Biontech für Kinder zwischen sechs Monaten und vier Jahren und den Moderna-Impfstoff Spikevax für Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren, teilte die Behörde mit.

Für Kleinkinder werden demnach geringere Dosen der Impfstoffe empfohlen als für Erwachsene. Der Comirnaty-Impfstoff werde in drei Dosen, Spikevax in zwei Dosen verimpft. "Für Kinder in diesen Altersgruppen werden beide Impfstoffe als Injektion in die Muskeln des Oberarms oder Oberschenkels verabreicht", empfiehlt die EMA.

Die Empfehlungen der EMA werden an die Europäische Kommission weitergeleitet. Eine Zulassung durch die Kommission gilt nun als Formsache.

17.22 Uhr: Studie: Fairer Handel schützte Kleinbauern in Covid-Krise

Organisationen von Kleinbauern in Entwicklungsländern, die nach Fairtrade-Standards arbeiten, haben sich einer Studie zufolge während der Corona-Pandemie als widerstandsfähiger erwiesen. Durch stabile Preise, besseren Zugang zu Krediten und mehr finanzielle Stabilität hätten die Erzeuger im fairen Handel die globale Krise besser überstanden, heißt es in der von Fairtrade International in Bonn veröffentlichten Untersuchung.

Dies umfasse Aspekte wie Ernährungssicherheit und Schulbesuch der Kinder. Auch die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit lag demnach höher als bei Nicht-Fairtrade-Erzeugern. Untersucht wurden in einer Online-Umfrage und in Fallstudien vor Ort die Erfahrungen von mehreren Hundert Fairtrade- und Nicht-Fairtrade-zertifizierten Kaffee-, Bananen- und Blumenproduzenten in Indonesien, Peru und Kenia.

16.35 Uhr: WHO sieht weiterhin Gesundheitsnotstand

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Corona-Pandemie weiter als weltweiten Gesundheitsnotstand an. Auch wenn die Öffentlichkeit den Eindruck habe, dass die Pandemie in einigen Teilen der Welt vorüber sei, bleibe sie ein Ereignis, das die Gesundheit der Weltbevölkerung weiterhin stark beeinträchtige, erklärt die WHO.

Die Zahl der wöchentlichen Todesfälle sei zwar die niedrigste seit Beginn der Pandemie, im Vergleich zu anderen Viren aber immer noch hoch. "Diese Pandemie hat uns schon einmal überrascht und könnte es wieder tun", sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Erstmals hatte die WHO Ende Januar 2020 wegen Covid-19 den weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen und damit ihre höchste Alarmstufe.

16.30 Uhr: Schweiz vernichtet neun Millionen Impfdosen

Die Schweiz wird rund neun Millionen Impfdosen des US-Biotechnologieunternehmens Moderna nach dem Ende ihrer Haltbarkeit vernichten. "Mit der Strategie des Bundes, die Bevölkerung jederzeit ausreichend mit den wirksamsten Impfstoffen zu versorgen, wurde eine mögliche Überversorgung mit Impfstoffen in Kauf genommen", teilte die Regierung mit. Bis Februar 2023 verfallen den Angaben zufolge weitere 5,1 Millionen Impfdosen, die dann entsorgt werden müssten. Das Land mit seinen 8,7 Millionen Einwohnern hat seit Ende 2020 insgesamt 31,9 Millionen Dosen Corona-Impfstoff von verschiedenen Herstellern bezogen. Bislang wurden über 16 Millionen Impfdosen verabreicht.

13.05 Uhr: Corona-Studie: "R-Wert" wohl häufig nicht exakt

Der sogenannte R-Wert, der zu Beginn der Corona-Pandemie häufig für Einschätzungen hergenommen wurde, war damals niedriger als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift "Scientific Reports" veröffentlicht wurde. Verantwortlich für die Berechnungen in der Studie sind Würzburger Wissenschaftler.

"Die sogenannte Basisreplikationszahl R0 eines Virus beschreibt die durchschnittliche Anzahl von Personen, die ein Infizierter ansteckt in einer Bevölkerung, die bislang noch keinen Kontakt mit dem Virus gehabt hat", so Virologe Carsten Scheller, einer der Hauptautoren der Studie. Dementsprechend sei diese Zahl relevant, etwa für Vorhersagen über die Ausbreitung eines Virus. Außerdem könne man laut dem Virologen durch den Wert vorhersagen, ob sich ein Atemwegsvirus eher saisonal verbreitet – wie etwa bei Grippeviren – oder ob sich kontinuierlich Menschen infizieren. Der R-Wert wurde gerade zu Beginn der Pandemie häufig herangezogen, um über schärfere Maßnahmen zur Einschränkung der Pandemie zu entscheiden. Im Fall von SARS-CoV-2 schwankten die ermittelten R-Werte deutlich, heißt es in einer Mitteilung der Uni Würzburg.

12.19 Uhr: Statistik: Arbeitsunfälle im Corona-Jahr 2020 gesunken

Bei Arbeitsunfällen im Jahr 2020 sind EU-weit 3.355 Personen ums Leben gekommen. 2,7 Millionen erlitten Verletzungen, die zu mindestens vier Tagen Arbeitsausfall führten. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg weiter mitteilte, sank die Zahl der Unfälle im Vergleich zu 2019 um knapp 13 Prozent, was mutmaßlich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Arbeitsleben zu tun hat. Eine gegenläufige Entwicklung zeigte der Gesundheitssektor: Hier nahmen Unfälle um 17 Prozent zu.

12.07 Uhr: Grimm-Benne ruft zum Masketragen in Innenräumen auf

Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, in Innenräumen grundsätzlich wieder Masken zu tragen. "Aus meiner Sicht ist es dringend zu empfehlen, auch in Innenräumen oder Situationen, wo viele Menschen zusammentreffen und kein Abstand gehalten werden kann, eine Maske zu tragen", sagte sie. Zuerst hatte der MDR darüber berichtet. Die SPD-Politikerin ist aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. Ein entsprechender Beschluss mit verbindlicher Vorgabe soll auf dieser Ebene jedoch nicht gefasst werden. Es handelt sich nach Angaben ihres Hauses um "eine dringende Empfehlung". "Ich appelliere dabei auch an die Eigenverantwortlichkeit jedes einzelnen Bürgers", sagte Grimm-Benne. Zudem könnten Einrichtungen, Geschäfte oder Unternehmen auch von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und zum Tragen einer Maske aufrufen.

11.32 Uhr: AOK Bayern - Krankschreibungen wegen Corona verzehnfacht

Beschäftigte in Bayern sind von Januar bis August 2022 viel häufiger krank gewesen als in den ersten acht Monaten des Vorjahres. Wesentlich dazu beigetragen hätten Corona-Fälle, teilte die AOK mit. Diese hätten sich im genannten Zeitraum 2022 gegenüber 2021 fast verzehnfacht. Die Krankenkasse zählte unter ihren versicherten Berufstätigen 393.300 nachgewiesene Corona-Fälle gegenüber 39.990 im Jahr zuvor. Allein im März meldeten sich 99.900 berufstätige bayerische AOK-Versicherte mit einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion krank.

Die meisten Corona-Erkrankungen in Bayern gab es 2022 bislang im Landkreis Wunsiedel: Dort war fast ein Viertel (23,6 Prozent) der AOK-versicherten Beschäftigten einmal oder mehrfach wegen Corona krankgeschrieben, teilte die AOK mit. Die wenigsten Erkrankten gab es in der Stadt Augsburg (9,9 Prozent). Eine weitere aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) habe ergeben, dass seit Pandemiebeginn im März 2020 mehr als ein Viertel (26 Prozent) der durchgängig erwerbstätigen AOK-Versicherten in Bayern wegen einer Corona-Erkrankung ausgefallen sind.

  • Zum Artikel: "Krankschreibung wegen Corona-Infektion: Das müssen Sie beachten"

10.40 Uhr: Umfrage - Bedarf an Psychotherapie für Kinder und Jugendliche leicht gesunken

Der Bedarf an Psychotherapie für Kinder und Jugendliche ist einer Umfrage zufolge leicht gesunken. Der Wert liegt aber immer noch 48 Prozent über dem Niveau von vor der Pandemie, teilte die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung (DPtV) heute auf Grundlage einer Erhebung unter ihren Mitgliedern mit. Die befragten Kassenpraxen gaben an, über alle Altersgruppen hinweg wöchentlich im Schnitt 6,9 Anfragen zu erhalten. Damit lag die Zahl der Patientenanfragen im Sommer weiterhin 40 Prozent über dem Wert von vor der Pandemie. "Der Anstieg, den wir schon 2021 beobachten konnten, ist praktisch unverändert", erklärte der DPtV-Bundesvorsitzende Gebhard Hentschel. Die große Nachfrage 2021 sei kein vorübergehendes Phänomen gewesen, sondern scheine sich zu stabilisieren. "Der Leidensdruck durch Pandemie, Krieg und Klimakatastrophen kommt bei den Menschen an."

05.01 Uhr: RKI registriert 130.074 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 670,5

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 670,5 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 687,5 gelegen (Vorwoche: 799,9; Vormonat: 243,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 130.074 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 136.748) und 248 Todesfälle (Vorwoche: 199) innerhalb eines Tages. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen.

04.30 Uhr: Millionen ausgefallener Arbeitstage durch Corona in Bayern

In Bayern sind im laufenden Jahr schon mehrere Millionen Arbeitstage durch Corona ausgefallen. Das geht aus Zahlen der AOK Bayern hervor. Alleine bei der Krankenversicherung ergaben sich von Januar bis August demnach mehr als 393.300 Corona-Fälle unter den berufstätig Versicherten mit 3,175 Ausfalltagen. Tage, an denen Beschäftigte sich um erkrankte Kinder kümmern mussten, oder Fälle von Long oder Post Covid sind in den AOK-Zahlen nicht eingerechnet.

Die AOK Bayern hat knapp 4,6 Millionen Versicherte, das ist etwa jeder Dritte Mensch im Freistaat. Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt ihr Anteil mit 37,5 Prozent noch etwas höher. Um die Krankentage für alle Beschäftigten in Bayern zu erhalten, kann man diese Zahlen zwar nicht einfach hochrechnen, da die Mitglieder der Krankenkasse kein repräsentativer Querschnitt sind. Einen groben Eindruck der Dimension des Arbeitsausfalls geben sie aber dennoch.

01.00 Uhr: Lauterbach will Pflegekräfte in Kliniken stärker entlasten

Um Pflegekräfte in Kliniken stärker zu entlasten, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach das geplante Krankenhauspflegeentlastungsgesetz nachschärfen. Kliniken sollen künftig keine Möglichkeit mehr haben, mit eigenen Tarifverträgen strenge Personalvorgaben zu umgehen. "Mit der Verschärfung der Personalbemessung erzwingen wir die Entlastung der Pflegekräfte", sagt der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Kliniken, die mittelfristig die Personalvorgaben nicht einhalten, würden sanktioniert. Dazu gebe es dann keine Ausnahme mehr. "Das hilft Patienten und Pflegekräften gleichermaßen. So bleibt mehr Zeit für Zuwendung." Das Krankenhauspflegeentlastungsgesetz soll an diesem Mittwoch in erster Lesung im Bundestag beraten werden.

15.36 Uhr: Bund will Impfstoffallianz mit 100 Millionen Euro fördern

Deutschland will die internationale Impfstoffallianz Cepi mit weiteren 100 Millionen Euro unterstützen. "Für die Bewältigung der Corona-Pandemie war die rasche Verfügbarkeit von Impfstoffen ein Wendepunkt", sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger in Berlin. Ein Kernziel von Cepi - der "Coalition for Epidemic Preparedness Innovations" - ist es, die Entwicklungszeit für neue Impfstoffe auf 100 Tage zu drücken. "Dieses wichtige Ziel unterstützen wir ausdrücklich", erklärte die FDP-Politikerin. Die 100-Millionen-Euro-Förderung umfasst den Zeitraum von 2022 bis 2026.

Cepi wurde 2017 von Norwegen und Indien mit der Bill&Melinda Gates Stiftung, dem Wellcome Trust und dem Weltwirtschaftsforum in Davos gegründet. Die Allianz unterstützt die Entwicklung und weltweite Verteilung von Covid-Impfstoffen. Mitglieder sind neben Regierungen Stiftungen auch Forschungseinrichtungen und Pharma-Unternehmen.

13.25 Uhr: 2.300 Lehrkräfte in Bayern haben aktuell Corona

Rund 2,37 Prozent aller Lehrkräfte und mindestens 0,66 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Bayern fehlen aktuell wegen einer Corona-Infektion. Diese Zahlen nannte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) nach einer Kabinettssitzung in München. Den Unterschied zwischen den beiden Prozentwerten begründete er damit, dass Lehrkräfte im Gegensatz zu den Schülern jede Corona-Erkrankung tatsächlich als solche meldeten. In absoluten Zahlen fehlten damit aktuell mehr als 2.300 Lehrkräfte. Einer Rückkehr zur Maskenpflicht in der Schule oder im Unterricht erteilte Piazolo eine Absage. Aus pädagogischen Gründen sei es gewinnbringend, wenn man in diesem Schuljahr ohne Masken auskomme, vor allem in den Grundschulen oder im Sprachunterricht. Und nach aktuellem Stand gebe es auch keinen Anlass und deshalb auch keine Pläne, eine Maskenpflicht oder Testpflichten anzuordnen, betonte er. Piazolo sprach sich aber für den Einsatz von Luftfiltern in den Klassenzimmern aus – auch wenn manche Kommunen dies angesichts der Energiekrise in Frage stellen.

12.19 Uhr: München: Inzidenz und Zahl der Corona-Betten gehen zurück

Die Corona-Lage in München scheint sich zu entspannen: Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz vor einer Woche noch bei knapp 1.500 lag, ist sie bis heute auf 639. In den Münchner Krankenhäusern sind nach Angaben der Stadt derzeit 600 Betten - darunter 46 Intensivbetten und 14 Betten in der Intensivüberwachungspflege - mit Corona-Fällen belegt. Das sind 37 weniger als vor einer Woche.

10.04 Uhr: Lauterbach - Wegfall der Nachtdienste zur Entlastung der Pflegekräfte

Angesichts steigender Corona-Zahlen und Personalnot in Krankenhäusern plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Reform zur Entlastung. Dies sei die größte Krankenhausreform der vergangenen 20 Jahre, sagte er am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Ziel dabei sei es, alle dafür geeigneten Behandlungen als Tagesbehandlung durchführen zu können. So würden Nachtdienste wegfallen und Pflegekräfte entlastet, betonte er. "Wir haben ja nicht zu wenig Pflegekräfte gemessen an der Bevölkerung, wir setzen sie sehr wenig effizient ein."

Vor dem Hintergrund der gestiegenen Corona-Infektionszahlen sprach sich der Minister erneut für die Rückkehr der Maskenpflicht in Innenräumen aus. "Wir haben jetzt schon hohe Fallzahlen." Im späten Herbst und Winter würde dies zu großen Problemen führen. "Ich hoffe, dass sich die Länder verantwortlich zeigen", sagte Lauterbach.

09.51 Uhr: Amtsärzte fordern Maskenpflicht in Innenräumen

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen fordern die Amtsärzte eine Rückkehr zur Maskenpflicht in Innenräumen. "Wir brauchen jetzt eine Maskenpflicht in Innenräumen wie Supermärkten, Geschäften und öffentlichen Gebäuden", sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstagsausgaben). "Die Länder sind am Zug, die Maskenpflicht sofort umzusetzen. Sonst droht eine Überlastung des Gesundheitssystems."

Dann drohe auch "eine Überlastung der Bereiche mit patientennahem Kontakt wie Kliniken", sagte Nießen. Sollte die Sieben-Tages-Inzidenz über 1.000 pro 100.000 Einwohner klettern, müsse auch eine Maskenpflicht für Bars, Gastronomie und Restaurants in Betracht gezogen werden. "Dann haben wir nämlich in Wirklichkeit eine Inzidenz von 3.000", sagte der Verbandschef, der von einer hohen Dunkelziffer ausgeht.

08.42 Uhr: Inzidenzen in Bayern sinken - Krankenhäuser weiter belastet

Der Abwärtstrend in den Corona-Inzidenzen in Bayern verfestigt sich. Am Dienstag meldete das Robert Koch-Institut einen Wert von 782,1 für den Freistaat. Das ist der siebte Rückgang in Folge. Am Dienstag vergangener Woche hatte der Wert noch bei 1096,8 gelegen. Noch deutlicher sinken die Zahlen in München, wo die Wiesn-Welle wohl ausläuft. Mit 638,7 hat sich die Inzidenz dort binnen Wochenfrist mehr als halbiert. Die Inzidenz liefert allerdings nur noch ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus.

In den Krankenhäusern ist die Belastung unterdessen weiter hoch. Das Landesamt für Gesundheit meldete mit 2325 binnen einer Woche zwar einen Rückgang, das Niveau zählt aber immer noch zu den höchsten der gesamten Pandemie. Auf den Intensivstationen stieg die Zahl der Patienten mit Corona - Stand Montag - im Wochenvergleich noch leicht auf 323 an. Laut bundesweitem Intensivregister meldeten am Montag 90 bayerische Intensivstationen eingeschränkten Betrieb. Das sind so viele wie seit der schweren Welle vor knapp einem Jahr nicht mehr.

08.05 Uhr: Reisen mit dem Auto immer beliebter

Durch die Corona-Pandemie hat das Reisen mit dem Auto zuletzt weiter an Bedeutung gewonnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurde 2021 für mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der 178,2 Millionen Privat- und Geschäftsreisen mit mindestens einer Übernachtung im In- oder Ausland auf das Auto zurückgegriffen - eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Damals wurde das Auto für 59 Prozent der Reisen als Verkehrsmittel genutzt. Ein Rückgang ist hingegen bei den Flugreisen zu erkennen: Deren Anteil halbierte sich nahezu - von 17 Prozent im Jahr 2019 auf neun Prozent im Jahr 2021. Zugreisen lagen 2021 mit einem Anteil von 17 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie 2019 (16 Prozent). Andere Verkehrsmittel wie etwa Schiffe und Reisebusse machten 2021 einen Anteil von sechs Prozent aus.

03.40 Uhr: RKI verzeichnet 150.052 Neuinfektionen - Inzidenz bei 687,5

In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen um 150.052 auf über 34,75 Millionen. Das sind 22.484 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 172.536 verzeichnet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 687,5. Das RKI verzeichnet 209 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl steigt demnach auf 151.629.

00.27 Uhr: Gewerkschaft fordert bessere Schutzkonzepte in den Schulen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert Bund und Länder auf, den Corona-Schutz in den Schulen zu verbessern. "Das Mantra der Kultusministerkonferenz (KMK) 'Die Schulen müssen offen bleiben' ist zwar richtig, greift aber viel zu kurz", sagt GEW-Chefin Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Diese Ziele umzusetzen, bedeutet, dass die Schulen unterstützt und der Gesundheitsschutz aller an Schule Beteiligten deutlich verbessert werden müssen: mit Präventions- und Hygienekonzepten, vor allem aber mit zusätzlichem Personal."

13.27 Uhr: Holetschek: "Wenn es notwendig wird, bereiten wir Maßnahmen vor"

Gesundheitsminister Klaus Holetschek will in Bayern bislang keine allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen erlassen. Man müsse sich aber auf eine eventuell auftretende neue Variante des Corona-Virus vorbereiten, so Holetschek. "Wenn es notwendig ist, bereiten wir uns vor, Maßnahmen zu ergreifen."

Die derzeit angespannte Situation in den Kliniken gehe zum Teil auf die hohe Zahl von Neuinfektionen zurück. Dabei sei aber der Personalmangel in den Kliniken das eigentliche Problem, so der bayerische Gesundheitsminister: "Die Personalausfälle sind momentan das Problem, zusätzlich zu den derzeitigen Corona zahlen. Jetzt geht es darum, dass wir die Arbeitsbedingungen verbessern in diesem Bereich."

12.40 Uhr: Moderna will angepassten Corona-Booster in arme Länder liefern

Der US-Biotechkonzern Moderna will seinen neuen angepassten Corona-Impfstoff der Impfallianz Gavi bereitstellen. Da weltweit genügend Covid-19-Impfstoffe zur Verfügung stünden, soll das bestehende Lieferabkommen mit Gavi für 2022 gekündigt werden, wie Moderna mitteilt. Stattdessen wolle Moderna ab 2023 bis zu 100 Millionen Dosen von aktualisierten Vakzinen zum niedrigsten verfügbaren Preis liefern. Diese sollen an die Impfstoffinitiative Covax, die von Gavi, der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Forschungsallianz CEPI gegründet wurde, für einen weltweit gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen gehen.

12.33 Uhr: Gesundheitsministerium will Isolationspflicht bei Infektion nicht lockern

Das Bundesgesundheitsministerium will einem Sprecher zufolge die Isolationspflicht bei einer Corona-Infizierung nicht lockern. Es sei nicht akzeptabel, dass Infizierte zur Arbeit gingen beziehungsweise Unternehmen dies zuließen. Einer Studie zufolge erscheinen neun Prozent bei einem milden Verlauf trotz positiven Tests im Büro oder im Betrieb. Die Studie liege dem Gesundheitsministerium aber noch nicht vor, sagte der Sprecher in Berlin.

10.23 Uhr: Studie - Basis-Immunität bei Kleinkindern nach Omikron-Welle massiv angestiegen

Während der und durch die Omikron-Welle hat sich über den vergangenen Winter eine hohe Immunität gegen das neue Coronavirus bei Kleinkindern entwickelt. Damit ist der Anteil der Kinder mit Antikörpern seit dem Sommer 2021 massiv angestiegen. Das zeigt eine im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichte Studie des Uniklinikums Würzburg und der Universität Würzburg. Es sei eine erste Studie zur sogenannten SARS-CoV-2-Seroprävalenz – also der Häufigkeit von Antikörpern im Blut – bei Kindern zwischen zwei und sechs Jahren nach Ausbreitung der Omikron-Variante in Deutschland. Die in diesem Jahr stark angestiegene Zahl der Kinder mit Antikörpern in den neun an der Studie beteiligten Würzburger Kitas weise auf eine hohe Rate an Corona-Infektionen in dieser Altersgruppe hin, die meist mit wenigen oder gar keinen Symptomen verlaufen sei, heißt es in der Pressemitteilung. Bis Juli 2022 hatten der Studie zufolge 70 Prozent der 277 teilnehmenden Kinder Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus erworben. Damit sei der Anteil massiv angestiegen: Bei den Voruntersuchungen im September 2020 und Juli 2021 hätten lediglich zwei Prozent der Kinder Antikörper im Blut gehabt.

  • Zum Artikel: Omikron: Wie schlimm ist ein milder Verlauf?

09.19 Uhr: Studie - Bildungsergebnisse der Viertklässler deutlich gesunken

Die Kompetenzen der Viertklässler in den Fächern Deutsch und Mathematik sind gegenüber den Ergebnissen aus den Jahren 2011 und 2016 bundesweit deutlich zurückgegangen. Das zeigt der neue "IQB-Bildungstrend 2021", der heute in Berlin veröffentlicht wurde. Der negative Trend hat sich seit 2016 sogar verstärkt. Die Daten wurden zwischen April und August 2021 erhoben.

Der Anteil der leistungsstarken Schülerinnen und Schüler hat in beiden Fächern abgenommen. Zugleich hat der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die den Mindeststandard nicht erreichen und damit ein hohes Risiko für einen weniger erfolgreichen Bildungsweg aufweisen, in allen Kompetenzbereichen teils deutlich zugenommen. Konkret hat jeder fünfte Viertklässler Probleme mit dem Lesen und Rechnen, sogar fast jeder dritte mit der Rechtschreibung.

Ob dafür während des Untersuchungszeitraums von April bis August 2021 die Corona-Pandemie mit den Einschränkungen des Präsenz-Schulbetriebs ausschlaggebend war, sei aufgrund von Studien in anderen Ländern zu vermuten, könne aber nicht mit Sicherheit auch für Deutschland gesagt werden, so die KMK.

05.01 Uhr: Depressionen - Mehr Schüler im Corona-Jahr 2021 erkrankt

Bei den bayerischen Kindern und Jugendlichen haben Essstörungen und psychische Erkrankungen wie Depressionen auch im zweiten Pandemiejahr 2021 teils massiv zugenommen. Während die psychischen Neuerkrankungen fast nur bei den Jugendlichen und dort in erster Linie bei den Mädchen stiegen, stellten die Ärzte bei allen Altersgruppen und Geschlechtern häufiger gravierendes Übergewicht fest. Dies geht aus dem Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlag.

Bei den 10- bis 14-Jährigen gab es im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 vor allem eine Zunahme bei den depressiven Episoden mit einem Plus von 16 Prozent. Bundesweit betrug der Anstieg bei dieser Diagnose nur neun Prozent. Bei den Jugendlichen verursachten die Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen sowie seelisch bedingte körperliche Leiden die höchsten Neuerkrankungsraten. Erstere legten seit 2019 um 19 Prozent zu; im Jahr 2021 erhielten drei Prozent aller Jugendliche im Freistaat erstmals eine entsprechende Diagnose. Noch stärker stieg die Zahl mit neu diagnostizierten Angststörungen mit einem Plus von 45 Prozent, emotionalen Störungen (+30 Prozent) sowie Depressionen (+25 Prozent). Dabei geht der Anstieg bei den Depressionen allein auf die Mädchen zurück, denn bei den Jungs sank die Neuerkrankungsrate sowohl im Schul- als auch im Jugendalter.

04.00 Uhr: Bayern kritisiert Einmischung Lauterbachs in Corona-Maßnahmen der Länder

Bayern fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, sich in der Debatte um strengere Corona-Maßnahmen nicht länger in die Zuständigkeit der Länder einzumischen. "Maßstab für Bayern sind nicht irgendwelche Ratschläge vom Bundesgesundheitsminister aus Berlin", sagt der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der Zeitung "Augsburger Allgemeinen". Holetschek weist damit Lauterbachs Drängen auf Erlass einer Maskenpflicht in Innenräumen in Bayern zurück. "Vielmehr werden wir nur dann Maßnahmen verschärfen, wenn sie nach Experten-Ansicht wirklich notwendig und sinnvoll sind." Aktuell setze Bayern wie andere Bundesländer auch auf die Eigenverantwortung der Bürger.

  • Zum Artikel: Lauterbach legt nach: Bayern muss schärfere Corona-Regeln prüfen

01.00 Uhr: Jeder zehnte Corona-Infizierte erscheint bei der Arbeit trotz positivem Test

Fast jeder zehnte Corona-Erkrankte erscheint einer Umfrage zufolge bei einem milden Verlauf trotz positiven Tests im Büro oder im Betrieb. Neun Prozent der Erkrankten gehen weiterhin zur Arbeit, 17 Prozent arbeiten von zu Hause aus, weitere 17 bleiben ein paar Tage zu Hause bis die schlimmsten Symptome vorüber sind, berichtet die Funke Mediengruppe aus der repräsentativen Studie "Arbeiten 2022" der Betriebskrankenkasse Pronova BKK. Acht Prozent entscheiden danach, was auf der Arbeit los ist. 33 Prozent der Befragten bleiben bei einem leichten Corona-Verlauf so lange Zuhause, bis sie wieder gesund sind. 16 Prozent der Befragten waren noch nicht an Corona erkrankt. Befragt wurden im September 1200 Beschäftigte.

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