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Legal Highs

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Finger weg von Legal Highs

Finger weg von Legal Highs

Legal Highs erfahren seit Jahren einen ziemlichen Boom in Deutschland - viele Hersteller behaupten, sie seien legal. Jetzt berichtet die Staatsanwaltschaft von mehreren Todesfällen in München und warnt vor den Folgen.

Über dieses Thema berichtet: PULS Playground am .

Sie sind in bunte Tütchen verpackt, und man könnte meinen, sie seien Brausepulver, mit ihren lustigen Namen wie "Trippy Top", "Blast" oder "Jamaica Lion". Es gibt sie vor allem als Kräutermischungen, die zum Rauchen gedacht sind. Dabei werden eigentlich harmlose Kräuter mit Chemikalien besprüht, die kleine Kristalle bilden.

Die Münchner Oberstaatsanwältin Susanne Wosylus sagt, dass die Kräutermischungen, anders als der Name Legal Highs vorgaukelt, in den meisten Fällen gar nicht legal sind:

"Die meist jugendlichen Erwerber haben den Eindruck, dass es sich hier um synthetisches Cannabis handelt. Tatsächlich sind diese Stoffe jedoch von ihrer Wirkungsweise und Gefährlichkeit eher wie Crystal Meth einzustufen und wir verzeichnen leider eine steigende Anzahl von Todesopfern, die nachweislich zuvor Legal Highs konsumiert haben. Unabhängig von einer möglichen Strafbarkeit, wäre uns daher wichtig, darauf hinzuweisen, dass es sich hier um ausgesprochen gefährliche Drogen handelt, die nicht unterschätzt werden dürfen." Susanne Wosylus, Münchner Oberstaatsanwältin

Mehr Tote - trotzdem mehr Konsumenten

Legal Highs haben laut Bundeskriminalamt letztes Jahr in Deutschland 39 Menschen das Leben gekostet. Trotzdem werden sie von immer mehr Menschen genommen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das vor allem mit den steigenden Marihuana-Preisen zu tun hat. Durch die strengen Polizeikontrollen vor allem in München, wird laut Oberstaatsanwältin Wosylus Marihuana immer teurer. Während ein Gramm Marihuana bis zu 20 Euro kosten kann, kosten Kräutermischungen teilweise nur ein Euro pro Gramm. Außerdem muss man sich nicht heimlich mit einem Dealer treffen, weil die Legal Highs im Internet ziemlich einfach zu kaufen sind.

Mehr als warnen ist nicht erlaubt

Die Wirkstoffe kommen zum Großteil aus China, dann werden sie in den Niederlanden, Belgien, Spanien aber auch in Deutschland verarbeitet und verpackt und vor allem im Internet verkauft. Vor ein paar Monaten wurde beispielsweise in München ein Anbieter mit 1,3 Kilogramm Kräutermischung verhaftet, der bereits 900 Bestellungen hatte.

Das größte Problem für Staatsanwaltschaft und Polizei ist, dass ständig neue legale Mischungen auf den Markt kommen, sobald ein bestimmter Stoff verboten wurde. Deshalb laufen sie den Entwicklungen der Chemiker ständig hinterher. Vielmehr als zu warnen, können die Behörden darum momentan nicht tun.