Geplantes EU-Migrationsabkommen mit Tunesien stößt auf Kritik

Brüssel: Die Pläne der EU für ein Migrationsabkommen mit Tunesien stoßen im Europa-Parlament auf Widerspruch. Scharfe Kritik kommt vor allem von den Grünen. Es gehe der EU offenbar nicht darum, die Menschenrechtslage in Tunesien zu verbessern, hieß es, sondern vielmehr darum, mit sehr viel Geld für einen autokratischen Machthaber dafür zu sorgen, dass nicht mehr so viele Menschen nach Europa kommen. Libysche Grenzschutzbeamte retteten erst gestern Dutzende Migranten aus der Wüste, nachdem diese mutmaßlich von Sicherheitskräften in Tunesien ohne ihre Pässe an der gemeinsamen Landesgrenze ausgesetzt worden waren. Das teilte das Innenministerium in Tripolis mit. EU-Vertreter und die tunesische Regierung hatten gestern vereinbart, bei der Migration künftig zusammenarbeiten zu wollen. Das nordafrikanische Land soll bis zu 900 Millionen Euro erhalten und im Gegenzug Flüchtlinge zurücknehmen und Menschenhandel eindämmen.

Sendung: BR24 Nachrichten, 17.07.2023 12:45 Uhr

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