Mit der Mission "Chandrayaan-2" wollte Indien das vierte Land werden, dem eine kontrollierte Landung auf dem Erdtrabanten gelingt. Das ist bisher nur den USA, der Sowjetunion und China geglückt. Eine israelische Sonde stürzte im Frühjahr 2019 beim Versuch, auf dem Mond zu landen, nach einem technischen Fehler ab. Und auch die indische Mondmission, die rund 128 Millionen Euro gekostet hat, scheiterte: Die NASA hat Wrackteile der Raumsonde Vikram auf dem Mond gefunden und am 3. Dezember 2019 Aufnahmen davon veröffentlicht.
Mond-Mission "Chandrayaan-2"
Die indische Mond-Mission "Chandrayaan-2" war am 22. Juli 2019 von einem Raumfahrtzentrum in Sriharikota gestartet. Am 2. September löste sich der Mondlander Vikram vom Orbiter und startete eine Reihe von Bremsmanövern, um die Landung vorzubereiten. Der Anflug verlief laut der indischen Raumfahrtbehörde Isro bis zwei Kilometer von der Mondoberfläche entfernt normal, dann sei der Kontakt abgerissen. An Bord des Landegeräts befand sich der Mond-Rover Pragyan, der die Mondoberfläche untersuchen sollte. Der Orbiter sendete Bilder zur Bodenstation, auf denen Vikram auf der Mondoberfläche lokalisiert werden konnte.
Erste Landung am Südpol des Mondes
"Chandrayaan-2" ist nicht die erste indische Mission zum Mond. "Chandrayaan-1" hatte bereits im Jahr 2008 den Mond umrundet und dabei Wasservorkommen entdeckt, war aber nicht auf dem Mond gelandet. Diese Wasservorkommen näher zu untersuchen war eine der Aufgaben für die Nachfolgemission der indischen Raumfahrtagentur Isro. Bei "Chandrayaan-2" flog deshalb nicht nur ein Orbiter zum Mond, sondern auch eine Landefähre. Ihr Ziel auf der Mondoberfläche war eine Ebene einige hundert Kilometer nördlich des Südpols, zwischen den Kratern Simpelius und Manzinus. Es wäre eine Premiere gewesen, wäre die Mission geglückt: Alle vorherigen Mondsonden landeten in der Nähe des Äquators.