Trotz der geplanten Schließung des Ledvance-Werks in der Berliner Allee in Augsburg und dem damit verbundenen Verlust von rund 700 Arbeitsplätzen sieht die Chefin der Augsburger Agentur für Arbeit, Elsa Koller-Knedlik, gute Chancen für die Mitarbeiter.
"Es gibt Arbeitergeber in unserer Region, die händeringend nach Fachkräften suchen. Der Arbeitsmarkt ist gut, da kann man wirklich Mut machen." Elsa Koller-Knedlik, Chefin der Augsburger Agentur für Arbeit
Mitarbeiter müssen mit Enttäuschung erst fertig werden
Es sei nun aber erst einmal wichtig, die Menschen zu unterstützen und sie vorzubereiten. Es werde eine Zeit lang dauern, bis die Mitarbeiter die Hilfe annähmen, so Koller-Knedlik. Ledvance sei für viele Beschäftigte jahrzehntelang der Arbeitgeber gewesen.
"Das Emotionale ist jetzt erstmal ein Punkt, für die Betroffenen mit der Enttäuschung fertig zu werden, dass es jetzt doch nicht weitergeht. Für alles andere haben wir noch Zeit, bis Kündigungen ausgesprochen werden. Die werden wir nutzen, um in Abstimmung mit der Firma zu planen, welche Informationsveranstaltungen man machen kann." Elsa Koller-Knedlik, Chefin der Augsburger Agentur für Arbeit
Agentur für Arbeit im Austausch mit Betriebsrat
Die Agentur für Arbeit stehe bereit und befinde sich im ständigen Austausch mit dem Betriebsrat von Ledvance. Man wolle verschiedene Pakete und Angebote schnüren, um den Mitarbeitern eine Zukunftsperspektive zu bieten.
Jeder Beschäftigte muss individuell betreut werden
Jeder Beschäftigte müsse dabei individuell gesehen und betreut werden, denn bei Ledvance arbeiteten sowohl Menschen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, als auch junge Leute, die noch ein langes Berufsleben vor sich haben. Chancen sieht Koller-Knedlik aber für alle.
"Grundsätzlich ist der Arbeitsmarkt in Augsburg sehr gut, um Augsburg herum noch besser. Und dann ist es natürlich auch davon abhängig, ob es für den einzelnen machbar und vorstellbar ist, dass er 20 oder 30 Kilometer pendelt. Dadurch erhöht er natürlich dann nochmal die Möglichkeiten. Und für die ganz guten Top-Fachkräfte ist es eher die Frage: Welche Firma wählt er denn jetzt aus?" Elsa Koller-Knedlik, Chefin der Augsburger Agentur für Arbeit
Schließung von Ledvance Verlust für die Region
Dennoch sei die Schließung des Ledvance-Werks ein Verlust für die Region. Es sei schade, weil wahnsinnig viel Know-How verloren gehe. Alles in allem seien über 700 Arbeitsplätze dann einfach weg. Auch ein guter Arbeitsmarkt müsse das erst einmal verkraften.