Wie der Bayerische Rundfunk in Ansbach von einem Mitglied des Verwaltungsrats erfahren hat, soll Helmut Nawratil seinen Rückzug Mittelfrankens Bezirkstagspräsident Richard Bartsch angeboten haben. Demnach kam es in der vergangenen Woche jedoch nicht mehr zu Verhandlungen über Details: Da der Bezirkskliniken-Chef einen Haftungsausschuss gefordert habe, sei nicht weiter verhandelt worden. "Es gab kein gültiges Angebot, das wir hätten annehmen können", so das Verwaltungsratsmitglied.
"Persilschein" gefordert
Nawratil habe ausschließen wollen, dass er im Falle eines Fehlverhaltens oder grober Fahrlässigkeit zur Verantwortung gezogen werden könne. Die Mehrheit des Verwaltungsrats habe das – ebenso wie der Verwaltungsratsvorsitzende – entschieden abgelehnt. Die Untersuchungen zu Nawratils Amtsführung sollen im Herbst abgeschlossen sein, sind aber noch nicht angelaufen. Zuerst hatte die Süddeutsche Zeitung über das Angebot und den "Persilschein" berichtet.
Nawratil unter Druck
Unmut beim Personal, fragwürdige Entlassungen, umstrittene Managementführung, Unklarheiten bei Neubauprojekten, eine Dienstwagenaffäre – Helmut Nawratil, der Vorstand der Bezirkskliniken und Chef von rund 3.000 Mitarbeitern, steht seit langem in der Kritik. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch hingegen verteidigte Nawratil stets.