Diese Flächen, so die Forscher, seien Refugien von Insektenarten, die als räuberische Laufkäfer die Fraßkäfer bekämpfen. Die Fraßkäfer führen gerade beim Rapsanbau zu Ernteausfällen. Landwirte setzen zur Bekämpfung dieser Schädlinge bislang Chemie ein. Künftig könnten sie sich aber die natürlichen Feinde der Schädlinge zunutze machen. Dazu müssen die Landwirte die Blühflächen aber im richtigen Abstand zu ihren Feldern anlegen, erklärt Professor Jochen Krauß vom Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
"Wir fanden auf Rapsfeldern, die an Agrarumweltmaßnahmen grenzen, doppelt so viele räuberische Laufkäfer wie auf anderen Rapsfeldern." Fabian Bötzl, Doktorand
Doktorand Fabian Bötzl empfiehlt deshalb, Blühflächen und Felder strategisch und gleichmäßig zu platzieren. Dies fördere nicht nur Wildbienen und andere Bestäuber, sondern auch die natürlichen Feinde von Schädlingen.
Zwischen Gemünden, Ochsenfurt und Hassfurt
Seine Ergebnisse hat das Forschungsteam auf 31 Studienflächen in der Umgebung von Würzburg zwischen Gemünden, Ochsenfurt und Hassfurt erarbeitet. Es untersuchte die Effekte von älteren und jüngeren Blühflächen, von ökologischen Vorrangflächen und von natürlichen Kalkmagerrasen. Der Versuch lief über drei Monate während der Wachstumsphase des Rapses, um die natürliche Schädlingskontrolle in dieser Zeit abschätzen zu können.