Ein Mann befestigt einen Thermo-Scheibenschutz auf der Windschutzscheibe eines Autos.
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Ein Thermo-Scheibenschutz auf der Windschutzscheibe hilft, dass sich das Auto nicht zu sehr aufheizt, rät Florian Fraunholz vom ADAC Nordbayern.

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Hitze im Auto: Tipps, Tricks und Fallen

In den Ferien sind viele Menschen viel mit dem Auto unterwegs – auf der Fahrt in den Urlaub oder auf Tagesausflügen. Bei 30 Grad und mehr eine heiße Angelegenheit. Wie man der Hitze Herr wird und was man auf alle Fälle vermeiden sollte.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Erst kürzlich ist es in der Nähe von Lichtenfels in Oberfranken passiert: Bei Sonnenschein und hohen Außentemperaturen wird es in einem Reisebus extrem warm. Mehrere Jugendliche im Bus erleiden einen Hitzeschlag und müssen von Rettungskräften versorgt werden, einige kommen ins Krankenhaus. Im Bus war wohl die Klimaanlage nicht eingeschaltet. Die Polizei ermittelt nun gegen den Busfahrer. Der Vorfall ist nur ein Beispiel von vielen.

Regel Nr. 1: Keine Kinder und Hunde im geparkten Auto

Angesichts der ernsten Situation sei die Sache noch glimpflich ausgegangen, meint dazu Florian Fraunholz vom ADAC Nordbayern. Er hat kürzlich Hitzetipps fürs Auto verfasst und nennt die allerwichtigste Regel zuerst: "Im Sommer niemals Kinder oder Hunde in geparkten Autos zurücklassen, das kann lebensgefährlich werden." Ähnlich wie im Reisebus steige auch im Auto die Temperatur rasant an, wenn es in der Sonne abgestellt sei.

Temperaturen wie in der Sauna

Häufig nützen auch geöffnete Fenster nichts, erklärt Florian Fraunholz: Im Auto herrschen trotzdem Bedingungen wie in einer Sauna. Blieben die Fenster geschlossen, wurden in einem ADAC-Test bei 28 Grad Außentemperatur im Fahrzeuginneren nach 20 Minuten 45 Grad gemessen. Bei zwei leicht geöffneten Fensterscheiben erreichten die Werte immerhin noch 42 Grad Celsius.

Entgegen der weitverbreiteten Meinung sei dabei auch die Farbe des Autos dabei nicht ausschlaggebend. Die Tipps des ADAC-Experten: Wenn möglich, das Auto im Schatten parken oder mit Thermo-Scheibenschutz gegen direkte Sonneneinstrahlung schützen. Dabei solle die oft silberne Hitzeschutzfolie außen an der Windschutzscheibe angebracht werden. Das bringe mehr als sie innen hineinzulegen.

Klimaanlage nur auf längeren Fahrten

Vor dem Losfahren solle man das Auto erst mal durchlüften, rät Fraunholz. Bei Strecken unter fünf Kilometern reichten dann geöffnete Fenster und der Fahrtwind zur Kühlung, bei Strecken über fünf Kilometern solle man die Klimaanlage anschalten, auch wenn dies zu einem höheren Energiebedarf führt, so der Experte. Die Klimaanlage aber mit höchstens 6 Grad Unterschied zur Außentemperatur einstellen. Sonst wird der Kreislauf zu sehr beansprucht.

Sonnencreme auch im Auto notwendig

Weil vor allem die Seitenfenster kaum vor UV-Strahlung schützen würden, kann lange Kleidung oder Sonnencreme sinnvoll sein. Außerdem: Sonnenbrille aufsetzen, viel trinken und Pausen machen. Denn die Hitze und das Schwitzen machten den Fahrer oder die Fahrerin oft unkonzentriert, was dann wiederum zu Unfällen führen könne. Und nicht nur wir Menschen, sondern auch die Motoren leiden unter den hohen Temperaturen. Deshalb rät Florian Fraunholz dazu, vor Fahrtbeginn zu überprüfen, ob genug Kühlflüssigkeit vorhanden ist.

Ein Mann vom ADAC spricht mit Ina Schwandner vom BR im Auto sitzend.
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ADAC Hitze im Auto

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