Bereits Ende Juli hatten sich Mitarbeiter über sich häufende Atemwegserkrankungen beschwert. Daraufhin gab die Stadt ein Gutachten in Auftrag. Messungen im August ergaben Formaldehydwerte zwischen 190 und 270 Mikrogramm pro Kubikmeter. Das ist deutlich zu hoch. Das Umweltbundeamt empfiehlt, bereits bei Werten von rund 100 Mikrogramm einzuschreiten.
Ursachenforschung beginnt
Bei einer Kontrollmessung im September, bei der zuvor gelüftet wurde, lagen die Werte immer noch zwischen 150 und 160 Mikrogramm. Deshalb sollen nun in allen Räumen und auch in den Zwischenwänden Proben genommen werden, um der Ursache der Belastung auf die Spur zu kommen. Als Sofortmaßnahme müssen die Mitarbeiter des Kindergartens die Räume nun alle zwei Stunden, statt wie bisher alle vier Stunden, lüften. .
Eingestellt wird der Kindergarten-Betrieb vorerst nicht, da nach aktuellem Erkenntnisstand das verstärkte Lüften ausreiche, um "eine gesundheitliche Beeinträchtigung von Kindern und Erwachsenen auszuschließen", wird Forchheims Oberbürgermeister Uwe Kischstein (SPD) in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert. Dennoch seien die Fachleute intensiv auf der Suche nach der Formaldehydquelle. Kirschstein hofft darauf, bald Entwarnung geben zu können.
"Mir tut es sehr leid, dass Kindern, Eltern und Angestellte des Carl-Zeitler-Kindergartens nun wegen der Beeinträchtigung der Raumluft in ihrem Kindergarten Ängste und Sorgen haben. Wir haben versucht, so schnell wie möglich auf erste Klagen zu reagieren und sofort den Gutachter eingeschaltet." Uwe Kirschstein (SPD), Oberbürgermeister Forchheim
Info-Abend für Eltern
Betroffen seien 48 Kinder, sagte Britta Kaiser, Pressesprecherin der Stadt Forchheim, dem Bayerischen Rundfunk. Unklar sei, ob die Schadstoffquelle noch aus der Bauzeit des Gebäudes stammt oder erst bei der Sanierung des Kindergartens 2012 eingebracht wurde. Die Eltern seien inzwischen informiert. Am Mittwochabend (27.09.17) findet ein Elternabend statt, bei dem das Thema ausführlich erörtert werden soll.