Der Prozess um einen Ex-Priester, der sich jahrelang an Kindern und Jugendlichen vergangen haben soll, wird weiter öffentlich verhandelt. Am ersten Prozesstag hatte die Anwältin eines der Opfer beantragt, die Öffentlichkeit von dem Prozess auszuschließen. Sie begründete das mit der hohen Belastung für ihren erst zehn Jahre alten Mandanten. Dieser Antrag wurde abgelehnt - unter anderem wegen des hohen öffentlichen Interesses an der Aufarbeitung von sexuellen Straftaten Geistlicher. Die Anklage wurde anschließend öffentlich verlesen.
Einweisung in Psychiatrie wird geprüft
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Priester vor, seit Mitte der 90er-Jahre mehrere Buben bei mindestens 100 Gelegenheiten sexuell missbraucht zu haben. Im Fall einer Verurteilung droht dem 53-Jährigen eine mehrjährige Haftstrafe. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft geht wegen der pädophile Störungen von dem Mann eine Gefahr für die Allgemeinheit aus. Deshalb wird das Gericht auch eine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie prüfen.