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Polizei Bayern

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Nach Raubmord sucht Polizei nach falschen "Wasserwerkern"

Nach Raubmord sucht Polizei nach falschen "Wasserwerkern"

Im Zusammenhang mit dem Raubmord an einem Rentner in Bayreuth im April sucht die oberfränkische Polizei nun Männer, die sich als "Wasserwerker" ausgegeben. Sie sollen sich Zutritt zu Wohnungen verschaffen – oder dies zumindest versuchen.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Soko "Inn" sucht Betroffene in Stadt und Landkreis Bayreuth und im Raum Kulmbach, bei denen im März und April angebliche "Wasserwerker" vor der Tür standen. Der Sonderkommission geht es vor allem um den 12. April – den Tag, an dem ein 88-jähriger Mann mit schwersten Verletzungen in seinem Haus in der Bayreuther Innstraße aufgefunden worden war.

"Aufgrund der zwischenzeitlich gewonnenen Erkenntnisse ist es von größerem Interesse, gegenüber welchen Personen angebliche 'Wasserwerker' aufgetreten sind." Pressemitteilung des oberfränkischen Polizeipräsidiums

Polizei sucht Zeugen

Die Männer suchen vor allem ältere Menschen zu Hause auf. Sie geben vor, die Wasseruhr im Keller ablesen, oder die Wasserleitung überprüfen zu müssen. Möglicherweise täuschen sie auch vor, dass durch Bauarbeiten in der Nähe Wasserrohre beschädigt wurden und die Auswirkungen im Haus kontrolliert werden müssen. Das Ziel der Täter: ins Haus oder in die Wohnung kommen, um dort Geld oder Wertgegenstände zu klauen.

Es könnte sein, dass die angeblichen "Wasserwerker" mit einem dunklen Audi A3 mit einem Hamburger Kennzeichen unterwegs waren. Die Männer sollen ungefähr 30 bis 40 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 Meter groß und schlank bis kräftig sein. Sie sollen Alltagskleidung getragen und keinen fränkischen Dialekt gesprochen haben, so die Polizei weiter.

Zeugenininweise

Die SOKO "Inn" bittet um Hinweise aus der Bevölkerung unter der Telefonnummer 0921/50 62 433.

Zum Hintergrund:

Am Abend des 12. April war beim Polizeipräsidium Aalen in Baden-Württemberg ein anonymer Notruf in gebrochenem Deutsch eingegangen. Daraufhin hatte die Polizei den 88-jährigen Hausbesitzer mit schwersten Verletzungen und nicht mehr ansprechbar in seinem Anwesen in der Innstraße in Bayreuth aufgefunden. Am darauffolgenden Freitag (13.04.17) war der Senior in einem Krankenhaus verstorben. Insgesamt wurden im Haus mehr als 50 leere Schmuckschatullen gefunden. Außerdem soll Bargeld in unbekannter Höhe fehlen. Die Polizei war schnell von einem Gewaltverbrechen ausgegangen. Nach intensiven Ermittlungen der Sonderkommission hatten die Polizisten im Juni einen tatverdächtigen Mann festnehmen können. Gegen ihn war auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth Haftbefehl wegen Mordes in Verbindung mit schwerem Raub ergangen.