Der Einschlagsstopp gilt laut Staatsforsten vorerst bis Ende November dieses Jahres und betrifft Fichte, Tanne, Kiefer und Lärche, teilten die Bayerischen Staatsforsten in Regensburg mit. Die Situation sei nach dem Borkenkäfer-Befall der vergangenen Monate und dem Unwetter am Freitag angespannt. Mit der Maßnahme wollen die Staatsforsten den Waldbesitzern helfen. Sie hoffen, dass der Preisverfall gestoppt wird und dass sich auch die privaten Waldbesitzer dem Stopp anschließen.
"Es macht keinen Sinn, wenn Frischholz zu dem jetzt vorhanden Schadholz hinzukäme. Jetzt hat es Priorität, das Schadholz in den laufenden Markt zu bringen." Martin Neumeyer, Vorstandvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten
Es gibt zwei Ausnahmen
Ausgenommen von dem Stopp sind Laubholz sowie Borkenkäferschadholz. Letzteres wird weiterhin aufgearbeitet, um eine Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern.
In Bayern würden jährlich etwa 16 bis 18 Millionen Festmeter Holz geerntet. Nach den ersten Schätzungen beläuft sich der Sturmschaden in Niederbayern auf etwa zwei Millionen Festmeter. Rechnerisch würde sich der jetzige Überschuss in einigen Wochen wieder beheben. Neumeyer hofft, dass sich der Markt dann wieder normalisiert hat.
Rundgang durch die Staatswälder
Der Vorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, Reinhard Neft, macht sich heute Vormittag in der Nähe von Neuburg am Inn (Lkr. Passau) ein Bild von den Schäden. Orkanartige Sturmböen haben in den Wäldern schwere Verwüstungen hinterlassen und ersten Schätzungen zufolge mindestens zwei Millionen Kubikmeter Schadholz verursacht. Mehr als 90 Prozent davon entfallen nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums auf die beiden und Freyung-Grafenau. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Bei den Aufräumarbeiten waren im Landkreis Passau zwei Menschen gestorben.