Eigentlich sollte die Dreifachturnhalle am Anger teilweise abgerissen und zu einer Interimsspielstätte ausgebaut werden – so hatte es der Coburger Stadtrat am 15. Dezember vergangenen Jahres beschlossen. Dafür waren sechs Millionen Euro als Obergrenze genehmigt worden. Zu wenig, wie sich inzwischen herausgestellt hat.
Nein zum Wegfall der Obergrenze
Nun sollte heute im Stadtrat die Aufhebung der Kostenobergrenze von sechs Millionen Euro beschlossen werden. Unklar ist jedoch, wie teuer die Interimsspielstätte nun tatsächlich werden soll. Deshalb wehren sich die Fraktionen von CSU/JC, Pro Coburg, SBC und FDP mit einem Eilantrag gegen den Wegfall der Obergrenze. Sie fürchten, dass die geplante Interimsspielstätte zwischen acht und zehn Millionen Euro kosten könnte.
Einzige praktikable Lösung
Am Landestheater reagierte man bestürzt auf den Eilantrag. Eigentlich sei in den vergangenen Jahren alles schon zur Genüge durchgekaut worden, hieß es von der Pressestelle. Die Interimsspielstätte sei als einzige praktikable Lösung gesehen worden. Ein Zelt, wie es häufig gefordert wurde, sei keine Option – genauso wenig wie alte, nicht mehr genutzte Hallen oder Gebäude. Entsprechend gespannt blickt Coburg auf die Stadtratssitzung. Das Thema Interimsspielstätte wird ab 12.00 Uhr im nicht-öffentlichen Teil behandelt. Um 17.00 Uhr soll dann die öffentliche Sitzung beginnen.
Betrieb nur noch bis Ende 2018
Das Haupthaus des Landestheater Coburg muss dringend saniert werden. Nach einem Wasserschaden im Jahr 2013 wurden die Planungen beschleunigt. Aus Sicherheitsgründen darf das Gebäude nur noch bis Ende 2018 genutzt werden. Im Dezember 2017 hatte sich der Stadtrat für eine Interimsspielstätte in Leichtbauweise entschieden, nachdem auch eine Holzkonstruktion, ein großes Zelt oder die Aufteilung des Theaters auf mehrere Spielstätten im Gespräch waren.