Ein Hinweisschild, das den Weg zu einem Arzt weist.
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Im ländlichen Raum herrscht ein Mangel an Ärzten

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Opposition: Landarztprämie der Staatsregierung nicht ausreichend

Opposition: Landarztprämie der Staatsregierung nicht ausreichend

Während Gesundheitsminister Holetschek (CSU) eine positive Bilanz der staatlichen Landarztprämie zieht, reichen Grünen, SPD, FDP und AfD die Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum nicht aus.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Für Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU ist die vor einem Jahr ausgelobte Landarztprämie des Bayerischen Gesundheitsministeriums ein "echtes Erfolgsmodell". Wer sich mit seiner Praxis auf dem Land niederlässt oder eine Filiale eröffnet, bekommt Geld vom Staat.

143 Ärztinnen und Ärzte wurden demnach bei ihrer Niederlassung auf dem Land gefördert. Darunter sind 79 Hausärztinnen und Hausärzte sowie 64 Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen, darunter Frauenheilkunde, Pädiatrie, Psychotherapie, Urologie und Neurologie. Holetschek erklärte, die Stärkung der ärztlichen Versorgung auf dem Land sei "gut investiertes Geld".

Ärztliches Personal auf dem Land schwer zu finden

Dominik Spitzer kennt das Problem des Landärzte-Mangels aus eigener Erfahrung. Der FDP-Landtagsabgeordnete ist niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin in Kempten. Seit Juni 2021 sucht er für seine Praxis ärztliches Personal. Trotz mehrerer Annoncen, die er in Zeitungen und Fachblättern geschaltet hat, erhielt er keine einzige Bewerbung.

Das Programm der Staatsregierung hält Spitzer für nicht ausreichend. Der Trend gehe auch im Arztberuf zur Teilzeit, bei Frauen und bei Männern: "Wir haben vielleicht mehr Köpfe, aber weniger Zeit, die abgedeckt wird. Wir brauchen mehr Studienplätze."

Abwanderung in andere Bundesländer laut AfD ein Problem

Andreas Winhart, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, sieht in der Abwanderung fertig ausgebildeter Mediziner von bayerischen Universitäten in andere Bundesländer ein Problem. Gegen dieses Phänomen habe Holetscheks Landarztprämie bislang nur bedingt helfen können. "Wir zahlen folglich die Ausbildung für andere Bundesländer und stehen am Ende ohne Ärzte da."

Grüne verlangen familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle

Christina Haubrich, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Landtag, verlangt familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle. "Viele Studierende der Medizin sind Frauen, die anders arbeiten als die männlichen Kollegen. Die wollen und können nicht 16 Stunden am Tag arbeiten." Die ärztliche Versorgung auf dem Land bleibt auch weiterhin ein Problem. Haubrich, ausgebildete Krankenschwester und Heilpraktikerin, fordert deshalb schnelle Maßnahmen: Denn viele Hausärzte und niedergelassene Fachärzte würden demnächst in den Ruhestand gehen.

SPD sieht Gewinn für die Gesundheitsversorgung als Maßstab

SPD-Gesundheitsexpertin Ruth Waldmann erklärte, Erfolgsmaßstab müsse der Gewinn für die Gesundheitsversorgung sein und nicht die Gewinnaussichten von medizinischen Versorgungszentren (MVZ), die investorengetrieben seien, so Waldmann. "Deshalb ist energischer als bisher Sorge zu tragen, dass vor allem auch kommunal gestützte und genossenschaftliche Modelle gefördert werden."

Das Förderprogramm der Staatsregierung zur Niederlassung von Hausärztinnen und –ärzten auf dem Land läuft seit 2012. Seit 2014 bzw. 2015 werden unter anderem auch Kinder- und Frauenärzte bei der Praxis- oder Filialgründung unterstützt. Bis heute wurden laut bayerischem Gesundheitsministerium insgesamt mehr als 870 MedizinerInnen finanziell bei ihrer Niederlassung unterstützt.

💡 Was ist die Landarztprämie?

Ziel der Landarztprämie ist die Förderung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Allgemeinärztinnen und Fachärzte werden mit bis zu 60.000 Euro vom Staat unterstützt, PsychotherapeutInnen mit einer Prämie bis zu 20.000 Euro. Voraussetzung ist laut Gesundheitsministerium, dass sich die Mediziner in Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern niederlassen. Zudem dürfen diese Gemeinden nicht ärztlich überversorgt sein. Für Psychotherapeuten gilt eine Höchstgrenze von 40.000 Einwohnern. (erklärt von BR24)

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