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Prozessauftakt in Bamberg: sexueller Missbrauch im Kindergarten

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Prozess in Bamberg: Missbrauch im Kindergarten

Heute wird in Bamberg der Prozess gegen einen 19-jährigen Kindergarten-Azubi fortgesetzt. Ihm wird vorgeworfen, sich an neun kleinen Mädchen im Alter zwischen vier und sechs Jahren sexuell vergangen zu haben. Von Heiner Gremer

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

Gibt es noch mehr Fälle von Kindesmissbauch in einem Bamberger Kindergarten? Tatsächlich kündigte die Verteidigung an, dass ihr Mandant heute bereit sei, zu weiteren bisher unbekannten Missbrauchsfällen auszusagen. Diese seien derzeit noch nicht Gegenstand des Verfahrens. Die Verteidigung versucht mit diesem Angebot wohl einen Deal auszuhandeln, also eine vorab mit Staatsanwaltschaft und Gericht vereinbarte Höchststrafe.

Zudem ist generell die Frage offen, ob der Angeklagte nicht nach dem Erwachsenenstrafrecht, sondern nach dem milderen Jugendstrafrecht behandelt wird. Das würde vom Strafmaß her eine Höchststrafe von maximal zehn Jahren bedeuten.

Rund 50 Hinweise im Kindergarten

Derweil geht man im betroffenen Kindergarten rund 50 Hinweisen nach. Der kommissarische Awo-Kreisvorsitzende Klaus Stieringer erklärte dem BR, es vergehe kein Tag, an dem er nicht mindestens mit zwei bis drei Eltern telefoniere. Für diese sei vor allem die Ungewissheit schrecklich, nicht genau zu wissen, ob und was genau mit ihren Kindern tatsächlich geschehen sei.

Zusätzlicher Verhandlungstag mit möglichem Urteil am 29. Juni

Mittlerweile hat das Gericht mit dem 29. Juni einen zusätzlichen Verhandlungstag anberaumt, an dem möglicherweise bereits ein Urteil gesprochen werden könnte. Die Verhandlung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, lediglich zur Urteilsverkündung soll diese wieder zugelassen werden.