Mit dem Urteil ging der Richter am Landgericht Schweinfurt über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus. Diese hatte in ihrem Plädoyer am letzten Prozesstag für den 32-Jährigen eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren gefordert. Der 34-jährige ist bereits einschlägig vorbestraft.
Messerangriff nach Gerangel
Der Raubüberfall fand am Berliner Platz im Schweinfurter Stadtteil Bergl statt. Der 44-jährige Marktleiter soll auf dem Weg zur dortigen Sparkassen-Filiale gewesen sein, um hier die Tageseinnahmen einzuzahlen. Laut dem Landgericht Schweinfurt hatte der 34-Jährige eine Fahrradpanne vorgetäuscht. Als der 44-Jährige an ihm vorbei ging, soll er ihn zunächst mit einem Gegenstand niedergeschlagen haben. Anschließend soll es zu einem Gerangel zwischen Täter und Opfer gekommen sein. Dem Angeklagten sei es zunächst nicht gelungen, dem 44-Jährigen die Geldtasche zu entreißen. Der 34-Jährige soll dann ein Messer gezückt und in Richtung Brust des Marktleiters gestochen haben. Der 44-Jährige konnte mit einer Hand das Messer abwehren, erlitt jedoch eine tiefe Wunde an der Hand. Der 34-Jährige konnte nach der Attacke mit der Geldtasche fliehen.
Flucht auf dem Fahrrad
Der 34-Jährige soll mit der Geldtasche auf einem zweiten Fahrrad unter die nahe Franz-Josef-Strauß-Brücke geflohen sein. Hier soll ihm die 32-Jährige geholfen haben, die Kleidung zu wechseln und die abgelegte Kleidung im Bereich der Bahngleise zu verstecken. Danach konnten beide fliehen. Der 17-Jährige soll vor der Tat "Schmiere" gestanden haben. Das Trio wurde in Südtirol festgenommen, weil es dort Straftaten verübt hatte.