Annette Seehaus-Arnold ist begeistert über die Nachricht aus Brüssel. Die Imkerin aus Burglauer besitzt etwa 80 Bienenstöcke und hatte seit Jahren für das Verbot von Neonicotinoiden gekämpft. "Das ist der richtige Schritt in die richtige Richtung“, sagte sie gegenüber dem BR. Zunehmend musste Seehaus-Arnold auch bei ihren Bienen eine Orientierungslosigkeit feststellen, die sie auf die Pflanzengifte zurückführt. Die Entscheidung, drei Neonics zu verbieten, reicht ihr ohnehin noch nicht aus.
"Wir Imker fordern weiterhin ein Verbot aller Neonicotinoide, Insektizide und Pflanzengifte." Annette Seehaus-Arnold, Imkerin aus Burglauer
BUND Naturschutz begeistert
"Das ist eine äußerst positive Entwicklung, vor allem für die Bienen", sagt Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe des BUND Naturschutz in Würzburg. Auch ihm reicht das Verbot nicht aus, da vor allem das Pflanzengift Glyphosat weiterhin zugelassen ist. Es sei jedoch ein guter erster Schritt.
"In der biologischen Landwirtschaft gibt es auch Mittel und Wege ohne Pestizide, daran sollten sich alle Landwirte orientieren!" Steffen Jodl, Geschäftsführer BUND Naturschutz Würzburg
Zuckerrübenbauern entäuscht
Anders sieht das Klaus Ziegler vom Verband der fränkischen Zuckerrübenbauer. Ernüchtert sagte er gegenüber dem BR: "Die Entscheidung ist durch, es bringt nichts mehr zu lamentieren. Wir müssen jetzt nach vorne schauen!" Laut Ziegler habe man wissenschaftlich nachgewiesen, dass Zuckerrüben in keinster Weise gefährlich für Bienen sind, da sie während des Anbaus nicht blühen. Er erwartet nun Unterstützung der Politik auf der Suche nach Alternativen. Den Zuckerrüben drohen durch den fehlenden Schutz Viruserkrankungen. Für Ziegler ist das Neonics-Verbot ein großer Rückschritt.
"Wir können im Anbau jetzt da weitermachen, wo wir vor 30 Jahren aufgehört haben." Klaus Ziegler, Verband der fränkischen Zuckerrübenbauer