Mit Plakaten mit der Aufschrift "Lasst die Bäume leben" und "Drohende Gefahr: Politiker ohne grünes Rückgrat" hatten die knapp 50 Demonstranten eine Brücke über den Herrenbach blockiert. Die Baufahrzeuge der Stadt, die für die Fällungen gebraucht werden, konnten deshalb zunächst nicht durchfahren.
Fällungen starteten mit wenigen Stunden Verspätung
Lange konnten die Demonstranten ihre Blockade aber nicht aufrecht erhalten. Mit wenigen Stunden Verspätung hat die Fällaktion der Stadt deshalb doch begonnen. Insgesamt sollen in den nächsten zwei Tagen gut 30 Bäume gefällt werden.
Demonstration löst sich von selbst auf
Die Demonstration hat sich laut Polizei nach dem Beginn der Fällungen langsam von selbst aufgelöst. Die Brücke über den Herrenbach ist aber nach wie vor wegen der Arbeiten gesperrt.
Bäume könnten bei Sturm umstürzen
Hintergrund der Fällaktion ist der Hochwasserschutz am Herrenbach. Die Stadtverwaltung befürchtet, dass die Bäume bei einem Sturm umstürzen könnten. Sollte dies passieren, könnte laut Wasserwirtschaftsamt Donauwörth der Damm beschädigt werden.
Wasserwirtschaftsamt befürchtet Überflutung
Da der Kanal des Herrenbachs über dem Niveau der angrenzenden Wohnbebauung liegt, droht bei einem Dammbruch die Überflutung des Wohngebiets durch eine Sturzwelle. Da diese Gefahr laut Wasserwirtschaftsamt ganz konkret besteht, muss die Stadt die Bäume so schnell wie möglich fällen.
Anwohner wollen Erholungsgebiet erhalten
Bei vielen Anwohnern sorgt diese Hau-Ruck-Aktion jedoch für Unmut. Der Herrenbach dient vielen Anwohnern und vielen Augsburgern insgesamt gerade wegen seiner Bäume als Naherholungsoase. Sie kommen im Sommer zum Schwimmen oder Flanieren in die Grünanlage entlang des Kanals.
Naturschützer sorgen sich um Vögel
Für Naturschützer ist der Herrenbach mit den alten Bäumen ein wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten mitten in der Stadt. Für zusätzliche Verärgerung sorgte deshalb, dass die Bäume mitten in der Brutsaison gefällt werden.