Was denken die Bamberger Bürgerinnen und Bürger über ihre Stadt? Was läuft gut und wo liegen die Probleme? Um das herauszufinden hat die Stadt Bamberg in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität eine Bürgerumfrage initiiert, die heute Nachmittag vorgestellt worden ist.
Bamberg: traditionsbewusst, attraktiv, interessant
82 Prozent der Befragten bewerten die Lebensqualität in ihrer Stadt demnach mit gut bis sehr gut. Als besondere Vorzüge der Welterbestadt ragen vor allem das Kulturangebot, die Einkaufsmöglichkeiten, der Hain, sowie die kurzen Wege heraus. Mit drei Attributen beschreiben die Bamberger ihre Stadt besonders gern: traditionsbewusst, attraktiv und interessant. Hervorragende Noten erhalten die familiengerechten Angebote, aber auch Senioren und junge Erwachsene fühlen sich gut aufgehoben.
Hohe Zustimmung für Uni
85 Prozent Zustimmung erhielt die Aussage, dass Bamberg ohne die Universität deutlich schlechter dastünde. Zustimmungswerte zwischen 82 und 87 Prozent gab es dafür, dass die Universität ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sei, Studierende das Stadtbild beleben und die Universität einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung der Stadt leiste. Eine wichtige Einschätzung erhielt die Universität zum Beispiel bei der Frage, ob sie sich zu stark in der Innenstadt ausbreite. Nur 22 Prozent der Befragten haben hier starke bis leichte Vorbehalte, 56 Prozent sehen dies hingegen überhaupt nicht beziehungsweise eher weniger so.
"Daraus schließen wir, dass die Umsetzung des Raumkonzepts 'Universität in der Stadt', das keine Campus-Uni vorsieht, sondern die Integration von universitär genutzten Räumlichkeiten in die Bamberger Innenstadt auf breite Akzeptanz bei den Bamberger Bürgerinnen und Bürgern stößt. Bislang lagen uns hierzu keine verlässlichen und aussagekräftigen Daten vor." Universitätspräsident Prof. Dr. Godehard Ruppert
Probleme der Stadt werden sichtbar
Als die größten Probleme der Stadt Bamberg wurden Folgendes identifiziert: der Wohnungsmarkt, Parkplätze und Verkehr sowie Integration und Migration. Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) sieht das als Arbeitsauftrag. "Wir wissen wo die Bürgerschaft der Schuh drückt. Dort wollen wir unsere Kräfte konzentrieren. So entstehen zum Beispiel in den nächsten Jahren rund 3.000 neue Wohneinheiten in Bamberg. Das wird den völlig überhitzten Wohnungsmarkt verbessern und mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen", so das Stadtoberhaupt.
Hohe Beteiligung der Bamberger
Die Umfrage stellt die umfassendste Bürgerbefragung dar, die je in Bamberg durchgeführt wurde. Insgesamt waren 5.000 Fragebögen verschickt worden, 1.600 konnten letztendlich ausgewertet werden. Aus Sicht der Statistiker mit 32 Prozent Rücklauf ein sensationell hoher Wert, Bürgerbefragungen auf kommunaler Ebene erreichen sonst zehn bis maximal 15 Prozent.