Am Landgericht Bayreuth ist heute der Prozess um einen Raubmord an einem 88-jährigem Rentner zu Ende gegangen. Das Gericht hat den 36-jährigen Angeklagten wegen Mordes, Diebstahls und dem unerlaubten vorsätzlichen Führen einer Waffe zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt. Der Mitangeklagte – ebenfalls 36-Jährige – muss wegen Diebstahls und unterlassener Hilfeleistung für fünf Jahre und zwei Monate hinter Gitter.
Tatwaffe unbekannt
Die beiden Männer kommen aus der Nähe von Augsburg. Sie haben laut Gericht Trickdiebstähle im ganzen Bundesgebiet durchgeführt. Am 12. April 2017 waren sie nach Bayreuth gefahren, um einen 88-jährigen Rentner in seinem Haus in der Innstraße auszurauben. Dabei hatte der nun wegen Mordes verurteilte Täter den Rentner mit einem bislang unbekannten Gegenstand massiv gegen den Kopf und das Jochbein geschlagen. Der Senior war eine Steintreppe hinunter gestürzt. Dass er durch die massive Gewalteinwirkung sterben würde, habe der 36-Jährige billigend in Lauf genommen, hieß es in der Urteilsbegründung des Gerichts.
Anonymer Notruf
Beide Männer flüchteten nach der Tat mit Schmuck und Bargeld im Wert von 2.500 Euro. Erst in Crailsheim hatte der mitangeklagte 36-Jährige einen anonymen Notruf abgesetzt. Daraufhin wurde der Rentner mit schwersten Verletzungen gefunden. Der Rentner starb zwei Tage später an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma und den Folgen im Krankenhaus. Die Polizei war schnell von einem Gewaltverbrechen ausgegangen.
Ermittlungen der Soko "Inn"
In der Soko "Inn" hatten 30 Polizisten nach Spuren gesucht. Sie hatten mehrere hundert Vernehmungen in ganz Deutschland geführt und mehrere Wohnungen durchsucht. Den Durchbruch hatte schließlich eine DNA-Spur von einem der Männer gebracht, die Ermittler am Tatort gefunden hatten. Daraufhin waren die beiden Männer festgenommen worden. Sie sind polizeibekannt und sie hatten schon vor dem Raubmord mehrere schwere Straftaten begangen.