In die Diskussion, ob vielleicht generell auch ein islamischer Feiertag in Deutschland sinnvoll sei, brachte die CSU eine ungewohnte Schärfe in eine Landtagsdebatte, in die CSU und Freie Wähler Dringlichkeitsanträge gegen muslimische Feiertage eingebracht haben. Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU, Josef Zellmaier, betonte eine deutsche Leitkultur und warf Grünen und SPD vor, dagegen zu agitieren: "Sie machen Stimmung gegen 70 Prozent der deutschen Bevölkerung. Sie machen Stimmung gegen das eigene Volk in einer Art und Weise wie es unglaublich ist."
SPD nennt Debatte unnötig
Die Freien Wähler schlossen sich der CSU Position grundsätzlich an, wenn auch in moderaterem Ton. So fragte Florian Streibl nach dem Sinn eines eigenen islamischen Feiertages. "Viel eher könnte man dann einen jüdischen Feiertag einführen. Der würde uns an unsere eigene Geschichte erinnern." Die SPD nannte die Debatte unnötig. Das christliche Erbe und die Traditionen seien nicht bedroht, meine Kathi Petersen: "Niemand will uns unser Erbe streitig machen. Weit und breit ist kein Erbschleicher in Sicht."
Grüne werfen CSU und Freien Wählern Populismus vor
Ulrike Gote von den Grünen warf CSU und Freien Wählern eine populistische Politik vor zu betreiben. "Sie betreiben jetzt schon hier das Spiel der Rechtspopulisten und der AfD, obwohl sie noch gar nicht im Landtag sind." Die Grundfesten des Gemeinwesen verteidige man nicht mit der Debatte um Feiertage, sagte Gote.